Donnerstag, 21. Februar 2013

Die heile Landschaft bewahren oder....?

Der Walliser Widerstand gegen die Revision des Raumplanungsgesetzes wird mit der emotionalen Bindung an den eigenen Boden fast verklärt. Dabei wurde viel Land an Auswärtige verkauft.


 Ortsfremden wurde der Zugang zu Gütern wie zum Beispiel die Nutzung von Alpenweiden in den vorangehenden Jahrhunderten erschwert.
Bild: Alessandro della Valle/Keystone



Kommentar: Es war auch unser Traum. Der Besitz eines "Heidihäuschens" auf einer Maiensäss. Wir konnten diesen Traum vor vielen Jahren verwirklichen (auf der Alp SALMENFEE).
Dass die Besitzer von solchen Häuschen keine zusätzliche Nutzung wünschen, ist verständlich.
Dass aber auch die Bergbauern ihr Land nutzen möchten, kann gut nachvollzogen werden,
Am 3. März kommt es im Wallis zu einer Zerreissprobe.  

Salmenfee
Salmenfee Haus

Zustimmung der Familieninitiative bricht ein.
Das JA wird immer fraglicher.

Beim Familienartikel hat mit dem Abstimmungskampf eine Erosion der frühen Zustimmung in erheblichem Masse eingesetzt.

Kommentar: Ausschlaggebend könnte die SVP Zeitung gewesen sein.

 
 Sie wurde an alle Haushalte verteilt und erläuterte der Bevölkerung, dass das Wort Familieninitiative  eine Mogelpackung sei. Denn die eigentlichen Familien würden gar nicht gestützt , weil angeblich nur die Fremdbetreuung gefördert werde und die Eltern, welche die Kinder selbst betreuen, die Geprellten blieben. Die Befürworter dominieren noch. Doch sie können noch nicht jubeln, weil auch das Ständemehr erreicht werden muss. Ohne die SVP Zeitung wäre die Initiative wahrscheinlich sang- und klanglos durchgewunken worden.

Nachtrag:

Nachdem SP Bundesrat Berset erkannt hat, dass der Familienartikel gefährdet ist, greift  er zu einem ungewöhnlichen Schachzug:

«Berset nutzt moderne Kommunikationsmittel»

Die Mail-Aktion sorgte erwartungsgemäss bereits für Aufregung bei den Gegnern des Familienartikels.
Bersets Sprecher Peter Lauener sagt: «Bundesrat Berset nutzt die modernen Kommunikationsmittel. Er war beispielsweise der erste Bundesrat, der twitterte. Jetzt nutzt er den Email-Kanal. Ihm ist klar, die Vorlage ist noch nicht gewonnen. Diese soll eine bessere Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienleben bringen. Deshalb nutzt er verschiedenste Kanäle, um über die Bundesratsposition zu informieren»
Berset steht nicht alleine da als Bundesrat, der sich vehement für ein bundesrätliches Anliegen einsetzt.
Schlagzeilen machte zuletzt SVP-Bundesrat Ueli Maurer, der sich auf allen Kanälen und mit grossem Engagement für die Olympia-Kandidatur Graubündens 2022 einsetzt. Dabei geht es sogar nur um eine kantonale Abstimmung, die eigentlich gar nicht Sache des Bundesrats ist.
Kommentar: Ob diese Aktion der Fremdbetreuung von Kindern zum Durchbruch verhelfen kann. Das Abstimmungsresultat ist nach wie vor spannend: Emotionale Bilder gegen sachliche Argumente. Was überzeugt mehr? Was ich bei seiner Argumentation stets vermisste: Bei den zu erwartenden Kosten wich er immer aus und findet: Alles was notwenig ist - auch die Schule - kostet. Zahlen nannte er nie.

Sitzenbleiben in der Schule soll es nicht mehr geben


 Nicht nur der neue Kultusminister Andreas Storch SPD hat sich auf die Seite von sogenannten Reformpädagogen geschlagen, die nach dem Verzicht auf Wettbewerb und Noten etwas gegen Rückversetzungen im Unterricht haben.
Die Debatte über die Abschaffung des Sitzenbleibens ist in Deuschland einmal mehr eingeläutet.
Ich vermute, dass diese Diskussion auch über die Grenze  in der Schweiz schwappt. Das Argument "Die Angst von dem Sitzenbleiben ist keine Lernmotivation!" kommt gut an und scheint in der Schule Druck weg zu nehmen. Das Ansinnen der rot-grünen Koalition in Niedersachsen hat jedoch für heftige Reaktionen gesorgt. In der Gemeinschaftsschule kann dort schon heute niemand mehr durchfallen. Nun soll das Verbot des Nachsitzens auch Schritt für Schritt  den anderen Schulen durchgesetzt werden.

Dank individueller Förderung soll aufs  Sitzenbleiben generell verzichtet werden! Das tönt progressiv. Bis jetzt betraf es zwar nur ungefähr zwei Prozent der Schüler, die eine Klasse wiederholen mussten.



Für die angeblich fortschrittlichen Politiker soll es keine Deklassierung mehr geben.

Die Vorstellung der EINKLASSENgesellschaft ist gar nicht neu. Scham und Angst soll aus der Schule verbannt werden. Schule muss den Kindern Mut machen. Auch das ist keine neues Anliegen. Die Verfechter der These, dass alle Kinder nur in einer selektionsfreien Schule mutiger, selbstsicherer und freudiger lernen ist leider ideologisch gefärbt.
Das Menschenbild basiert auf der These, dass im Grunde genommen alle gleich sind und sich ohne Druck, ohne Leistungsmessung, besser entfalten.



Diese Annahme ist ein frommer Wunsch. Wer Kinder fürs Leben vorbereitet, muss sie auch befähigen, sich mit der eigenen Leistung auseinander zu setzen und die eigene Leistung zu messen. Zudem ist unbestritten:
Wenn alle Schüler- auch die Schwachen - mitgezogen werden müssen, wird die Klasse zwangsläufig langsamer. Wortzeugnisse sagen immer weniger aus. Defizite werden mit "pädagogischem Bla Bla" (subjektiven Umschreibungen) verkleistert. Aussenstehende erfahren lediglich, dass der Schüler anwesend war. Schulabschlüsse sind nichts mehr wert.
Da in Firmen und im realen Leben überall Leistungen bewertet werden, müssten Personalchefs und Handwerker nachträglich eine eigene Selektion vornehmen. Da die Lehrkräfte nicht mehr selektionieren dürfen, wird dies die Arbeitswelt - nur zeitlich verschoben - mit marktüblicher Brutalität nachholen. Weil man sich schon heute nicht mehr auf die Beurteilungen zahlreicher öffentlichen Schulen verlassen kann, gibt es bereits Prüfzentren, die Schulabgänger testen und beurteilen. Dann fliegt der Schwindel auf und die Rückversetzung erfolgt doch noch.