Mittwoch, 12. Oktober 2011

ARENA befasst sich mit den Wahlen 2011 und will wissen, wer gewinnt.


Aktuelle Sendung vom 14.10.2011

Wahlen 2011: Wer gewinnt...?

In einer Woche fällt die Entscheidung! Chefredaktoren und weitere Beobachter der Schweizer Politszene schauen zurück auf den Wahlkampf und diskutieren wichtige Fragen: Welche Parteien überzeugen am meisten? Ist der Wahlkampf tatsächlich weniger polarisiert als auch schon? Wer wird gewählt? Und: Was heisst das für die Bundesratswahlen im Dezember?

In der Arena diskutieren:
- Externer LinkHannes Britschgi, Publizist Ringier
- Externer LinkRoger Köppel, Verleger und Chefredaktor «Weltwoche»
- Externer LinkPatrik Müller, Chefredaktor «Der Sonntag»
- Externer LinkMarkus Spillmann, Chefredaktor «NZZ»

Weiter in der Sendung:
- Externer LinkMichael Hermann, Politforscher
- Externer LinkMarcus Knill, Kommunikationsberater
- Generalsekretärinnen und-sekretäre der 6 grossen Parteien

Wiederholungen:
Samstag, 15. Oktober 2011
SF 1: 02.35 Uhr und 15.30 Uhr
SF info: zwischen 08.00 und 13.00 Uhr


Nachtrag: Aus persönlich,com

"Arena"

Lädt zur Chefredaktoren-Elefantenrunde

Tamedia bleibt draussen.
Um über den aktuellen Wahlkampf zu diskutieren, hat das Schweizer Fernsehen für einmal Chefredaktoren und andere Beobachter der Schweizer Politszene zur Sendung am Freitag eingeladen. Auf der Gästeliste sind: Hannes Britschgi (Publizist Ringier), Roger Köppel (Verleger und Chefredaktor "Weltwoche"), Patrik Müller (Chefredaktor "Sonntag") und Markus Spillmann (Chefredaktor "NZZ"). Sie werden darüber diskutieren, welche Parteien im Wahlkampf besonders überzeugend waren und wer wohl gewählt wird. Auch mögliche Auswirkungen auf die Bundesratswahlen im Dezember sollen zu Sprache kommen.
Beim Blick auf die Gästeliste fällt auf: Unter den prominenten Namen findet sich niemand der Tamedia, obwohl der Konzern mittlerweile rund 43 Prozent des Schweizer Pressemarktes kontrolliert. Bei Tamedia war man darum ziemlich perplex über die Gästeauswahl des Schweizer Fernsehens: "Wir nehmen den Entscheid, nur Vertreter anderer Schweizer Medienhäuser zu berücksichtigen, erstaunt zur Kenntnis“, sagt Unternehmenssprecherin Eliane Gräser auf Anfrage von persoenlich.com. Doch das Zürcher Traditionshaus will nicht kleinlich sein und der "Arena" keinen Vorwurf machen: "Selbstverständlich ist das Schweizer Fernsehen völlig frei in der Wahl in seiner Gäste."
Doch das Erstaunen seitens Tamedia ist durchaus berechtigt, denn fraglich ist: Warum hat SRF nur Ringier, "NZZ", AZ-Medien und die "Weltwoche" eingeladen? Ist es Absicht, dass Tamedia draussen bleibt? "Ziel war es, Vertreter von verschiedenen Zeitungsarten in der Runde zu haben. In dieser Zusammensetzung sind die Typen Boulevard-Zeitung, Wochenmagazin, Sonntagstitel und klassische Tageszeitung vertreten", erklärt Mediensprecher Martin Reichlin gegenüber persoenlich.com die Auswahlkriterien der "Arena"-Redaktion. Da die Runde auf eine gewisse Grösse beschränkt werden müsse, konnte man dabei nicht sämtliche Medienhäuser berücksichtigen.
Von einem bewussten Ausschluss kann demnach nicht gesprochen werden. Reichlin und auch Gräser weisen darauf hin, dass bei der Wahlsendung "Entscheidung 11" am 23. Oktober auf SF 1 auch Res Strehle vom "Tages-Anzeiger" in der Chefredaktoren-Runde vertreten sein wird. (eh)


2. Nachtrag:



"Arena"

