Sonntag, 10. Mai 2015

Christa Markwalder, jetzt wirds eng

Nach meiner Prognose hätte die unbedacht handelnde Nationalrätin mit einem blauen Auge davon kommen können.

Heute haben wir jedoch eine neue Situation: Immer noch offen ist, wer gelogen hat (Aussage gegen Aussage).
Doch nun kommt etwas Gravierendes dazu:


 

Lobby-Affäre um FDP-Nationalrätin: Markwalder verriet Kommissions-Geheimnisse  

Lobby-Affäre um FDP-Nationalrätin Markwalder verriet Kommissions-Geheimnisse

Nun kann niemand mehr für die bekannte FDP Vorzeigefrau die Hand ins Feuer legen. Die Medien legen kräftig nach.
Es scheint zu einer Eigendynamik zu kommen.
Was könnte die Nationalrätin in dieser heiklen Situation tun?
- Schweigen?
- Mea Culpa?
- Rechtfertigen?
- Medienkonferenz?
- Medienmitteilung?
Die Geschichte hat eine Dimension erhalten, die folgenschwer sein könnte.  Für Markwalder eine KRISENsituation.
News-Themen
  • Bild für das Nachrichtenergebnis
    ... FDP-Nationalrätin Christa Markwalder ist das dominierende Thema der Sonntagspresse.
  • Weitere Nachrichten für Sonntagspresse markwalder
     

    VERHALTEN BEI KRISEN




    Der erste Schock kann lähmen

    Mögliche Reaktionen:
    • Nicht wahr haben wollen. "Das kann doch nicht wahr sein".
    • Ungewissheit. "Was hat das für Folgen für uns?
    • Unsicherheit durch Informationsmangel sowie durch widersprüchliche Aussagen. "Was ist wirklich geschehen?"




    Die Folgen sind:

    • Falschmeldungen
    • Spekulationen
    • Halbwahrheiten
    • Gerüchte


    Es ist nachher wie bei einer Zahnpastatube: Der Inhalt, der ausgedrückt worden ist, kann nicht mehr in die Tube zurückgebracht werden. Michael Gorbatschow sagte: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben". Er hatte recht, obwohl er diese Weisheit selbst auch zu spät erkannt hatte.




    Was eine Krise ist, definiert die Öffentlichkeit und definieren die Medien. Bedenken Sie stets: das unerwartete Vorkommnis kann plötzlich die ganze Welt interessieren.




    Was tun, wenn sich eine Krise abzeichnet?

    Sofort alle notwendigen Stellen - vor allem die Pressestelle und Kriseninterventionsgruppe - gemäss einem erarbeiteten Konzept informieren. Die ersten Verhaltensmassnahmen werden immer zur Bewährungsprobe ihrer Öffentlichkeitsarbeit. Nur wer sich fachgerecht vorbereitet hat, wird diese Probe bestehen.


    Eine Checkliste die sich bewährt hat

    • Ruhe bewahren. Keine Panik aufkommen lassen.
    • Vor allem bei einem Unfall: erste nötige Hilfemassnahmen. Alarmierung der notwendigen Stellen.
    • Keine Information an die Öffentlichkeit, bevor Sie sich ein Bild von der Situation gemacht haben. Heute sind die Medien sofort da. Sagen, wann Sie informieren, was Sie abklären werden. Der nächste Termin muss rasch stattfinden. Abklären: Was weiss der Journalist woher? Wo kann ich den Journalisten erreichen? Treffen die Informationen des Journalisten zu? In welchem Medium arbeitet er?
    • Sofort mit den vorgesehenen wichtigen Stellen des Unternehmens Kontakt aufnehmen. Lage schildern. Die Lage abklären lassen, damit Sie nicht unter oder überreagieren.
    • Nächste Schritte planen, eventuell mit einem Kommunikationsspezialisten.
    • Sprecher bestimmen, damit die Medien nur aus einer Quelle Auskunft erhalten.
    • Sicherstellen und überprüfen, dass die Information nur über die verantwortlichen Stellen and die Öffentlichkeit gelangen.
    • Nur über gesicherte Fakten informieren. Keine Vermutungen! Nur was Sie mit Sicherheit wissen, gehört an die Öffentlichkeit. So bauen Sie Verunsicherungen ab.
    • Alle Medien strikt gleich behandeln.
    • Sind Menschen betroffen und Verletzte oder Tote zu beklagen, drücken Sie ihr Bedauern aus.
    • Vermeiden Sie Aussagen zur Schuldfrage.


