TGNS und weitere Personen haben sich aufgrund der
Verunglimpfung von Transmenschen durch Victor Giacobbo und Mike Müller
in der Sendung «Giacobbo/Müller» bei der Ombudsstelle des SRG beschwert.
So wurden im Beitrag etwa Transpersonen als «Transen» bezeichnet. Die Ombudsstelle gab den Beschwerden recht.
Dieser Entscheid ist ein optimaler Erfolg für die Transpersonen. Sie
können nun unserem Staatssender eine Trans-Policy definieren. SRF will
nach den Protesten und dem Entscheid des Ombudsmannes tatsächlich die
Richtlinien anpassen. Den Ausschlag gaben die Witze von Viktor Giacobbo
und Mike Müller in der Late-Night-Show vom 3. April 2016. So klopften
die Satiriker Sprüche über die «SP-Transen», die sich beim Pinkeln auf
dem WC überlegten: «Bin ich schon so weit operiert, dass ich noch stehen
kann, oder muss ich sowieso absitzen?»
Nach dem Ombudsmann dürfen Satiriker zwar über vieles Witze reissen,
«aber es gibt Heiligtümer, die sie nicht betreten sollten: jenes der
religiösen Gefühle und jenes von benachteiligten Menschen.» Nach Roger
Blum wurde das Diskriminierungsverbot geritzt.
An einer «Trans-Policy», wie sie angeblich entstehen soll, ist Kritik
angebracht. Für Satiresendungen darf es keine separaten Regelungen
geben. Sonst hätten auch andere Gruppierungen, die weniger laut
protestieren, das Recht zu einer Sonderbehandlung. Wir erinnern uns an
die Witze im religiösen Bereich, die stets geduldet worden sind
(katholische Kirche, Hostie, Papst) oder bei Genderfragen und
Bemerkungen, welche das Antirassismusgesetz tangieren. Alle
Gruppierungen müssen in der Praxis mit gleicher Elle gemessen werden. Es
dürfen nicht jene Gruppen bevorzugt werden, die am lautesten schreien.
Gesetzte und Bestimmungen sind so zu formulieren, dass alle gleich behandelt werden und niemand einen Sonderschutz erhält. Das bestehende
Fernsehgesetz gilt für alle. Ich kann mir gut vorstellen, dass
Giacobbo/Müller die neue Sondersprachreglung postwendend auf die Schippe
nehmen. Zu Recht – wie ich meine. Ganz abgesehen davon, sollte man
jedoch die Kirche im Dorf lassen. Nichts wirkt negativer und
lächerlicher als übertriebene Schutzmassmahmen, für welche Personen oder
Gruppierungen auch immer.
Der Auftritt
ist eingeübt. Und er ist immer gleich. Egal, ob das Podium in einer
Turnhalle einer High School in New Hampshire steht, oder die Bühne in
einem Casino in Las Vegas aufgebaut ist. Hillary Clinton bleibt Hillary
Clinton. Popmusik tönt übersteuert aus Lautsprechern, gern etwas
Motivierendes wie Fight Song von Rachel Platten oder Let's Get Loud von Jennifer Lopez.
Ihr Wahlkampf
gleicht einem Marathon; wer die Distanz überstehen will, braucht
Routinen. Alle Kandidaten haben sie. Bei Clinton stehen die Zuschauer
bei ihren Auftritten je nach Setting mit "Hillary"-Schildern und kleinen
US-Flaggen in der Nähe des Podiums oder sitzen für die Fernsehkameras
gut platziert im Halbrund. Sie werden angemessen laut, sobald sich ein
Vorhang bewegt oder eine Tür einen Spalt aufgeht. Es ist immer ein etwas
zwanghaftes Glücksradjubeln, einstudiert wie das, was dann folgt.
Clinton betritt die
Bühne, winkt hierhin, winkt dorthin, das Lächeln eingefroren im perfekt
geschminkten Gesicht. Kein Haar verrutscht, wenn Clinton Hände schüttelt
oder sich für ein Selfie vor einem Smartphone postiert. Kurze Runde,
dann ab vors Mikrofon. Reden über Bildung, Löhne, Krankenversicherungen
und das von der Mittelschicht getragene Amerika, das Clinton als
Präsidentin wieder erschaffen will. Die 68-Jährige ist immer exzellent
vorbereitet. Hat auf jede Frage eine Antwort und kann garantiert von New
York bis Los Angeles die durchschnittlichen Benzinpreise referieren.
