Kampfschrift gegen Widmer-Schlumpf
aus der Sonntags-Zeitung vom 27.4.:
Vor Parteiversammlungen macht SVP Schweiz Stimmung an der Basis
Bern - Ein neues Papier sorgt in der SVP für Unruhe. «Wie Eveline Widmer-Schlumpf in den Bundesrat gewählt wurde», heisst das zehnseitige Dokument, das derzeit erst vereinzelt, aber bald in grosser Zahl bei der Basis zirkuliert. Absender ist das Zentralsekretariat der SVP Schweiz.
Eine seitenlange Sammlung von Politikerzitaten soll belegen, was die SVP Widmer-Schlumpf seit deren Wahl in den Bundesrat vorwirft: Sie habe mit der Linken paktiert, die Partei verraten und die Öffentlichkeit angelogen. Wo die Zitate nicht der Sicht der SVP entsprechen, werden sie mit «der Wahrheit» gekontert.
Das Ziel ist klar: Das Papier soll die bevorstehenden Entscheide der Basis über den Ausschluss der Bündner SVP und Widmer-Schlumpfs beeinflussen.
Kommentar: Zurzeit analysiere ich den inzwischen berühmten TV Film und stellte fest, dass tatsächlich die Original- Zitate der Politiker zu viele Ungereimtheiten zu Tage bringen. Ein gefundenes Fressen für die SVP. Zu viele Aussagen widersprechen sich. Niemand konnte bislang beweisen, wer gelogen hat. Ich bin überzeugt, dass dieser Film in die Geschichte eingehen wird, weil die Speicherung der Aussagen die Glaubwürdigkeit der Akteure (inkl. Bundesrätin) beeinträchtigt und negative Auswirkungen haben kann.
Auch der Blocherfilm mit den sonderbaren, irren Aussagen von Gerhard Blocher (Bruder von Christoph) hatte Folgen. Ich behaupte, dieser Film hat einige Stimmen gekostet und wesentlich mit beigetragen, dass Blocher abgewählt worden ist.
Wir dürfen die Macht der Medien nicht unterschätzen.