Hannes Britschgi vertritt Ringier-Chefredaktoren

Alle Gäste der Freitagssendung sind bekannt.
Zur "Arena" am Freitag hat das Schweizer Fernsehen verschiedene Chefredaktoren eingeladen: Hannes Britschgi (Publizist Ringier), Roger Köppel (Verleger und Chefredaktor "Weltwoche"), Patrik Müller (Chefredaktor "Sonntag") und Markus Spillmann (Chefredaktor "NZZ") den Wahlkampf diskutieren (persoenlich.com berichtete), Daneben sind auch der Politforscher und "Tages-Anzeiger"-Kolumnist Michael Hermann, sowie der Kommunikationsberater Marcus Knill sind als Gäste ins Studio eingeladen.
Beim Blick auf die Gästeliste fragt sich nicht nur, warum Tamedia in der Chefredaktoren-Elefantenrunde nicht vertreten ist, sondern es fällt auf, dass von Ringier kein Chefredaktor, sondern Publizist Hannes Britschgi teilnimmt. Warum klemmen Ralph Grosse-Bley ("Blick") und Karsten Witzmann ("SonntagsBlick")? Lesen Sie hierzu den Kommentar auf blog.persoenlich.com. (pd/eh)


NACHTRAG:


TV Knatsch


ARENA ohne Frauen - Stämpfli tobt






titelt BLICK.



"Unfassbar" - sagt Regula Stämpfli


Ich zitiere (die Bildlegende unter der Foto kann nicht stimmen):




Keine Männer in der «Arena»: Die Politologin regt sich darüber auf. (Zvg)


«Das ist doch mehr als erstaunlich, dass Frauen schlicht ignoriert werden. Es geht dabei nicht um mich», konstatiert Stämpfli, die selber regelmässiger Gast in der «Arena» ist. Tatsache sei, dass das Thema Frauenquote als Wahlkampfthema nicht existiere.

 SRF-Sprecher Martin Reichlin: «Stimmt. Wir bringen  eine Runde, die aus lauter Chefredaktoren besteht. Leider gibt es nur wenige Chefredaktorinnen. Und diejenigen, die wir anfragten, waren verhindert oder sagten ab.»

Frauen wollten oder konnten nicht


Angefragt wurden mehrere Frauen: Ex-Tages-Anzeiger-Chefin Esther Girsberger weilt im Ausland. Catherine Duttweiler, Chefin des Bieler Tagblatts, sagte ab. Und Susanne Boos (WoZ) weilt ebenfalls ausser Land.

Die Redaktion habe sich redlich bemüht, eine Frau zu finden. Und warum wurde nicht eine Politologin anstelle eines Mannes eingeladen? Reichlin: «Die Redaktion hat Politforscher Michael Hermann eingeladen, weil er in den letzten Jahren intensiv das Wahl- und Abstimmungsverhalten der Bevölkerung erforscht hat.»


Kommentar: Persönlich vertrete ich die Meinung, dass die Programmmacher über die Referenten bestimmen dürfen und ich gehe davon aus, dass Regula Stämpfli nur den inneren Ring gemeint hat. In der ersten Reihe standen nämlich zwei Generalsekretärinnen. Ich gehe nicht davon aus, dass damit der Protest  gegen den Kollegen,  Politologe Michael Hermann, gerichtet war.  Hinsichtlich  Geschlechterproporz bin ich kein Erbsenzähler. Mich stört es auch nicht, wenn es einmal eine reine Frauenrunde ist. In einer Diskussionsrunde sollte es weder Alibimänner noch Alibifrauen geben. 



Eindrückliche Aufnahme des Tages (aus Blick)






Eine Spinne arbeitet schon früh am Morgen, 
entsprechend feucht ist das Netz noch. (Reuters)


Kommentar im Wahlherbst:

Leider sind sich viele Politiker zu wenig bewusst,
wie wichtig das persönliche Netzwerk ist.

Buschauffeur von Ukrainer halb tot geschlagen


Die Problematik mit der Ausschaffung krimineller Ausländer war während der Wahlphase nur von der SVP thematisiert worden und wurde kaum diskutiert. Die anderen Parteien haben dieses Jahr etwas gelernt. Sie haben die Themen der SVP einfach leer laufen lassen und brachten es damit fertig, dass der SVP die Argumentationsplattform gleichsam entzogen wurde. Bei den Minarett- und Schäfchenplakaten führten früher die erbosten Proteste stets  dazu, dass die SVP ständig im Fokus der Aufmerksamkeit stand. Die Gegner wurden zu Steigbügelhalter der SVP.

Folgender Blickartikel - kurz vor den Wahlen - könnte nun der SVP zusätzliche Stimmen bringen. Diese Mediengeschichte weckt  Emotionen.  Bürgerinnen und Bürgern wird  mit dem Vorfall allen wieder bewusst , dass  die Umsetzung der  Ausschaffungsinitiative (die vom Volk angenommen wurde) verzögert wird. Sie sagen sich: So ein Schläger müsste ausgeschafft werden.

  Blick - der alles andere als das Leibblatt der SVP ist - durfte diese Geschichte nicht  ausklammern. Es gibt nämlich bei der Boulevardpresse auch eine Informationspflicht. Vor allem, wenn es um Emotionen, Blut und Tränen geht.

Ich zitiere Blick:


So sieht ein Mann aus, der nur knapp dem Tod entronnen ist.