Nur: Sympathischer macht sie das nicht.
Und so überlebenswichtig
Kompetenz im Weißen Haus ist, auf dem Weg dorthin ist das nicht
unbedingt die wichtigste Voraussetzung. Die Republikaner haben das mit
der Nominierung Donald Trumps gerade leidvoll erlebt.
Clinton steht für das Establishment in Washington. Ehemalige First Lady,
ehemalige Senatorin, ehemalige Außenministerin. Gold auf dem Papier.
Auf den Straßen im Wahlkampfjahr 2016 jedoch nichts als schweres Gepäck.
Bei Konservativen wie Linken ist der Präsidentschaftswahlkampf geprägt
von Müdigkeit, Wut und Frust. Auf "all die da in Washington", die das
Leben der Menschen nicht verbessern. Donald Trump hat davon profitiert.
Und auch Sanders hat seine Kampagne darauf aufgebaut, sich als radikal
links und Anti-Establishment zu verkaufen.
Sie ist nicht Bill
Das
Aufgesetzte bei Auftritten bringen auch viele Berufspolitiker mit, das hat
Clinton nicht exklusiv.
Doch bei ihr wirkt es nun einmal besonders
unauthentisch und führt dazu, dass sie in Umfragen wenig bliebt ist.
"Clinton hat keine guten Kommunikationsfähigkeiten und sie kann nicht
gut mit Leuten umgehen", sagt Craig Gilbert, langjähriger
Washington-Korrespondent des Milwaukee Journal Sentinel.
Kurz gesagt: Sie ist
nicht Bill Clinton. Der Ex-Präsident gilt immer noch als einer der
begabtesten Politiker in den USA. Ein Menschenfänger, der Wähler für
sich einzunehmen wusste. Selbst in diesem Vorwahlkampf, in dem er in der
zweiten Reihe steht und bei vielen Auftritten blass und müde wirkt,
strahlt sein Charisma aus. Bill Clinton hat die Fähigkeit, Leute zu
umarmen.
Hillary
ist kompetent, er ist der coole, sie hat den Ehrgeiz, er die Empathie.
Doch jetzt steht sie in der ersten Reihe, sie möchte ins Weiße Haus.
Menschen umarmen zu können und es so zu meinen, das würde Clinton jetzt
guttun.
KOMMENTAR: Hillary Clinton hat sicherlich Glück, wenn sie trotz der aufgesetzten Cheesemasche gewählt wird. Sie wird davon profitieren können, dass die Bevölkerung nur zwischen zwei Uebeln auswählen kann und sich letztlich für das Kleinere entscheiden muss. Eine Politikerin bräuchte vor allem EINES: Glaubwürdigkeit. Wer kein Vertrauen ausstrahlt, wer künstlich, theaterzentriert kommuniniziert, kann die Herzen der Menschen nicht erobern. Hillary war stets berechnend, intelligent, schlau und wusste genau: Wenn ich zu meinem Mann stehe nach dem Seitensprung, wird sich das früher oder später auszahlen. Bis anhin ging ihre Rechnung auf. Aber trotz bevorstehender Wahl: Ueberzeugen konnte mich Hillary Clinton nie. Ihre Hauptstärke: Sie liess sich nie unterkriegen und hat ein enormes Durchstehvermögen. Ihr sind zwar immer wieder grobe Fehler unterlaufen. Doch ist sie immer wieder aufgestanden.
Bei Kommunikationsprozessen sind oft der Umgang mit Stress, Krisen und das
Bewältigung unangenehmer Situationen gefragt. Was hat sich in der Praxis ...
«Die grosse Show der Träume» fällt den Quoten zum Opfer, Rihanna geniesst ihre Ferien – und weitere News aus der Welt der Stars.
Quelle 20 Min:
Beatrice Eglis (27) «Die grosse Show der Träume» wird nach zwei
Folgen bereits wieder abgesetzt, berichtet «FM1 Today». Grund für die
Pleite sind die tiefen Einschaltquoten. Am Samstagabend schalteten bloss
2,57 Millionen Zuschauer ein. Der ARD ist das zuwenig.
(6. Juni) KOMMENTAR: Die Sendung hatte mich nicht überzeugt. Es fehlte echtes "Herzblut". Moderation war zu aufgesetzt.
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Keine separaten Regelungen für Satireformate