    Tipps für die Krisenkommunikation

    Die folgenden Punkte sind von General Nachman Shai , dem Informationschef des israelitischen Generalstabs während des Golfkriegs aufgestellt worden:
    1. Information sofort und ohne Verzögerung weitergeben.
    2. Informationsstrom nicht abbrechen lassen.
    3. In Krisenzeiten übernimmt der Chef persönlich die Information.
    4. In Entscheidungsprozessen Informationsprofis einbeziehen.
    5. Nur einer spricht - eine Botschaft - keine Widersprüche.
    6. Den Dialog suchen, Fragen beantworten, nicht ausweichen.
    7. Emotional sein. Betroffen sein. Botschaften personalisieren.
    8. Die Wahrheit sagen. Keine Spielereien, sondern Fakten. Keine Tricks.
    9. Vertrauen und gutes Image in guten Zeiten aufbauen. Krisenvorsorge.
    10. Krisenmanagement aktiv üben (*)
    Die folgenden Grundsätze und Leitlinien zur polizeilichen Medienarbeit sind von Bruno Kistler, Stadtpolizei ZH aufgestellt worden:
    • Achtung der Wahrheit.
    • Einheit von Wort und Tat.
    • Offenheit.
    • Unparteilichkeit.
    • Kontinuität.
    • Klarheit und Verständlichkeit.
    • Orientierung an Zielgruppen und deren Bedürfnissen.
    • Präsenz.
    • Aktualität.
    • Offensives Handeln.
    • Vermeidung von Widersprüchen.
    • Multimedialität.
    Die folgende Checkliste ist von Frau Beatrice Tschanz, der Kommunikationschefin bei der SAir Gruppe aufgestellt worden.
    Was man planen kann:

    • Gehe vom schlimmsten Fall aus
    • Stelle eine Notfallorganisation auf.
    • Plane eine Organisation für Kommunikation in Krisensituationen.
    • Bestimme den Leiter dieser Organisation.
    • Definiere deine Kommunikationsstrategie (schnell, offen, transparent).
    • Wähle ein Konferenzzentrum in unmittelbarer Nähe der Notfallorganisation.
    • Übe ein Szenario "schlimmster Fall".
    Wenn das Ereignis eintritt:
    • Kommunikation in Krisensituationen benötigt von Beginn weg das höchste (vorhanden, verfügbare) Führungszentrum.
    • Berufe augenblicklich eine Medienkonferenz ein, und zwar spätestens innerhalb zweier Stunden nach Ausbruch des Krisenerreignisses.
    • Stelle alle zwei Stunden die neuesten Meldungen zusammen, um dem intensiven Druck der Medien standhalten zu können.
    • Vergiss die bisher vertretene Haltung.
    • Melde Dich bei den Medien mit benutzbaren, vorhandenen Tatsachen.
    • Nimm Dich zuerst den Menschen (Opfern) an, sprich über Menschliches, nicht über Materielles.
    • Schäme Dich nicht, Deine Gefühle zu zeigen.
    • Biete sofortige Hilfe an und teile es mit.
    • Biete sofortige Barzahlung an, um Auslgen der nächsten Verwandten zu ersetzen.
    • Benütze Medien, um Telefonnummern etc. bekannt zu machen.
    • Schicke ein Kommunikationsteam innerhalb von 48 Stunden.
    • Konzentriere das Kommunikationsteam in einem einzigen Raum.
    • Du wirst nach deiner Krisenbewältigung der ersten drei Tage beurteilt.
    • Übernimm die Führung, versorge die Medien mit Stoff, denk an nebensächliche, aber ergänzende Darstellungen. Wenn Du kannst, halte die Medien auf Trab.
    • Verschaffe den Medien Hintergrundinformationen etc.
    Was bedacht werden muss.
    • Der Mediendruck dauert nicht bloss zwei, drei Tage, sondern drei Wochen.
    • Plane menschliche Fähigkeiten folgerichtig.
    • Der Schock in der betroffenen Unternehmung ist enorm, versuche ihn unter Beizug Aussenstehender (weniger emotional, weil nicht unmittelbar betroffen) abzubauen.
    • Halte das Kommunikationsteam unter strenger Kontrolle.
    • Verteidigende Haltung tötet Glaubwürdigkeit!
    • Wenn Du nicht schnell bist, wirst du geschlagen.
    • Zeige Betroffenheit, nicht Tränen.
    • Vermeide alle PR-artigen Wendungen während der ersten Phase!
    Hans-Peter Nehmer, der Mediensprecher der HP-Swiss-Group stellt zum Thema Krisenkommunikation folgende Thesen auf:
    • Medien haben einen klaren Auftrag in unserer Gesellschaft. Diesen gilt es zu akzeptieren, auch wenn dies zuweilen den Unternehmens-Interessen widerentpricht.
    • Medien machen sich immer ein Bild. Dieses kann akzeptiert oder auch nicht akzeptiert werden.
    • Gewisse Kommunikationsprofis glauben immer noch an die Möglichkeit, die Medien seien manipuliertbar. Dem ist jedoch nicht so.
    • Geben Sie den Medien was sie wollen, ehrlich und offen.
    • Im Journalismus sind folgende Tendenzen ersichtlich:
      • Kommerzialisierung, z.B. durch Fusionen.
      • Homogenisierung, durch gemeinsame Archive, mehr Konkurrenz aber weniger journalistische Vielfalt.
      • Emotionalisierung und damit näher ans Volk.
      • Personalisierung - Zwecks Wiedererkennungseffekt, werden berühmte Personen als Aufhänger benutzt.
    • Da die Medien in der heutigen Zeit einen grossen Einfluss haben, gilt der Grundsatz: Medien bei der Bewältigung der Krise miteinbeziehen.


