Mittwoch, 19. Januar 2011

Prognose:



Die Waffeninitiative wird knapp angenommen werden.


Der Grund liegt nicht nur bei den Frauen, die mehrheitlich die Waffen im Haus ablehnen.

Der Hauptgrund liegt jedoch  im Wortlaut der Ausschreibung der Initiative:


GEGEN DIE WAFFENGEWALT

Wer möchte schon für die Waffengewalt sein?


Das Resultat würde nicht so ausgefallen, wenn es geheissen hätte:

Gegen die Ordonanzwaffen im Haushalt.

Man wird am Abstimmungssonntag sehen, ob ich mit meiner Einschätzung völlig daneben liege. Ich stehe zu meiner Prognose,
zumal die Befürworter  von vielen Medien auch im redaktionellen Text stark unterstützt wurden und die Aufwendungen der Gegner mehr als wett gemacht werden konnte. Die Plakate der Gegner überzeugten mich auch nicht, weil sie ihre Botschaft  nicht auf den Punkt bringen konnten




Aussitzen und abwarten als Erfolgsrezept


Führte die Kampagne gegen die Einbürgerungs-Initiative mit "Eleganz, Brio und Mut": Justizministerin Eveline Widmer Schlumpf.






Entgegen zahlreicher Prognosen wird Eveline Widmer- Schlumpf nicht abgewählt. Nicht deshalb, weil eine Volksbefragung gezeigt hat, dass die Bevölkerung Eveline Widmer Schlumpf wählen würde. Es sind andere Gründe:


Bei der Abwahl Blochers spielte die Bündner Regierungsrätin erwiesenermassen eine zwielichtige Rolle. Niemand weiss nämlich heute, wer damals die Wahrheit gesagt hatte. Angeblich hatte Eveline Widmer-Schlumpf damals vor Zeugen versprochen, die Wahl nicht anzunehmen. Da gibt es jedoch Aussagen gegen Aussagen. Die Regierungsrätin liess sich laut SVP in das Nacht und Nebelaktion von den Drahtziehern Darbellay, Wyss, Hämmeli, Fehr und Co. einspannen und wurde deshalb nachher  aus der Mutterpartei ausgeschlossen. Es kam hernach  zur Abspaltung und Neugründung der BDP. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich   Eveline Widmer- Schlumpf vor der Wahl auch  von ihrem Vater (Altbundesrat Schlumpf) hat beraten lassen. Er könnte ihr gesagt haben: "Eveline, ich würde die Chance packen. Nach dem Wirbel, werden die Leute sehen, dass Du eine gute Bundesrätin bist und die Sache wird mit der Zeit vergessen sein. Die Zeit heilt bekanntlich Wunden." Wahrscheinlich hatte Eveline Widmer- Schlumpf nicht damit gerechnet, dass ein verletzter Christoph Blocher  unter die traurige Geschichte keine Strich ziehen wird.


Die Jahre gingen übers Land und die vom Parlament gewählte Bundesrätin hatte trotz den unliebsamen Tönen die Feuertaufe im Bundesrat überstanden. Erst nach der Ersatzwahl Leuenbergers kam Eveline Widmer-Schlumpf erneut in die Negativschlagzeilen. Der Departementswechsel wurde ihr übel genommen. Sommaruga  musste in den sauren Apfel beissen.

Wiederum höre ich vor ihrer Entscheidung zum Wechsel im Hintergrund Vater Schlumpf, der seiner Teochter gesagt haben könnte: "Eveline, ich würde die Chance unbedingt nutzen und das Finanzdepartement übernehmen. Denn hier kannst Du Deine  Kernkompetenz zeigen. In Finanzfragen wirst Du Dich - wie im Kanton Graubünden - sicher bewähren. Als Kolle Merz krank war, hast Du ihn auch vorbildlich vertreten. Dadurch fällt es dem Parlament schwer, Dich 2011 abzuwählen. Geduld bringt immer Rosen. Abwarten und aussitzen lohnt sich auch in Deinem Fall."


