Mittwoch, 8. Juni 2016

BLOG von Marcus Knill im Schweizer Wirtschaftsmagazin für Kommunikation

BLOG

Keine separaten Regelungen für Satireformate

Marcus Knill

TGNS und weitere Personen haben sich aufgrund der Verunglimpfung von Transmenschen durch Victor Giacobbo und Mike Müller in der Sendung «Giacobbo/Müller» bei der Ombudsstelle des SRG beschwert. So wurden im Beitrag etwa Transpersonen als «Transen» bezeichnet. Die Ombudsstelle gab den Beschwerden recht.
Dieser Entscheid ist ein optimaler Erfolg für die Transpersonen. Sie können nun unserem Staatssender eine Trans-Policy definieren. SRF will nach den Protesten und dem Entscheid des Ombudsmannes tatsächlich die Richtlinien anpassen. Den Ausschlag gaben die Witze von Viktor Giacobbo und Mike Müller in der Late-Night-Show vom 3. April 2016. So klopften die Satiriker Sprüche über die «SP-Transen», die sich beim Pinkeln auf dem WC überlegten: «Bin ich schon so weit operiert, dass ich noch stehen kann, oder muss ich sowieso absitzen?»
Nach dem Ombudsmann dürfen Satiriker zwar über vieles Witze reissen, «aber es gibt Heiligtümer, die sie nicht betreten sollten: jenes der religiösen Gefühle und jenes von benachteiligten Menschen.» Nach Roger Blum wurde das Diskriminierungsverbot geritzt.
An einer «Trans-Policy», wie sie angeblich entstehen soll, ist Kritik angebracht. Für Satiresendungen darf es keine separaten Regelungen geben. Sonst hätten auch andere Gruppierungen, die weniger laut protestieren, das Recht zu einer Sonderbehandlung. Wir erinnern uns an die Witze im religiösen Bereich, die stets geduldet worden sind (katholische Kirche, Hostie, Papst) oder bei Genderfragen und Bemerkungen, welche das Antirassismusgesetz tangieren. Alle Gruppierungen müssen in der Praxis mit gleicher Elle gemessen werden. Es dürfen nicht jene Gruppen bevorzugt werden, die am lautesten schreien.
Gesetzte und Bestimmungen sind so zu formulieren, dass alle gleich behandelt werden und niemand einen Sonderschutz erhält. Das bestehende Fernsehgesetz gilt für alle. Ich kann mir gut vorstellen, dass Giacobbo/Müller die neue Sondersprachreglung postwendend auf die Schippe nehmen. Zu Recht – wie ich meine. Ganz abgesehen davon, sollte man jedoch die Kirche im Dorf lassen. Nichts wirkt negativer und lächerlicher als übertriebene Schutzmassmahmen, für welche Personen oder Gruppierungen auch immer.


Clintons Maske bremst die Kandidatin - gewählt wird sie dennoch

Das Lächeln stets gut einstudiert: Hillary Clinton im März in Washington, D.C.





Das Lächeln immer einstudiert: Hillary Clinton im März in Washington
 
Eingeübte Auftritt wirken immer gleich, jedenfalls nicht authetisch.
 
 

(Aus DIE ZEIT)
Der Auftritt ist eingeübt. Und er ist immer gleich. Egal, ob das Podium in einer Turnhalle einer High School in New Hampshire steht, oder die Bühne in einem Casino in Las Vegas aufgebaut ist. Hillary Clinton bleibt Hillary Clinton. Popmusik tönt übersteuert aus Lautsprechern, gern etwas Motivierendes wie Fight Song von Rachel Platten oder Let's Get Loud von Jennifer Lopez.




Ihr Wahlkampf gleicht einem Marathon; wer die Distanz überstehen will, braucht Routinen. Alle Kandidaten haben sie. Bei Clinton stehen die Zuschauer bei ihren Auftritten je nach Setting mit "Hillary"-Schildern und kleinen US-Flaggen in der Nähe des Podiums oder sitzen für die Fernsehkameras gut platziert im Halbrund. Sie werden angemessen laut, sobald sich ein Vorhang bewegt oder eine Tür einen Spalt aufgeht. Es ist immer ein etwas zwanghaftes Glücksradjubeln, einstudiert wie das, was dann folgt.  

Clinton betritt die Bühne, winkt hierhin, winkt dorthin, das Lächeln eingefroren im perfekt geschminkten Gesicht. Kein Haar verrutscht, wenn Clinton Hände schüttelt oder sich für ein Selfie vor einem Smartphone postiert. Kurze Runde, dann ab vors Mikrofon. Reden über Bildung, Löhne, Krankenversicherungen und das von der Mittelschicht getragene Amerika, das Clinton als Präsidentin wieder erschaffen will. Die 68-Jährige ist immer exzellent vorbereitet. Hat auf jede Frage eine Antwort und kann garantiert von New York bis Los Angeles die durchschnittlichen Benzinpreise referieren. Nur: Sympathischer macht sie das nicht. 

