Fehler bei Bewerbungsgesprächen
Das sind die gängigsten Fehler
Die gute Nachricht: Immerhin hat
man es bis zum Jobinterview geschafft. Die schlechte Nachricht: Ziemlich
sicher geschah der Fehler bei diesem Teil des Bewerbungsprozesses. Hier
sind drei mögliche Gründe, die qualifizierte Kandidaten aus dem Rennen
werfen. Personalexperte Matthias Mölleney gibt Tipps, wie man es besser
macht. (Quelle 20 Min)
Das Szenario: Geht es nach Ihnen, lief das Bewerbungsgespräch reibungslos. Sie konnten alle Fragen tipptopp beantworten. Offensichtliche Fehler sind Ihnen nicht passiert. Sie verlassen das Interview mit dem Gefühl, einen soliden Eindruck hinterlassen zu haben.
Das Problem: Personalverantwortliche führen oft viele Interviews pro Tag. Wenn Sie langweilig sind, werden Sie nicht unter den vielen Kandidaten herausstechen – und den Job wohl nicht ergattern.
Die Lösung: In diesem Fall lag es vermutlich an der inneren Haltung des Bewerbers, sagt Mölleney. «Erzählen Sie etwas über sich, machen Sie sich unterscheidbar», rät der Experte. Man solle sich als Mensch mit Emotionen erkennbar machen und mit Persönlichkeit. «Gesucht sind individuelle Persönlichkeiten und nicht ein Einheitsbewerber.»
Das Szenario: Es läuft wie in der Schule – man hat gelernt und gelernt und bei der Prüfung bringt man die Leistung nicht. So läuft es auch oft bei Bewerbungsgesprächen. Vor lauter Nervosität läuft es einfach nicht.
Das Problem: Wer über seine früheren Teamkollegen lästert, sendet das Signal: Ich bin kein guter Teamplayer. Wer die falschen Fragen stellt, hinterlässt den Eindruck: Ich habe mich nicht gut vorbereitet. Solche Signale schrecken Personalverantwortliche ab.
Die Lösung: «Schreiben Sie sich drei bis fünf Kernsätze auf, die Ihnen besonders wichtig sind und die Sie unbedingt rüberbringen wollen im Vorstellungsgespräch und lernen Sie diese Sätze auswendig», so Mölleney. Selbst wenn man nervös werde und es im Interview nicht so gut laufe – der Kanditat habe so die wichtigsten Botschaften parat. Das gebe Sicherheit.
Das Szenario: Sie schwärmen in den höchsten Tönen von der Firma, die Sie einstellen soll. Sie sprechen von einem «Traumjob» und davon, dass Sie alles dafür tun würden, um die Stelle zu bekommen.
Das Problem: Ein solches Verhalten ist zu viel des Guten. Sie erwecken so den Eindruck, als würde Ihnen die Firma einen Gefallen tun müssen.
Die Lösung: Zu viel schwärmen und loben ist nicht glaubwürdig, sagt auch Personalexperte Mölleney. Besser sei ein ehrliches Signal am Anfang, das zeige: Ich freue mich wirklich sehr, dass Sie mich eingeladen haben. Empfehlenswert seien auch schlaue Fragen, die echtes Interesse am Unternehmen und an der Aufgabe signalisierten – aber: «Fragen zu stellen, die man durch Lesen der Website auch selber beantworten könnte, ist übrigens nicht sehr schlau», so Mölleney.