A propos "Abwählen": Wenn zuerst die alten Bundesräte vom Parlament bestätigt werden müssen, hat  Eveline Widmer - Schlumpf aus meiner Sicht heute  grosse Chancen, wiederum gewählt zu werden. Ich habe zwar letztes Jahr schwarz gesehen für sie. Weshalb mein Meinungsumschwung?

1. Weil Eveline Widmer- Schlumpf den Job (als Finanzchefin) gut gemacht hat und kompetent regiert hat.

2. Weil die Drahtzieher (Nacht und Nebelaktion zur Abwahl Blochers)  der SVP keinen Gefallen machen möchten, indem sie die missliebige "Verräterin" mit einer Wegwahl abstrafen. Viele werden deshalb Widmer-Schlumpf  entgegen der eigenen Parteiinteressen die Stimme geben - nur damit sie im Amt bleiben kann.

3. Die alten Geschichten (Rolle bei der Abwahl Blochers und der fragwürdiger Departementswechsel) sind bei den meisten Politikern zudem vergessen.


Abwarten und aussitzen könnte sich somit für die Bundesrätin (ohne tragfähige Partei) langfristig doch noch lohnen!

Wie angeblich parteiunabhängige Medien einseitig beeinflussen können.



Wie der Tagi die Waffeninitiative offensichtlich mit selektiven Beiträgen (Bild und Text) unterstützte:




Im Dezember und anfangs Januar fiel mir der TAGI mit seiner Einseitigkeit auf - hinsichtlich Abstimmung "Waffeninitiative". Deshalb beobrchtete ich die Zeitung während einiger Tage genauer. Nachfolgend ein Ausschnitt aus meinem Protokoll:

10. Jan:



Wenn Frauen den kleinen Unterschied machen

Bei der Abstimmung zur Waffeninitiative könnten die Frauen für ein Ja an der Urne sorgen. Es ist nicht das erste Mal, dass die weiblichen Voten eine Abstimmung entscheiden. Mehr.



«Das Präsentieren der Waffen im Wohnraum ist daneben»

Politiker präsentieren ihre Armeewaffe – ein Auftritt, der auch bei Gegnern der Waffenschutzinitiative auf Kritik stösst. Mehr...


11. Jan. / 12. Januar (Keine Gegner kommen zu Wort):

Interview


«Ich habe Waffengewalt erlebt»
Ständerat This Jenny ist der einzige SVP-Exponent, der die Waffeninitiative unterstützt. 

13. Januar:


Karikaturen

1/43 «Und jetzt lasst uns eine Schweigeminute einlegen, für die Toten und Verletzten...»
Bild: Cagle.com Foto: Cardow, The Ottawa Citizen
Immer noch fehlen Betiräge der Gegner der Initiative.

Tagi online am 13. Jan:



Das Engagement von SVP-Ständerat This Jenny für die Waffeninitiative hat unter den Lesern von Tagesanzeiger.ch/Newsnetz eine lebhafte Debatte ausgelöst.

1/5 «Auch andere SVP-Politiker befürworten die Waffeninitiative. Aber sie befürchten, abgewählt zu werden, wenn sie das öffentlich sagen»:
Der Tagi publiziert vor allem Stimmen, die Jenni unterstützen. Erstmals kommen auch Gegner (nur Wenige) der Initiative zu Wort


Für viele Leserinnen und Leser ist klar, dass Schusswaffen «immer eine Bedrohung» für den Menschen darstellen und bei der heutigen militärischen Bedrohungslage der Schweiz nichts mehr im Haushalt zu suchen hätten. «Waffen bedeuten heute nicht mehr Schutz und Freiheit, sondern Bedrohung und Gewalt», heisst es in einem Kommentar.


13. Jan Tagi online:


Publiziert unter beliebtesten Themen im Facebook:


Die waffenfreundlichsten Nationen der Welt

Die zehn Nationen mit der höchsten Schusswaffendichte könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Schweiz rangiert weit oben, gleich hinter einem Land mit...



