Donnerstag, 10. Januar 2013

Informationen und Kommunikation nach einem Zugs-Unglück

Heute Morgen stellte ich am Bahnhof Schaffhausen fest, dass eine grosse Menschenmenge auf Busse warteten. Später hörte ich Sirenen von Rettungsfahrzeugen und dann fand ich im Internet bereits die erste Medlung von einem Zugsunglück auf der Strecke Neuhausen Dachsen. Tagi-online und 20 Min online passten laufend die Angaben über das Zugsunglück an. Es war erstaunlich, wie rasch die ersten Handyphotos und die ersten Vermutungen, Schuldzuweisungen im Netz zu lesen waren.
Es zeigte sich einmal mehr: Weshalb wird nicht zuerst gewartet und die Fakten geklärt, bevor man die mutmassliche Ursache publiziert.
Spannend: Der Ort des Unglücks wurde zuerst unterschiedlich vermittelt. Die Anzahl der Verletzten wechselten laufend. Erst gegen 10 Uhr war die Anzahl  der Verletzten verlässlich gekärt.
Leider kann ich die unterschiedlichen Angaben nicht mehr rückwirkend dokumentieren. Sie sind nicht mehr abrufbar.
Die Online Berichte bestätigen uns auch bei diesem Zusammenstoss:
Bei Unfällen und Krisen lohnt es sich in der ersten Phase nur belegte Fakten zu publizieren. Bei diesem aktuellen Beispiel konnte ich live erleben, wie bei gewissen Medien Geschwindigkeit wichtiger war als Qualität. Ohne den Sachverhalt genau zu kennen, wird von angeblichen Experten vorschnell gesagt, was die Ursache des Unglückes ist. 

Fazit:
Nach einem Unglück müssen sich die Medien immer nur an belegte Fakten halten warten,  Details klären und erst dann darüber informieren. Es darf geschildert werden, was man sieht. Aber  immer gilt:
Keine Vermutungen, keine Hypothesen. 


Ich zitiere Tagi- online

Zwei Züge zusammengestossen: 17 Verletzte

Auf der Linie Winterthur – Schaffhausen sind eine S-Bahn und ein Thurbo zusammengestossen. Über ein Dutzend Passagiere wurden verletzt.

4/11 Die Schaffhauser Rettungskräfte werden unterstützt von ausserkantonalen Hilfskräften.
Pascal Unternährer

   

Der Unfall heute Morgen kurz nach 7.30 Uhr beim Bahnhof Neuhausen hat 17 Verletzte gefordert. Laut derzeitiger Erkenntnis wurden sechs Personen schwerer verletzt. Wie eine 15-jährige Augenzeugin gegenüber Tagesanzeiger.ch/Newsnet sagte, gab es eine Vollbremsung, danach kollidierten die beiden Züge. «Dabei wurden wir durchs Abteil geworfen», sagt die junge Frau. Lampen seien heruntergefallen und zwei ihrer Kolleginnen wurden verletzt.
Beim Unfall zwischen dem Bahnhof Neuhausen am Rheinfall und Schaffhausen sind ein Thurbo und ein Doppelstock-Zug der S-Bahn zusammengestossen. Es kam es zu einer seitlichen Streifkollision. Dabei ist die Lokomotive der S 11 entgleist. Die Züge sind stark beschädigt.
Sanitäter aus grossem Umkreis
Anwohner äussern sich geschockt. «Es sieht grausam aus», sagt ein Mann, der an der Unfallstelle vorbeigekommen ist. Vor allem das Grossaufgebot an Rettungsfahrzeugen und die vielen Sirenen versetzten die Anwohner in Aufregung. Sanitäter wurden auch von ausserhalb des Kantons aufgeboten. Lange Zeit waren andauernd Sirenen zu hören.
Sanität, Feuerwehr und Polizei sind vor Ort und bergen die Passagiere. Gemäss SBB konnten zuerst alle Passagiere den Thurbo verlassen. Mindestens eine Person sei verletzt. Im anderen Zug, einer S-Bahn, mussten die Passagiere eine Weile warten, bis die die Wagen verlassen konnten. Ein Leserreporter, welcher im Zug sass, beschrieb die Stimmung als «ruhig».« Uns geht es gut, offenbar gab es keine Verletzten», sagte er gegenüber Tagesanzeiger.ch/Newsnet. «Beim Zusammenstoss gab es einen sehr grossen Ruck», so der Leserreporter weiter.
Inzwischen konnten die Passagiere die S 11 verlassen und neben dem Gleisfeld zu Fuss zum Bahnhof laufen, der sich unmittelbar bei der Unfallstelle befindet. Von dort werden wir mit Bussen weitertransportiert, sagt der Leserreporter. Einige Personen seien geschockt, äusserlich verletzt seien die Passagiere der S-Bahn offenbar aber nicht. Wie es im Thurbo aussieht, ist derzeit unklar.
Dutzende Sanitätsfahrzeuge
Ein anderer Leserreporter sagt, ein Zugführer sei offenbar eingeklemmt worden. Derzeit ist unklar, wie gross die Zahl der Verletzten ist. Aus der ganzen Region und sogar von Deutschland sind Dutzende Sanitätsfahrzeuge zur Unfallstelle gefahren.
Der Grund für den Zusammenstoss ist noch unbekannt. Der betroffene Bahnhof Neuhausen bleibt laut ersten Angaben bis zum Betriebsschluss heute Nacht geschlossen. Die Intercity-Verbindungen verkehren über Basel.
Für besorgte Angehörige haben die SBB eine Hotline eingerichtet: 0800 722 233
Mehrere S-Bahnen unterbrochen
Auf der Linie Winterthur - Schaffhausen ist die Strecke für den Bahnverkehr unterbrochen. Die Züge S16 fallen zwischen Winterthur und Schaffhausen aus. Die Züge S33 fallen zwischen Dachsen und Schaffhausen aus. Es verkehren Ersatzbusse Dachsen - Schaffhausen, wie SBB mitteilen.
Zwischen Jestetten und Schaffhausen auf der Linie Zürich HB - Schaffhausen ist die Strecke für den Bahnverkehr unterbrochen. Die Züge S22 fallen zwischen Jestetten und Schaffhausen aus. Die Regionalexpress-Verbindungen fallen zwischen Rafz und Schaffhausen aus. Die Züge fallen zwischen Zürich HB und Schaffhausen aus. Die Interregio fallen zwischen Zürich HB und Schaffausen aus. Es verkehren Ersatzbusse Jestetten - Schaffhausen. Update folgt.
(Tagesanzeiger.ch/Newsne)
BLICK:
Mitten im Morgenverkehr: 17 Verletzte bei Zug-Crash