Das linke Auge von Manuel Garay (60) aus Murg SG ist blutunterlaufen, er kann sich kaum bewegen. Der Bus-Chauffeur hat Prellungen am ganzen Körper, sein Schädel ist gebrochen. «Vom linken Ohr bis rüber zum anderen ist alles kaputt», sagt der gebürtige Spanier. «Ich habe nun Schrauben und Platten im Kiefer. Aber ich bin froh, dass ich noch lebe!»

Der Bus-Chauffeur wurde Sonntagabend beim Bahnhof in Ziegelbrücke GL brutal angegriffen und halb totgeschlagen. (BLICK berichtete).

«Ich hätte sterben können», sagt Garay. Dabei hatte ich noch nie Streit mit Passagieren. Ich fahre sogar Nachtbus und die jungen Leute haben es immer sehr gut mit mir.»

Früher arbeitete Familienvater Manuel Garay als Schreiner. «Doch der viele Staub tat mir nicht gut.» Deshalb setzt er sich vor zehn Jahren ans Bus-Steuer, wird Chauffeur. «Ich habe es nie bereut! Und jetzt ist mir das passiert!»

Zur Attacke kam es um 19 Uhr, kurz vor seiner letzten Fahrt. «Ich sass am Steuer und hatte die Türe offen, damit die Passagiere reinkommen und bei mir ein Billett lösen können.»

Er sieht einen Mann, der direkt vor der Türe eine Zigarette raucht. «Ich sagte ihm, dass er damit bitte etwas weiter weg zu den offiziellen Aschenbechern gehen soll.»

Aber der Ukrainer Denys S.* (24) ignoriert die Aufforderung. Manuel Garay geht zum ehemaligen Bodybuilder raus. Und: «Ich sagte ihm wieder, dass er weiter weg rauchen könne. Und ob ich es ihm noch ein drittes Mal sagen müsse. Da meinte er nur zu mir, ich solle meine Schnorre halten und haute mir voll eine rein!»

Manuel Garay stürzt zu Boden, wird ohnmächtig. Denys S. tritt weiter auf ihn ein.

«Er meinte, ich solle meine Schnorre halten und haute mir voll eine rein.»


Garays Arbeitskollege Peter Thoma (48) verkauft zur Tatzeit im Bus nebenan gerade Tickets, als er die brutale Attacke mitbekommt. Er lässt den Täter laufen, kümmert sich um seinen am Boden liegenden Kollegen. Blut tropft auf den Boden.

Garay wird schliesslich mit der Rega ins Kantonsspital nach St. Gallen geflogen.

«Ich bin Peter sehr dankbar», sagt der Schwerverletzte. «Wer weiss, ob ich ohne ihn überhaupt noch am Leben wäre.» Die Ärzte haben ihn bereits am Kiefer operiert. «Zum Glück lindern die Schmerzmittel das Schlimmste», so der Chauffeur.

Er ist froh, dass die Polizei Denys S. rasch verhaften konnte. Und was sagt er zum brutalen Schlägerangriff des Ukrainers? Manuel Garay: «Er soll hart bestraft werden. Sehr hart!»


Kommentar: Ich habe festgestellt, dass bei der Bevölkerung das Bedürfnis nach Sicherheit sehr hoch ist.
Wenn es die Politiker nicht fertig bringen, die subjektiven Aengste vor willkürlichen Gewalttaten aber auch Sachbeschädigungen  (wie Autos anzünden usw.) in der Bevölkerung zu reduzieren, so sind all jene Vorkommnisse, wie das Zusammenschlagen eines Bus-Chauffeurs, Wasser auf die Mühlen jener Parteien, die sich für Ruhe und Ordnung stark machen.
Nachtrag: 


Nun hat sich gezeigt, dass der Blick einen falschen Täter  abgebildet hatte.


Ich zitierte 20 Min (Blick hat die Korrektur noch nicht publiziert):



Dumm nur, dass der Mann auf dem Bild nicht der Ukrainer ist. Max Muster ist auch nicht 24 Jahre alt, sondern 29-jährig und absolut unschuldig. Sein einziges Vergehen ist, dass er einen ähnlichen Vornamen hat wie der Täter und keinen tadellosen Ruf in Glarus geniesst. Er sei kein Unschuldslamm, sagt eine Leser-Reporterin. Max Muster selbst wollte sich auf Anraten seines Anwaltes zum Fall nicht äussern.


Damit bekommt die Geschichte eine völlig neue Dimension. Sie verdeutlicht, was eine  Publikation bewirken kann. Sie veranschaulicht ferner, wie rasch eine Meinung gemacht werden kann.
Ich zweifle daran, dass all jene, die den Beitrag mit dem UKRAINER gelesen habe, die Korrektur ebenfalls mitbekommen haben.