Die waffenfreundlichsten Nationen der Welt


Die zehn Nationen mit der höchsten Schusswaffendichte könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Schweiz rangiert weit oben, gleich hinter einem Land mit bürgerkriegsähnlichen Unruhen.
1/10 Rang 1: USA, 90 Schusswaffen auf 100 Einwohner
Unangefochtene Nummer eins der Welt, wenn es um Waffenbesitz geht. Auf 100 Einwohner kommen 90 Gewehre und Pistolen. Das Land der Freiheit hat seit jeher eine ausgeprägte Waffenkultur. Was sich auch in der Kriminalität niederschlägt: In 67 Prozent aller Mordfälle sind Feuerwaffen im Spiel. Immer wieder kommt es auch zu verheerenden Amokläufen mit Waffen: Jüngstes trauriges Beispiel ist der Amoklauf in Tucson, Arizona. Dennoch weisen die USA die wohl stärkste Waffenlobby der Welt auf. Die National Rifle Association, der auch Prominente angehören, weist nach eigenen Angaben 42 Millionen Mitglieder auf. (im Bild: Eine Familie begutachtet das Angebot am Meeting der NRA in Orlando in 2003.)
Bild: Reuters
   

Die USA beklagt ihren neuesten Amoklauf, die Schweiz debattiert über Sinn und Unsinn der Waffeninitiative: Das Thema Waffenbesitz wird derzeit heiss diskutiert. Erstaunlich dabei: Zu den Nationen mit der höchsten Schusswaffendichte zählen sich sowohl höchst demokratische und sichere Staaten wie die Schweiz und Finnland, aber auch Risiko-Staaten wie Jemen oder Irak. Basierend auf der «Small Arms Survey 2007» hat das Magazin «Foreign Policy» die zehn waffenfreundlichsten Nationen aufgelistet. Während in den einen Ländern die Schusswaffen eine grosse Bedrohung darstellen, scheinen sie in anderen die Kriminalität nur geringfügig zu beeinflussen. Welches die zehn Top-Waffennationen sind, sehen Sie in der Bildstrecke.




Nach dem 14. Januar, konnte man im Zusammenhang mit Wahlprognosen auch Argumente der Gegner lesen. 




Am 15. Jan kam dann wieder eine tendenziöse Leserbriefseite: Titel und hervorgehobene Sätze unterstützten einseitig die Initiative.


Am 18. Jan:


Ungewöhnliche Schützenhilfe für Waffeninitiative


Armee-Offiziere sprechen sich für Waffeninitiative aus: Es bestehe aus militärischer Sicht kein Grund, die Waffe zu Hause aufzubewahren, sagen mehrere hohe Militärs an einer Medienkonferenz.
Erhält Unterstützung aus Armeekreisen: Waffeninitiative.
Erhält Unterstützung aus Armeekreisen: Waffeninitiative.
Bild: Keystone



Kommentar: Eine Forumszeitung dürfte nach meinem Dafürhalten vor Abstimmungen im redaktionellen Teil nicht zu einer  "Parteizeitung" mutieren. Ich vermisste beim TAGI die Vielfalt der Meinungen.
Diese Beobachtung beim Tagi ist es keine Bagatelle, denn in Bern konnte ich die analogen Artikel und Bilder in der BernerPresse ebenfalls lesen (TA Media).
In Basel kam es zu lautstarken Protesten, als befürchtet wurde, die BAZ könnte rechtslastig werden. Aus meiner Sicht gilt die Meinungsvielfalt für ALLE.




SF Dok-Film: “Kamera hätte auch umgänglichere Szenen filmen können.”

