Freitag, 25. Juli 2008

Phänomen Obama

Weshalb Barak Obama das Volk fasziniert

aus bild-online:

Barack Obama: Warum begeistert uns der schwarze Obama so?

Die Hoffnung hat wieder einen Namen Warum begeistert uns der schwarze Obama so?

In seinen Worten schwingt eine bessere Zukunft. In seiner Aura sehen wir ein glorreiches, gerechtes Amerika. In seinen Augen ist – Hoffnung.

Diese Obamas! Papa Barack mit Töchtern Sasha (7) und Malia (10) und seiner Frau Michelle (44)

Diese Obamas! Papa Barack mit Töchtern Sasha (7) und Malia (10) und seiner Frau Michelle (44)

Warum fasziniert und begeistert uns Deutsche dieser Mann so? BILD entschlüsselt „Obamania“.

Er ist jung!

Obama ist 46. Sein Rivale John McCain ist 71. Kennedy war 43, als er ins Weiße Haus einzog. Wie schon JFK steht Obama für eine neue Politik, die nicht in den Fehden der Vergangenheit gefangen ist. Und wir sehnen uns nach einem jungen Vater, der mit seinen kleinen Kindern (10 und 7) im Garten des „White House“ spielt.

Er ist multikulti und bescheiden!

Vater Kenianer, Mutter Amerikanerin (mit deutschen Wurzeln), er ist aufgewachsen in Indonesien. Barack heißt auf Arabisch „der Gesegnete“, Obamas zweiter Vorname ist Hussein – aber er ist Christ. Als Sozialarbeiter schuftete Obama in den ärmsten Vierteln Chicagos. Er trägt eine „Timex“-Uhr für 40 Dollar. Er strahlt den amerikanischen Traum aus, der uns seit Jahrzehnten fasziniert: dass jeder alles erreichen kann.

Er redet nicht, er predigt!

Sein Slogan „Yes, we can!“ hallt wie der Ruf eines Gurus, eines Erlösers. Seine Worte berühren uns, als würde er von einer Kanzel sprechen. In der Nacht seines Vorwahlsieges sagte er: „Generationen werden zurückblicken und sagen können: ‚Dies war der Moment, als unser Planet zu heilen begann.‘“

Er steht für Frieden!

Innerhalb von 16 Monaten will Obama die US-Truppen aus dem Irak (4125 tote GIs) abziehen. Er will mit den Mullahs in Teheran Verhandlungen führen, das Gefangenenlager Guantánamo schließen. Wir sind fasziniert von der Idee, dass ein einzelner Mann die Welt zu einem besseren Ort machen kann. Der amerikanische Publizist Roger Cohen: „Die Europäer sehen in Obama den guten Amerikaner.“

Kommentar : Eine Analyse seiner Ausstrahlung

Es kommt nicht von ungefähr, dass Obama das Publikum fasziniert.

Ausschlaggebend ist seine kommunikative Kompetenz (STIMME/KOERPERSPRACHE/RHETORIK/ AUSSTRAHLUNG/ EMOTIONEN/ IMAGE).

Meine Analyse:

Zur Stimme

Die Stimme trägt bei Ueberzeugungsprozessen sehr viel dazu bei, mehr als der Inhalt einer Aussage. Obamas sonore Stimme weckt Vertrauen, Selbstsicherheit und überträgt diese Sicherheit aufs Publikum.

Verbunden mit den wirksamen Pausen, dem angenehmen Sprechtempo strahlt Obamas Stimme auch Ruhe und Glaubwürdigkeit aus.

Zur Körpersprache

Obamas schreitet dynamisch als Sieger zum Rednerpult. Er steht dann geerdet da, präsent, wach und dennoch locker. Der ganze Körper strahlt Kraft, Vitalität und Natürlichkeit aus. Obama wirkt engagiert - jedoch nie hektisch. Die Gestik, Mimik stimmt mit der Stimme und der jeweiligen Grundstimmung der Aussage überein. Vor allem der Augenkontakt überzeugt immer. Das Publikum fühlt sich noch mehr angesprochen.

Zur Rhetorik

Obamas Gedanken sind unkompliziert formuliert, gut nachvollziehbar. Er nutzt Analogieen, situativ passende Bilder. Seine Kernbotschaft wird herausgeschält, wiederholt und gefestigt. z.B.:"Wir schaffen es gemeinsam!" (Nur Miteinander sind wir wirklich handlungsfähig)

Die jeweiligen Zuhörer können sich mit diesen Aussagen identifizieren. Obama bevorzugt Dreiklänge:

Wir müssen Mauern beseitigen (in Anlehnung an die Berliner Mauer)

Wir müssen die Mauern zwischen den Generationen abbauen

Wir müssen die Mauern zwischen armen und reichen Ländern entfernen

Zur Ausstrahlung

Obama strahlt Freude und Zuversicht aus. Man spürt: Er hat Freude am Tun. Seine Einstellung überträgt sich sofort aufs Publikum nach der Erkenntnis: "Wenn in Dir kein Feuer brennt, kannst Du Andere nicht für eine Idee entzünden". Man spürt die Begeisterung. Obama zeigt immer wieder Humor und verkörpert Lust auf die Zukunft. Diese optimistische Haltung steckt an.

