Zum 1. August: 20 Min testet das Publikum
Notiert von marcus knill um 11:50
Rhetorik.ch Blog
Persönliche Gedanken
von Marcus Knill
zu Aktuellem.
Präsentation als Dialog
Otto Wesendonck, "Dialog" 1987/88; Edelstahl mit rotierenden Windblättern, 480 cm x 150 cm x 125 cm; ProMinent Dosiertechnik, Heidelberg
Reden vor Publikum darf keine Einwegkommunikation sein. Wer adressatengerecht spricht, sieht das Publikum, erkennt laufend nonverbale Signale und erhält dadurch Rückmeldungen. Eine gute Rede ist tatsächlich ein Austausch von Energie. So wie die Angesprochen vom Sender Energie erhalten, kann der Referent vom Publikum ebenfalls Energie empfangen. Ich habe jüngst in einem Rhetorikbeitrag folgende Empfehlung gelesen:
"Sie schauen reihum alle an, sammeln von allen anwesenden Teilnehmern die Energie ein und bündeln Sie, wie ein Hohlspiegel, genau auf sich als Zentralpunkt.
Sie holen sich so praktisch beim Publikum einen Energie- Kredit. Das ist legitim, denn Sie werden ihn gleich während Ihrer Rede zurückzahlen.
Diese Mentalübung können Sie auch immer wieder zwischendurch während Ihrer Rede machen, wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Energieniveau nicht ausgeglichen ist."
Kommentar: Die Metapher von der Kreditkarte finde ich zwar anschaulich. Ich bin aber persönlich davon überzeugt, dass vor allem die Einstellung des Redners eine nicht zu unterschätzende Energie ist. So würde ich nie während des Sprechens daran denken, alle Anwesenden rundherum anzuschauen. Auch lehne ich jegliche mentale Uebungen während des Sprechens ab. Wer Interesse am Publikum hat, betrachtet es.
Voll und ganz (100%ig beim DU und beim DENKEN bleiben).
Wenn ich während des Sprechens aus diesem Prozess aussteige - auch nur für kurze Zeit - so bin ich nicht mehr bei der Sache und dies wirkt sich zwangsläufig auf meine Stimme, Körpersprache und mein Verhalten aus.
Wenn es mir gelingt, das Gegenüber ernst zu nehmen, seine Reaktionen wahrzunehmen, kann aus jedes Referat zum Dialog werden.
Zwischen Ihnen und dem Publikum entstehen emotionale Schwingungen. Die Zuhörer entwickeln Gefühle für Sie: Sympathie oder Antipathie, Vertrauen oder Misstrauen, Faszination oder Langeweile, Zustimmung oder Abneigung.
Die Präsentation wird erst zum Dialog, wenn sich der Zuhörer angesprochen und mit einbezogen fühlt und auch aktiv zuhört.
LINK:
11. Juni 2008 ... Aktuell Artikel · Artikel Inhaltsverzeichnis, Suche in Rhetorik.ch: www.rhetorik |
Notiert von marcus knill um 10:04