Marcus Knill
Christoph Blocher stellte im über 40′000 Mal verkauften Bestseller “Das Blocher-Prinzip” den Auftrag über alles. Der Apfel fällt angeblich nicht weit von Stamme. Karl Lüönd zeichnet jedenfalls in seinem jüngsten Buch “Erfolg als Auftrag” (Stämpfli-Verlag, Bern) zahlreiche Parallelen im Führungsstil auf zwischen Christoph Blocher und seiner Tochter Magdalena Martullo-Blocher.  Obschon Karl Lüönd unterstellt wurde, das Auftragsverhältnis erlaube keine journalistische Unabhängigkeit (so Roger Schawinski), können wir in diesem Buch den “Schatten des Vaters” näher kennen lernen. Wer  das spannend erzählte Buch liest, erfährt, dass der Autor das Thema recht gut differenzieren kann und viele Spannungsfelder bewusst macht (beispielsweise den Konflikt zwischen Ems Chemie und Gewerkschaft). Karl Lüönd kenne ich  seit Jahren als kritischer Journalist, der immer Fragen stellt und Widersprüche seriös gegencheckt. Als Kommunikationsberater interessierte mich vor allem die Führungsphilosophie der erfolgreichen Managerin Martullo. Ich war  mit Christoph Blochers These nicht einverstanden, als er im “Blocher Prinzip” den Auftrag über alles gestellt hatte. Für mich ist der Mensch ebenso wichtig wie der Auftrag, analog Ruedi Steigers Führungsprinzipien, die in seinem Buch “Menschenorientierte Führung” beschrieben werden. Blochers These lehne ich ab: “Es dürfen keine Fragen gestellt werden!”
Als ich vor einigen Wochen das Portrait der Ems-Chemie-Chefin (im Dokfilm “Reporter” SF) gesehen habe, glaubte ich, einen weiblichen Christoph Blocher vor mir zu haben. Magdalena Martullo spricht wie der Vater, läuft wie der Vater und scheint auch keine Fragen zu dulden. Sie führt militärisch fordernd und ebenfalls mit strenger Hand. Die gezeigten Sequenzen machten deutlich: Der Auftrag geht ihr auch über alles. Die Chefin scheint die Manager an kurzer Leine zu führen.


Führen heisst fordern



Wahrscheinlich wird heute das Fordern zu oft klein geschrieben. Der Reporter-Beitrag (SF) ist aber so geschnitten, dass die Blocher-Tochter nur als eine Chefin gezeichnet wird, die ihre Mitarbeitenden blossstellt und keine Ahnung hat von menschenorientierter Führung. Es ist gut möglich, dass die Mitarbeiter genau wissen, wie der Ton der Chefin gemeint ist und die erfolgreiche Managerin  sogar voll akzeptieren, so wie  sie ist.
Bekanntlich ist in einer harten Schale oft ein weicher Kern. Es ist deshalb durchaus denkbar, dass man mit der Kamera auch umgänglichere Szenen hätte filmen können. Ich schreibe dies nicht als Anwalt der Blocher-Tochter. Das Bild, das Lüönd gezeichnet hat, finde ich deshalb als Ergänzung hilfreich, um die erfolgreiche Unternehmerin besser kennen zu lernen. Dass Vorgesetzte vor anderen blossgestellt werden, kann unter keinen Umständen akzeptiert werden.


Blochers Umgang mit den Medien lässt zu wünschen übrig


Mit meinem Hinweis möchte ich lediglich bewusst machen, dass Blochers im Umgang mit Medien zuwenig geschult sind. Es geht nicht darum, vor Mikrofon
und Kamera Theater zu spielen oder Kamerateams den Zutritt zu verweigern.
Es gilt jedoch bei Aufnahmen zu wissen, dass jedes Wort bedacht sein muss, das man während der Aufzeichnung sagt.


Blochers kannten leider die Gefahr des Schneidens bei Medien zu wenig


Wer mit Medien zu tun hat, müsste wissen, dass jeder Satz, jede Sequenz gespeichert werden kann und später die einzelnen Worte immer wieder abrufbar sind. Bei Blochers habe ich generell festgestellt , dass sie  sich zu unbedacht vor den Medien äussern und nicht erkannt haben, dass man jedes Wort sorgfältig bedenken muss und nur eine kleine Bemerkung genügt, um verewigt zu werden und  – aus dem Zusammenhang heraus publiziert – kontraproduktiv,  sogar imageschädigend sein kann.
Beispiele bei den Blochers:


- Vor Jahren zog Silvia Blocher über den Bundesratskollegen ihres Mannes, Pascal Couchepin, verbal her.


- Christoph Blocher illustrierte einmal im TeleBlocher mit den Händen den Zusammenfall der Wolkenkratzer am 9.11. (Sequenz wiederholte Giacobbo in seiner Sendung drei Mal).