    Schlusswort



    Bei der Krisenkommunikation gilt vor allem auch: Die gemachten Aussagen müssen wahr sein. Die Kommunikation muss angemessen sein. Vereinfachen Sie ohne zu verfälschen, denn Unverständnis erzeugt Angst.
    Bei der Krisenkommunikation gilt: Nie in die Defensive gehen. Tue Gutes und sprich darüber.






    (*) Üben heisst trainieren. Stegreifspiele, Rollenspiele, eventuell im Simulator mit Experten oder Kommunikationsberater. Das Lesen dieser Tipps genügt nicht. Das eigene Verhalten in Stresssituationen kann vor allem durch Üben verbessert werden. Wir müssen wissen, wie wir bei Überraschungen situationsgerecht reagieren können. Schwimmen lernen wir letztlich nur im Wasser.


    Siehe die Seite Verhalten in publizistischen Krisen .

    Sie kommt unangemeldet - die KRISE

    Bevor die Krise da ist, sind die Medien da

    Umgang mit überraschenden Fragen in Krisensituationen

    LINKS:

    18 Okt. 2013
    Mehr zum Werkzeug "im Umgang mit Ueberraschungen" kann im ... www.rhetorik.ch/Aktuell/11/06_25/index.html. Columbo Technik. Kommissar Columbo aus der TV Serie wurde bekannt für seine Phrase " Übrigens, ich hätte ...
    http://knill.blogspot.com/
    Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
    18. März 2009 ... AUCH ÄRZTE MÜSSEN. MEDIENTAUGLICH SEIN horrorsturz: Der Horrorsturz des Schweizer Skirennfahrers Daniel Albrecht auf der ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/09/03_18/03_09.pdf
    18. März 2009 ... Leidet das Inselspital unter einem Paparazzi-Trauma? Im Gegensatz zum Universitätsspital Innsbruck informierte das Inselspital über den ...
    22. Jan. 2009 ... Auch Ärzte müssen für derartige überraschende Auftritte trainiert werden. Die Voten von drei Ärzten der Universitäts-Klinik für Allgemeine und ...
    18 Mar 09: Auch Ärzte müssen medientauglich sein · 01 Feb 09: Ärzte vor Mikrofon und Kamera · 22 Jan 09: Ärzte müssen auch medientauglich sein.
    1. Febr. 2009 ... Ärzte müssen auch medientauglich sein ... Es veranschaulicht, dass es auch für Ärzte möglich ist, sich mediengerecht auszudrücken, ohne ...
    20. Jan. 2011 ... Ärzte müssen medientauglich sein · Ärzte vor Mikorfon und Kamera ... In Krisensituationen müssen die Verantwortlichen sagen, weshalb sie ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/11/01_20/
    27 Juni 2012
    Wenn es brennt, muss ich mich den Medien stellen. Ein Politiker muss vor einer Krise gelernt haben, bei Ueberraschungen den Kopf nicht zu verlieren. (Umgang mit Ueberraschungen) 20 Min nach der Medienkonferenz: ...
    04 Juni 2009
    2. Voraussetzungen zur Schlagfertigkeit (Einstellung, antizipieren, Vorbereiten- aber wie?) 3. Fallbeispiel. 4. Sie brauchen immer einen Pfeil im Köcher (Standards). 5. Umgang mit Ueberraschungen (Innehalten- denken). 6.
    http://knill.blogspot.com/