Und so überlebenswichtig Kompetenz im Weißen Haus ist, auf dem Weg dorthin ist das nicht unbedingt die wichtigste Voraussetzung. Die Republikaner haben das mit der Nominierung Donald Trumps gerade leidvoll erlebt.



 Clinton steht für das Establishment in Washington. Ehemalige First Lady, ehemalige Senatorin, ehemalige Außenministerin. Gold auf dem Papier. Auf den Straßen im Wahlkampfjahr 2016 jedoch nichts als schweres Gepäck. 
Bei Konservativen wie Linken ist der Präsidentschaftswahlkampf geprägt von Müdigkeit, Wut und Frust. Auf "all die da in Washington", die das Leben der Menschen nicht verbessern. Donald Trump hat davon profitiert. Und auch Sanders hat seine Kampagne darauf aufgebaut, sich als radikal links und Anti-Establishment zu verkaufen.  






Sie ist nicht Bill




Das Aufgesetzte bei Auftritten bringen auch viele Berufspolitiker mit, das hat Clinton nicht exklusiv. 

Doch bei ihr wirkt es nun einmal besonders unauthentisch und führt dazu, dass sie in Umfragen wenig bliebt ist. "Clinton hat keine guten Kommunikationsfähigkeiten und sie kann nicht gut mit Leuten umgehen", sagt Craig Gilbert, langjähriger Washington-Korrespondent des Milwaukee Journal Sentinel



Kurz gesagt: Sie ist nicht Bill Clinton. Der Ex-Präsident gilt immer noch als einer der begabtesten Politiker in den USA. Ein Menschenfänger, der Wähler für sich einzunehmen wusste. Selbst in diesem Vorwahlkampf, in dem er in der zweiten Reihe steht und bei vielen Auftritten blass und müde wirkt, strahlt sein Charisma aus. Bill Clinton hat die Fähigkeit, Leute zu umarmen. 
Hillary ist kompetent, er ist der coole, sie hat den Ehrgeiz, er die Empathie. Doch jetzt steht sie in der ersten Reihe, sie möchte ins Weiße Haus. Menschen umarmen zu können und es so zu meinen, das würde Clinton jetzt guttun. 

KOMMENTAR: Hillary Clinton hat sicherlich Glück, wenn sie trotz der aufgesetzten Cheesemasche gewählt wird. Sie wird davon profitieren können, dass die Bevölkerung nur zwischen zwei Uebeln auswählen kann und sich letztlich für das Kleinere  entscheiden muss.
Eine Politikerin bräuchte vor allem EINES: Glaubwürdigkeit.
Wer kein Vertrauen ausstrahlt, wer künstlich, theaterzentriert kommuniniziert, kann die Herzen der Menschen nicht erobern.
Hillary war stets berechnend, intelligent, schlau und wusste genau:
Wenn ich zu meinem Mann stehe nach dem Seitensprung, wird sich das früher oder später auszahlen. Bis anhin ging ihre Rechnung auf.
Aber trotz bevorstehender Wahl: Ueberzeugen konnte mich Hillary Clinton nie. 
 Ihre Hauptstärke:
Sie liess sich nie unterkriegen und hat ein enormes Durchstehvermögen. Ihr sind zwar immer wieder grobe Fehler unterlaufen. Doch ist sie immer wieder aufgestanden.

LINK:
Bei Kommunikationsprozessen sind oft der Umgang mit Stress, Krisen und das Bewältigung unangenehmer Situationen gefragt. Was hat sich in der Praxis ...
www.rhetorik.ch/Resilienz/Resilienz.html

Ich musste mir ein Bild machen von der EGLI SHOW - hätte aber weggezappt

Beatrice Eglis TV-Show wird abgesetzt

«Die grosse Show der Träume» fällt den Quoten zum Opfer, Rihanna geniesst ihre Ferien – und weitere News aus der Welt der Stars.

Quelle 20 Min:


Beatrice Eglis (27) «Die grosse Show der Träume» wird nach zwei Folgen bereits wieder abgesetzt, berichtet «FM1 Today». Grund für die Pleite sind die tiefen Einschaltquoten. Am Samstagabend schalteten bloss 2,57 Millionen Zuschauer ein. Der ARD ist das zuwenig.
(6. Juni)
KOMMENTAR: Die Sendung hatte mich nicht überzeugt.
Es fehlte echtes "Herzblut". Moderation war zu aufgesetzt.