Donnerstag, 21. Juli 2016

Unfassbar

Der Täter war integriert hatte Prifilegien und er erarbeitete sich sogar Sonderkonditionen

Nun wurde  der junge Flüchtling plötzlich zum Täter.
Müssen wir das neue Risiko hinnehmen?

Aus die WELT:


Bluttat bei Würzburg


Attentäter Riaz A. galt als "sehr gut integriert"

Der Würzburg-Attentäter lebte in einer Pflegefamilie, ein Privileg für "sehr gut integrierte Jugendliche". In einem vom IS verbreiteten Video drohte er "Ungläubigen" – und konkret 
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Der Appell des bayerischen Innenministers hatte fast schon einen flehentlichen Unterton: "Klar ist, dass wir uns von solchen Leuten unser Leben nicht kaputt machen lassen. Wir leben unser Leben weiter", sagte Joachim Herrmann (CSU) am Dienstagmittag über die blutige Axt-Attacke in einem Regionalzug bei Würzburg am Montagabend.
Zwei der fünf schwer verletzten Opfer des 17-jährigen Afghanistanflüchtlings Riaz A. schweben nach Polizeiangaben noch in Lebensgefahr. Er hatte vier Touristen aus Hongkong im Zug sowie danach eine Passantin angegriffen, die zufällig den Fluchtweg des Täters kreuzte.

"Jeden Tag an jedem Ort"

Es ist ein Verbrechen, das das Sicherheitsgefühl der Menschen nachhaltig beeinträchtigen kann. Wenige Tage nach dem islamistischen Anschlag von Nizza wird deutlich, wie schnell die Warnung der Sicherheitsbehörden vor einer abstrakten Bedrohungslage konkret werden kann – auch in Deutschland.
Das betonte auch der bayerische Innenminister, der ansonsten selten Lücken bei der Sicherheit und Ordnung eingesteht: "Grundsätzlich müssen wir in der Tat schon davon ausgehen, dass im Prinzip jeden Tag an jedem Ort und mehr oder minder weltweit solche Taten verübt werden können. Wir sind davor nicht sicher." Und weil die Attentäter immer öfter Alltagsgegenstände zu Waffen machten – in Nizza ein Lastwagen, in Würzburg eine Axt und ein scharfes Messer –, seien die Taten "extrem schwierig zu verhindern", wie Herrmann sagt.
Nils Böckler, Terrorismusforscher am Institut für Psychologie und Bedrohungsmanagement in Darmstadt, sprach von einem Low-Level-Terrorismus, der zur Propaganda der Miliz Islamischer Staat (IS) passe: "Schon früh hieß es da: Bringt die Ungläubigen um, egal auf welchem Weg!"
Die Organisationen hätten sich gesagt: Wir sind oft aufgeflogen mit unserer Planung, mit unserer Kommunikation, wurden frühzeitig entdeckt, wie das etwa bei der Sauerland-Gruppe der Fall war. "Deshalb setzt man jetzt verstärkt auf Low-Level-Anschläge, weil das aus der Ferne auch wie eine große Bewegung aussieht", erklärte der Psychologe.
So geschah die Bluttat von Würzburg ausgerechnet an dem Abend, als sich die bayerische Staatsregierung bei der Transatlantischen Gesellschaft mit hochrangigen Militärs über die neuen Methoden der terroristischen Kriegsführung beriet, insbesondere die Strategien der islamistischen Gotteskrieger: "Der Frontalangriff des sogenannten IS weltweit ist ein Fakt", sagte Herrmann.

"Soldat des Kalifats"



Allerdings tauchte am Nachmittag ein Bekennervideo auf, dass der IS-Propagandakanal Amaq auf YouTube verbreitete. Der Täter hält darin ein spitzes Messer oder eine Schere in der Hand, spricht Drohungen gegen "ungläubige" Länder aus. Riaz A. wird in dem Video mit dem Namen "Muhammad Riyad" genannt. In paschtunischer Sprache kündigt er eine "Operation" in Deutschland an und bezeichnet sich als "Soldat des Kalifats" und des Islamischen Staates. Der Anschlag diene dazu, dass "die Ungläubigen mit der Zeit verschwinden. Die in unsere Länder kommen und Frauen und Kinder und Männer ermorden." Amaq hatte zuvor schon eine Bekennererklärung veröffentlicht.
Das bayerische Innenministerium bestätigte am Dienstagabend die Echtheit des Videos.
Zudem wird auch dem Gerücht nachgegangen, dass sich etwas am Aufenthaltsstatus des jungen Mannes ändern sollte, was ein Auslöser für die Gewalttat gewesen sein könnte. Außerdem ist eine handgemalte IS-Flagge im Zimmer des Jungen gefunden worden. Und ein Brief in paschtunischer Sprache, der offenbar schwer zu entschlüsseln ist. Es könnte ein Abschiedsbrief an den Vater sein. Passagen sprechen aber auch davon, dass Muslime sich zur Wehr setzen, agieren und sich behaupten müssten. Das spricht dafür, dass sich der 17-Jährige selbst radikalisiert haben könnte.

KOMMENTAR: Mit den Einzeltätern "einsame Wölfe", die sich rasch radikalisieren lassen, bekommt der die IS Gewalt in Europa eine neue Dimension.
Die Propagandakänale der IS müssen ernster genommen werden.
Wir dürfen uns nicht an die neue Entwicklung gewöhnen!