    05 Okt 11: Krisenkommunikation und Medien · 17 Sep 11: UBS Kommunikationsverhalten im Zockerskandal · 14 Aug 11: Schlechte Noten für den Bundesrat.
    7. Juli 2005 ... Zur Informationspolitik beim Anschlag in Madrid · Krisenkommunikation und Medien - Terroranschlag vom 11. September 2001 ...
    K+K hilft Ihnen weiter, wie Sie sich die Kompetenz im Umgang mit Medien erwerben wollen. Krisenkommunikation kann vorbereitet werden.
    12. Jan. 2013 ... Aktuell Krisenkommunikation · SBB Unfall in Neuhausen · Glacier ... Internet und Social Media sind unschlagbar in der Geschwindigkeit. Es gibt ...
    05 Okt 11: Krisenkommunikation und Medien · 26 Sep 11: Internet gegen Fernsehen und Zeitung · 26 Sep 11: Google Plus auf Aufholjagd · 18 Jul 11: BLM  ...
    23. Juni 2010 ... Mangelhafte Krisenkommunikation des Bundesrates ... Wohl kaum, denn verschiedene Medien berichten, dass ein solcher Einsatz schon in ...
    19. Dez. 2010 ... Krisenkommunikation ohne Vermutungen ... Die Medien machten aus den Mutmassung der Mediensprecherin eine Tatsache. Susanne ...
    Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
    27. Sept. 2005 ... Kommunikation im Krisenfall. M. Knill, Kommunikationsberater, Uhwiesen. • Krisenkommunikation und Medien. • Erkenntnisse aus der Praxis.
    5. Okt. 2011 ... Krisen managen heisst nicht nur Krisen erkennen und vorbeugen. Viele Unternehmen haben allmählich erkannt, dass das Meistern von Krisen ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/11/10_05/

    Zum Muttertag

    Muttersein kann nicht delegiert werden.


    In meinem Leben habe ich unzählige Male miterleben dürfen, dass die Zeit, die eine Mutter ihren Kindern leiht, keine verlorene Zeit ist. Es gibt deshalb auch keinen eigentlichen Vatertag oder Elterntag.
    Das hat seinen Grund. Den Müttern gebührt am Muttertag Ehre für alles, was sie unseren Kindern getan haben.
    Es geht nicht nur um die Geburt und die Aufzucht. Mutter sein ist etwas ganz Besonderes.

     

    Gechichte des Muttertages:

    Dieser Feiertag ist keine Erfindung der Wirtschaft, sondern eine Forderung von Kulturschaffenden.

    Die Idee, alle Mütter der Welt mit einem besonderen Tag zu ehren, wurde Mitte des 19. Jahrhundert in England geboren.
    Ganz neu ist diese Idee allerdings nicht. Ist doch für den dritten Sonntag vor Ostern (lat. "Lätare") bereits seit dem 17. Jahrhundert belegt, dass er in vielen christlichen Regionen dazu genutzt wurde, die Eltern zu besuchen und den Müttern Geschenke zu bringen.
    1872 verlangte die Schriftstellerin Julia W. Howe erstmals einen Feiertag für die Mütter der Vereinigten Staaten von Amerika.
    Nach dem Ersten Weltkrieg setzte sich der Muttertag auch auf dem europäischen Festland durch. 1933 wurde er offiziell auf den zweiten Sonntag im Mai festgelegt