- Pfarrer Gerhard Blocher spielte vor Mikrofon und Kamera mit dem Sackmesser eine unbedachte Szene (wurde zum Klassiker) .


- Magdalena Martullo-Blocher hatte nicht gemerkt, dass jene Aufnahme, in welcher sie einen Mitarbeiter vor allen Anwesenden als Träumer hingestellt hatte, dem Reporter einen Steilpass lieferte, der künftig immer wieder gesendet werden kann.


Was ich damit sagen will:


Der Umgang mit Medien muss jede Führungspersönlichkeit kennen. Wer nicht weiss, wie die Medien funktionieren, kann im Nachhinein böse Überraschungen erleben. Die Sackmesserszene und der Zerfall der Türme – vielleicht auch der Satz mit dem Träumer – sind prädestiniert, verewigt zu werden. Wenn etwas sonderbar oder lustig ist, wird diese Sequenz sehr schnell in Youtube verewigt. Die Geister, die man rief, wird man damit kaum mehr los. Ich vergleiche solche unbedachten Sätze mit Eiern, die dem Journalisten hingelegt werden, die er dann ausbrüten kann.


Fazit zum “Blocher-Prinzip” bei der Tochter:


Menschenorientiertes Führen heisst auch:  Fördern und fordern. Die Wertschätzung der Mitarbeiter ist hingegen -  nach wie vor -  etwas vom Wichtigsten. Alle dürfen Fragen stellen. Der Auftrag bleibt etwas Zentrales.
Ich bin überzeugt, dass es beide – Karl Lüönd (Buchautor) und Reporter Roland Huber (SF) geschafft haben, uns die Blochertochter etwas näher zu bringen.


Marcus Knill
Mittwoch, 19. Januar 2011 um 09:26 Uhr
 
Quelle. PERSONELICH.COM  BLOG

Lohnt es sich, den Gegner in den Dreck zu ziehen?



























Zitat Blick:





Mit Gewalt gegen alles – so stellt die CSU die Grünen dar. «Dumm und grün», heisst der böse Werbespot bürgerlichen Bayern. Ein weisses Strichmännchen singt zur bekannten Melodie: «Ein Männlein steht im Walde, ganz grün und dumm. Es hat vor lauter Protest eine Steinschleuder um». Mit dieser verpasst es sich dann anschliessend auch noch selbst eine dicke Beule.


Wettern gegen die Gegner – ist das das neue Erfolgsrezept?


Für die CSU könnte die Kampagne zum Rohrkrepierer werden. Denn im Internet sind die Kommentare mehrheitlich negativ: «Wenn einer Partei selbst nix einfällt, dann bleibt ihr nur übrig, den politischen Gegner zu diffamieren. Schade!», schreibt ein User. Weiter heisst es etwa: «fremdschämen», «peinlich» oder «niveaulos». Sogar aus den eigenen Reihen wird Kritik laut.


Das «Negativ Campaigning» scheint in politischen Diskussionen allerdings immer häufiger zum Einsatz zu kommen. Aber ohne Erfolg, wie eine Studie in Deutschland zeigt. Eine ausgesprochene kulturelle und politische Offenheit für dieses Kommunikationsmittel fehle völlig. Anders in den USA. Dort gehören böse Worte über politische Gegner zum guten Ton im Wahlkampf.


Ob der Schweizer Wahlkampf ähnlich gehässig wird



Kommentar: "Negativ Campaigning" ist in Europa kontraproduktiv. In den Vereinigten Staaten stört sich das Publikum nicht mehr daran, wenn politische Gegner in den Dreck gezogen werden. Man hat sich an die Schmutzrhetorik gewöhnt. Es wäre schade, wenn bei uns das "Negativ Campaigning" auch  zur Selbstverständlichkeit verkommt. Die gesunde Abneigung des Publikums vor Schmutzkampagnen finde ich gut. Wenn Gegner diffamiert werden, so hat dies nichts mit harter Auseinandersetzung in der Sache zu tun. Es scheint  vielmehr ein Zeichen der Hilflosigkeit zu sein.