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Den politisch Korrekten geht es nicht um Anstand, sondern um eine
Sprachpolitik, die Andersdenkende zum Schweigen bringt. In Amerika nennt
man das ‹Silencing›. »
Fragen an Norbert Bolz, Professor am Institut für Sprache und Kommunikation
(Quelle SRF)
Sie sagen, viele Medien betrieben eine Art «Moralpranger». War das früher anders?
Neu ist, dass man bei den wichtigsten Themen – wie etwa
Flüchtlingspolitik oder Europa – die traditionelle journalistische
Trennung von Information und Meinung aufgegeben hat.
Gut,
aber mindestens bei «klassischen» Medien – zu denen wir den öffentlichen
Rundfunk hinzuzählen – wird klar zwischen Bericht und Meinung
unterschieden. Oder beobachten Sie etwas anderes?
Hier
hat sich in den letzten Jahren zumindest in Deutschland sehr
Wesentliches geändert. Es gibt eine grosse Koalition zwischen der
politischen «Grossen Koalition» und den Mainstream-Medien, die sich wie
Mehltau über das Land legt. Natürlich gibt es immer noch Qualitätsmedien
wie die FAZ, oder in der Schweiz eben die NZZ, die Information und
Meinung noch zu trennen wissen.
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Natürlich gibt es immer noch Qualitätsmedien, die Information und Meinung noch zu trennen wissen. »
Aber gerade in ARD und ZDF tendiert man immer mehr zur
regierungsnahen Berichterstattung mit scharfen moralischen Sanktionen
für diejenigen, die in Fragen wie Flüchtlinge, Atomausstieg, politische
Einheit der EU, Griechenland-Finanzierung nicht auf Merkel-Kurs sind.
«Rechtspopulistisch» ist zum Totschlag-Begriff geworden.
Donald
Trump hat wahrlich an der Grenze der Political Correctness gekratzt mit
seinen Witzen über Behinderte und seinen sexistischen Sprüchen. Dennoch
hat er die Wahlen gewonnen. Ist er die Leitfigur einer neuen Kultur,
die der Political Correctness den Todesstoss versetzt?
Der Erfolg von Trump ist das, was Psychologen eine
Reaktionsbildung nennen. Nach dem Tugendterror von Links geniesst man
die politisch unkorrekten Unverschämtheiten.
Somit gehört die Verletzung der Political Correctness heute zum Standardarsenal eines erfolgreichen Wahlkampfes?
Nein,
das funktioniert nur in einem Land, das die politische Korrektheit
schon ins Absurde getrieben hat – quasi als Reaktionsbildung. So weit
sind wir in Europa – trotz Brüssel – noch nicht.
Erwarten Sie also bei den Bundestagswahlen im Herbst einen noch vulgäreren Wahlkampf?
Die
Wahlen werden wenig ändern. Frau Merkel ist fast schon wieder auf der
alten Beliebtheitshöhe, und die AfD hat ihre beste Zeit schon hinter
sich. Die Angst vor Rechts ist hysterisch.
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10. Okt. 2016 ... Political Correctness führt in den USA bereits zur Hexenjagd, und die
Kommunikationslandschaft mutiert zunehmend zum Minenfeld. Auch die ...
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8. Sept. 2014 ... Aktueller Beitrag rhetorik.ch. ... Rhetorik.ch Artikel zum Thema: Feministische
Rhetorik · Aktuell Sprache. Die Kastration eines Bullenkalbs ...
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