Zu den Emotionen

Obamas Interesse am Publikum ist offensichtlich. Nichts ist gespielt! Er weiss bestimmt von der Macht der Gefühle. Die emotionale Argumentation ist immer nachhaltiger. Was auffällt: Er nimmt dem Menschen die Angst und weckt einen Glauben an die Zukunft. Dadurch wird er zum Visionär und zum optimistischen Idealisten.

Zum Image

So wie er Angela Merkel sofort für sich einnehmen konnte, versteht es Obama, einflussreiche Persönlichkeiten für sich zu gewinnen (wie Kennedy). Dadurch gewinnt er selbst noch mehr Sympathieen.

Er weiss bestimmt um die Faszination grosser Namen und stärkt dadurch zwangsläufig sein eigenes Image.

FAZIT: Obama hat Charisma ist jung, frisch und kann begeistern.

Er weckt keine überzogenen Erwartungen und äussert vertretbare Ansichten und zeigt Chancen auf.

Darf man ein Inzest Monster als Kunst verkaufen?

Ich habe nie ein Kunstwerk von Hitler oder einem Gewaltverbrecher gesehen. Ein junger oesterreichischer Künstler provoziert mit einer künstlerischen Darstellung des legendären Verbrechers.

Darf er dies?

Quelle Blick-online:

«Gott liebt das Inzest-Monster»

Katholische Kunst oder plumpe Provokation?

Sie haben Josef Fritzl ­gemalt. Wie reagieren die ­Betrachter?

Florian Nährer

Bei meinen Freunden und Bekannten, die sich mit Kunst und Philosophie auseinandersetzen, kommt das Bild sehr gut an. Aber der Mann von der Strasse versteht es schwer. Manche fordern sogar die Todesstrafe für Fritzl. Ein Besucher hat das Bild ab- und dafür einen Zettel aufgehängt: Dieses Bild muss weg! Aber jetzt hängts wieder im Café der Buchhandlung in St. Pölten (A).

Warum haben Sie ausgerechnet das Inzest-Monster gemalt?

Darf Kunst auch das Böse darstellen? Solche Fragen interessieren mich. Woran erkennt man, dass Fritzl böse ist? Nur aufgrund seines Gesichts aus den Medien. Typisch für Österreich: Erst begeilt man sich an den Details über die Tat, dann muss die Erinnerung möglichst schnell weg.

Sie wollen die Erinnerung wachhalten?

Vor allem habe ich Fritzl als pars pro toto für das absolut Böse genommen, um aufzuzeigen, dass Gott eben der vergebende Gott ist. Er vergibt auch das Schlimmste.

Wollen Sie mit dem Bild provozieren?

Gottes Zusage, jedem zu 100 Prozent zu vergeben, wenn er ehrlich bereut, ist sehr provokant. Ich hab mal ein anderes Bild gemalt mit dem Titel: «Adolf plays the harp now». Auch ein provokanter Gedanke: Hitler sitzt im Himmel ­neben Jesus und spielt Harfe. Wir Menschen meinen fälschlicherweise, wir könnten erkennen, wie Gott denkt.

Spielen Sie Gott, wenn Sie Fritzl malen?

Das ist ein Missverständnis. Ich spiele nicht Gott. Ich versuche, die Zusage Gottes zu verstehen. Die Vergebung Gottes geht über das menschliche Wertesystem hinaus. Gott liebt jeden Menschen gleich. Das ist eine Provokation Gottes, deshalb provoziere ich mit dem Bild. Jesus hat auch das ganze Wertesystem auf den Kopf gestellt und damit provoziert. Aber ich will mich natürlich nicht mit Christus vergleichen.

Sind Sie bei diesem Bild mehr Theologe als Künstler?

Ich versuche in meiner ganzen Kunst, brennende Themen auf­zunehmen. Es gibt ja kaum zeitgenössische Kunst, die die Bibel zum Anlass nimmt. Und Hardcore-Katholiken haben meist keinen Zugang zu zeitgenössischer Kunst. Ich will eine Brücke schlagen. Die Entwicklung der christlichen Kunst ist in den 50er-Jahren stecken geblieben.

Ist das Bild schon verkauft? Es ist ja sehr günstig: 1480 Euro …

Nein. Wer will schon Josef Fritzl übers Sofa hängen! Obwohl: Ästhetisch gesehen ist das Bild sehr gelungen.

Kommentar: Was meinen Sie? Schreiben Sie Ihre Meinung an

k-k@bluewin.ch