Mittwoch, 19. Januar 2011

Wie angeblich parteiunabhängige Medien einseitig beeinflussen können.



Wie der Tagi die Waffeninitiative offensichtlich mit selektiven Beiträgen (Bild und Text) unterstützte:




Im Dezember und anfangs Januar fiel mir der TAGI mit seiner Einseitigkeit auf - hinsichtlich Abstimmung "Waffeninitiative". Deshalb beobrchtete ich die Zeitung während einiger Tage genauer. Nachfolgend ein Ausschnitt aus meinem Protokoll:

10. Jan:



Wenn Frauen den kleinen Unterschied machen

Bei der Abstimmung zur Waffeninitiative könnten die Frauen für ein Ja an der Urne sorgen. Es ist nicht das erste Mal, dass die weiblichen Voten eine Abstimmung entscheiden. Mehr.



«Das Präsentieren der Waffen im Wohnraum ist daneben»

Politiker präsentieren ihre Armeewaffe – ein Auftritt, der auch bei Gegnern der Waffenschutzinitiative auf Kritik stösst. Mehr...


11. Jan. / 12. Januar (Keine Gegner kommen zu Wort):

Interview


«Ich habe Waffengewalt erlebt»
Ständerat This Jenny ist der einzige SVP-Exponent, der die Waffeninitiative unterstützt. 

13. Januar:


Karikaturen

1/43 «Und jetzt lasst uns eine Schweigeminute einlegen, für die Toten und Verletzten...»
Bild: Cagle.com Foto: Cardow, The Ottawa Citizen
Immer noch fehlen Betiräge der Gegner der Initiative.

Tagi online am 13. Jan:



Das Engagement von SVP-Ständerat This Jenny für die Waffeninitiative hat unter den Lesern von Tagesanzeiger.ch/Newsnetz eine lebhafte Debatte ausgelöst.

1/5 «Auch andere SVP-Politiker befürworten die Waffeninitiative. Aber sie befürchten, abgewählt zu werden, wenn sie das öffentlich sagen»:
Der Tagi publiziert vor allem Stimmen, die Jenni unterstützen. Erstmals kommen auch Gegner (nur Wenige) der Initiative zu Wort


Für viele Leserinnen und Leser ist klar, dass Schusswaffen «immer eine Bedrohung» für den Menschen darstellen und bei der heutigen militärischen Bedrohungslage der Schweiz nichts mehr im Haushalt zu suchen hätten. «Waffen bedeuten heute nicht mehr Schutz und Freiheit, sondern Bedrohung und Gewalt», heisst es in einem Kommentar.


13. Jan Tagi online:


Publiziert unter beliebtesten Themen im Facebook:


Die waffenfreundlichsten Nationen der Welt

Die zehn Nationen mit der höchsten Schusswaffendichte könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Schweiz rangiert weit oben, gleich hinter einem Land mit...



Die waffenfreundlichsten Nationen der Welt


Die zehn Nationen mit der höchsten Schusswaffendichte könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Schweiz rangiert weit oben, gleich hinter einem Land mit bürgerkriegsähnlichen Unruhen.
1/10 Rang 1: USA, 90 Schusswaffen auf 100 Einwohner
Unangefochtene Nummer eins der Welt, wenn es um Waffenbesitz geht. Auf 100 Einwohner kommen 90 Gewehre und Pistolen. Das Land der Freiheit hat seit jeher eine ausgeprägte Waffenkultur. Was sich auch in der Kriminalität niederschlägt: In 67 Prozent aller Mordfälle sind Feuerwaffen im Spiel. Immer wieder kommt es auch zu verheerenden Amokläufen mit Waffen: Jüngstes trauriges Beispiel ist der Amoklauf in Tucson, Arizona. Dennoch weisen die USA die wohl stärkste Waffenlobby der Welt auf. Die National Rifle Association, der auch Prominente angehören, weist nach eigenen Angaben 42 Millionen Mitglieder auf. (im Bild: Eine Familie begutachtet das Angebot am Meeting der NRA in Orlando in 2003.)
Bild: Reuters
   

Die USA beklagt ihren neuesten Amoklauf, die Schweiz debattiert über Sinn und Unsinn der Waffeninitiative: Das Thema Waffenbesitz wird derzeit heiss diskutiert. Erstaunlich dabei: Zu den Nationen mit der höchsten Schusswaffendichte zählen sich sowohl höchst demokratische und sichere Staaten wie die Schweiz und Finnland, aber auch Risiko-Staaten wie Jemen oder Irak. Basierend auf der «Small Arms Survey 2007» hat das Magazin «Foreign Policy» die zehn waffenfreundlichsten Nationen aufgelistet. Während in den einen Ländern die Schusswaffen eine grosse Bedrohung darstellen, scheinen sie in anderen die Kriminalität nur geringfügig zu beeinflussen. Welches die zehn Top-Waffennationen sind, sehen Sie in der Bildstrecke.




Nach dem 14. Januar, konnte man im Zusammenhang mit Wahlprognosen auch Argumente der Gegner lesen. 




Am 15. Jan kam dann wieder eine tendenziöse Leserbriefseite: Titel und hervorgehobene Sätze unterstützten einseitig die Initiative.


Am 18. Jan:


Ungewöhnliche Schützenhilfe für Waffeninitiative


Armee-Offiziere sprechen sich für Waffeninitiative aus: Es bestehe aus militärischer Sicht kein Grund, die Waffe zu Hause aufzubewahren, sagen mehrere hohe Militärs an einer Medienkonferenz.
Erhält Unterstützung aus Armeekreisen: Waffeninitiative.
Erhält Unterstützung aus Armeekreisen: Waffeninitiative.
Bild: Keystone



Kommentar: Eine Forumszeitung dürfte nach meinem Dafürhalten vor Abstimmungen im redaktionellen Teil nicht zu einer  "Parteizeitung" mutieren. Ich vermisste beim TAGI die Vielfalt der Meinungen.
Diese Beobachtung beim Tagi ist es keine Bagatelle, denn in Bern konnte ich die analogen Artikel und Bilder in der BernerPresse ebenfalls lesen (TA Media).
In Basel kam es zu lautstarken Protesten, als befürchtet wurde, die BAZ könnte rechtslastig werden. Aus meiner Sicht gilt die Meinungsvielfalt für ALLE.




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