SRF: Panne bei der neuen Messmethode


Ich habe mir den SRF Krimi (der Bestatter) angeschaut. Die Zuschauerquote hätte mich interessiert.
Leider funktioniert die neue angeblich genauere Messmethode noch nicht. Peinlich!
Ich vermute, dass "Der Bestatter " hinsichtlich Quote nicht schlecht weggekommen wäre.
Mike Müller kam bei mir gut weg. Was mir nicht gefallen hat. Der Autor hat zu viele Geschichten in die Sendung hineingepackt. Bei allen Krimis besteht die Gefahr, dass der rote Faden verloren geht, wenn so viele Nebengeschichten ablenken. Gefragt ist auch bei Krimis: EINFACHHEIT beim Konzept.

Ich zitiere Blick-online:

Keine Zuschauerquoten:

 Schweizer Fernsehen im Blindflug

ZÜRICH - ZH - Seit Anfang Jahr weiss das SRF nicht mehr, wieviele Zuschauer es hat. Die neue Messmethode hat Probleme.

play SRF-Krimi «Der Bestatter». Flop oder Zuschauererfolg?
Sie ist der Kompass für jeden Fernsehmacher: Die Zuschauerquote. Sie sagt ihm, ob sein Programm ankommt oder nicht, ob eine Sendung ein Erfolg ist oder ein Flopp.
Seit dem 1. Januar steht dieser Kompass aber nicht mehr zur Verfügung. Dabei hätte eine neue Messmethode noch viel genauer sagen sollen, wieviele Leute welche Sendung schauen.

Medienkonferenz verschoben

Doch statt präziserer Zahlen gibt es im Moment gar keine. Die Firma Publica Data AG wollte heute die Quoten seit dem 1. Januar veröffentlichen. Doch die Medienkonferenz wurde abgesagt.
«Es gab einzelne Unstimmigkeiten in den Daten, sie müssen nun gründlich untersucht werden», sagt Sprecher Nico Gurtner.

Bei SRF gibt man sich wortkarg. Man nehmen das zur Kenntnis und warte auf die Veröffentlichung der Zahlen. Man hätte sicher gerne die Quote der ersten Folge von «Der Bestatter» mit Mike Müller von gestern Abend erfahren. Jetzt wissen die Fernsehmacher nicht, ob die Mini-Krimi-Reihe beim Publikum ankommt.

«Zahlen finanziell relevant»

Vor der Einführung der neuen Messmethode befürchtete man beim SRF deutlich tiefere Quoten
Denn neu werden auch Youtube, Internet-TV, Recorder und zeitversetztes Fernsehen erfasst. Bislang wurden nur 2000 klassische Zuschauer als Testgruppe gemessen – ein Vorteil für den als Rentnersender bekannten SRF 1.
Waren die neuen Zahlen für das SRF also zu tief? Gurtner winkt ab: «Die Daten werden nicht auf Grund der Unzufriedenheit einzelner Sender überprüft.»
Gurtner weiss aber wie delikat die Sache ist: «Diese Zahlen können finanziell relevant sein, darum müssen sie stimmen.»
Die korrekten Zuschauerquoten sollten in wenigen Tagen veröffentlicht werden. (sas)


Kommentar: SRF wird es nicht allen recht machen können. Weil wir für unser Fernsehen und unser Radio Gebühren zahlen, ist SRF verpflichtet, der Oeffentlichkeit zu erklären, wie diese Finanzen eingesetzt werden.  Ueber die Panne müsste offen informiert werden. Ich hoffe, dies werde noch nachgeholt.