Ist dies noch kalkulierbares Risiko?
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Es gibt die verrücktesten Rekorde: Zum Beispiel, wer mit Skiern die höchste Klippe hinunter springt – und überlebt. Lange Zeit wurde gemunkelt, ein Norweger halte den Rekord. Jetzt ist ein Beweisvideo auf YouTube aufgetaucht.
Fred Syversen ist nicht nur ein waghalsiger Skifahrer, sondern auch ein guter. Für Freestylevideos stürzt er sich Hänge hinunter und lässt sich dabei filmen. So auch letzten Winter in den Schweizer Alpen. Doch an diesem besagten Tag ging etwas schief. Syversen kam von seiner Linie ab. Statt nur ein paar wenige, flog der Norweger 107 Meter tief. Knapp neben den Felsen knallte er in den Schnee, schlug ein 2,5 Meter tiefes Loch, blieb aber beinahe unversehrt. Um genügend Sauerstoff zu erhalten, ass Syversen ein Atemloch in den Schnee. Dann verlor er das Bewusstsein.
Die Anfahrt
Überhaupt reagierte der Norweger in Anbetracht der Situation sehr besonnen. Gegenüber dem finnischen Skiportal homeboyski.com gab Syversen zu seinem unfreiwilligen Rekordsprung Auskunft: «Als ich richtig Fahrt aufnahm, realisierte ich meinen Fehler. Der Geist arbeitet unter Stresssituationen erstaunlich schnell. Bremsen war keine Option mehr – sonst wäre ich jetzt nicht mehr hier. Also dachte ich, tu es, und tu es richtig. Für einen kurzen Moment dachte ich, das wars. Es gelang mir aber, neben den Felsen zu landen.»
Mit Verstand unvernünftig
Tatsächlich kann sich Syverson nicht nur bei seinen Schutzengeln, sondern auch bei seinem scharfen Verstand bedanken, dass er diesen Horrorsturz unversehrt überlebt hat: «Ich versuchte möglichst lange Position zu halten. Dann drehte mich der Luftwiderstand auf den Rücken – alles andere als eine horizontale Landung wäre sowieso nicht in Frage gekommen. Ich trug einen ABS Lawinenrucksack. Einer mit einer kleinen Aluminiumflasche im unteren Bereich des Rückens – nicht gut, wenn man darauf landet. Deshalb drehte ich mich während dem Flug leicht auf die linke Seite. So blieb vermutlich meine Wirbelsäule unversehrt.»
Als die Retter Syverson aus dem Schnee befreiten, war der Norweger immer noch bewusstlos. Minuten später konnte er aber selbständig zum Rettungshelikopter fahren, der ihn ins Spital flog. Dort konnten die Ärzte nur eine kleine Quetschung der Leber diagnostizieren. Verordnet wurden lediglich ein paar Tage Ruhe.
Kommentar: Es lohnt sich, über folgende Zeilen im Wikipedia zum Stichwort RISIKO nachzudenken und zu überlegen:
Wie weit soll ich - wann - gehen?
Ein Risiko ist die kalkulierte Prognose eines möglichen Schadens bzw. Verlustes im negativen Fall (Gefahr).
Ein Risiko ist die Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines negativen Ereignisses (mathematisch) oder die Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines negativen Ereignisses multipliziert mit dem finanziellen Ausmaß (BWL). Man kann Risiken aber auch aus dem Weg gehen. Hierfür existieren anspruchsvolle Konzepte in der Güntherlogik. Das Antonym zu „Risiko“ ist „Sicherheit“. (Sicherheit ist das Nichtvorhandensein eines unzulässigen Risikos.)
In der Umgangssprache erscheint „Risiko“ oft gleich bedeutend mit Gefahr ('gefühlte Gefahr'). Oft gibt es mehrere Risiken gleichzeitig, und ein Problem bei der Bewertung eines Risikos ist, dass es sich nicht nur um ein mögliches Ereignis handelt. Oft auch besteht die Tendenz, wesentliche Risiken zu vernachlässigen und nur das nächstliegende zu betrachten. Ist das Risiko so klein, dass es als vernachlässigbar und damit akzeptierbar betrachtet wird, so wird es oft „Restrisiko“ genannt. Fehleinschätzungen von Risiken können jedoch immer auch zu sehr negativen Folgen (Katastrophen) führen. Zitat:
„Wer wagt, gewinnt – außer er verliert“.