Donnerstag, 17. August 2017

DIe Photauswahl bei Blick widerspiegelt die Einstellung der Redaktion Blocher gegenüber


BaZ-Holding übernimmt zahlreiche Regionalblätter
Blochers BAZ-Holding ging wieder auf Einkaufstour.

(Quelle Blick online 16. August 17)
 
Bilder sagen mehr als Worte. Die negativen Assoziationen sind offensichtlich:

- Kapitalist
- Ich - bezogenheit
- Ich weiss, wo Gott hockt 
- überheblich
- rechthaberisch
........
........ 

Macho-Rhetorik



Zur Definition von Macho

Das spanische Lehnwort Macho (sprich: [ˈmatʃo]) bezeichnet in der deutschen Umgangssprache einen Mann, welcher sich stark an den traditionellen Bildern der männlichen Geschlechterrolle orientiert. Im Sinne dieses Männlichkeitsverständnisses ist es ein sich übertrieben männlich gebender Mann. Er grenzt sich von sogenannten „Softies“ und „Frauenverstehern“ ab. Quelle: www.wikipedia.de



Video 05.08.2017 29

Natürlich oben ohne


Angel-Urlaub in Sibirien: Macho Putin geht mit Harpune auf Hechtjagd

Russlands Präsident Putin liebt spektakuläre Bilder. Wenn er Urlaub macht, setzt ihn der Kreml wie einen Rockstar unter den Staatschefs in Szene. Videos und Fotos von einem Kurztrip zum Angeln in Sibirien könnten gut ein halbes Jahr vor der Wahl den Personenkult beflügeln. »


Typische Macho Aussagen bezeichnen wir in diesem Beitrag als Machorhetorik

Putins Männlichkeitswahn demonstriert Putins in seinem Macho- Interview:

«Ich bin keine Frau, also habe ich auch keine schlechten Tage 

Für die «The Putin Interviews» hat US-Star-Regisseur Oliver Stone den russischen Präsidenten über zwei Jahre hinweg mehr als ein Dutzend Mal getroffen. In der Doku-Reihe plaudert Wladimir Putin über Snowden, Schwule und die Launen der weiblichen Natur.
Trailer: «The Putin Interviews»
Die Produzenten der vierteiligen Doku-Reihe versprechen «das detailreichste Porträt Putins, das jemals ein westlicher Interviewer zuvor bekommen hat». Der russische Präsident gibt sich gewohnt als sportlichen und harten Kerl, so hebe er jeden Tag Gewichte und gehe schwimmen.
Auf die Frage von Filmemacher Oliver Stone (70), ob er auch schlechte Tage habe, antwortet Wladimir Putin (64): «Ich bin keine Frau, also habe ich auch keine schlechten Tage.» Er wolle niemanden beleidigen, denn «das ist einfach die Natur der Dinge. Es gibt gewisse natürliche Zyklen.»
Vor wenigen Monaten sorgte er bereits für Kopfschütteln, als er die russischen Prostituierten als «die besten der Welt» bezeichnete. Der Kreml-Chef lässt keinen Moment aus, um seine Männlichkeit zu unterstreichen.

«Ich bin Master im Judo»

Sein Macho-Gehabe wird auch beim Thema Homosexualität deutlich. Auf die Frage, ob er in einem U-Boot neben einem schwulen Mann duschen würde, sagt Putin lachend: «Naja, ich würde nicht gerne mit ihm duschen wollen. Warum ihn herausfordern? Aber wissen Sie, ich bin Master im Judo.»
«The Putin Interviews» wird vom 12. bis 15. Juni auf dem US-Sender «Showtime» ausgestrahlt, bereits jetzt kursieren jedoch Ausschnitte der Dokumentation im Netz. Thematisiert werden auch der Kommunismus, Whistleblower Edward Snowden («Er ist kein Verräter») oder seien Beziehung zu US-Präsident Donald Trump (70).

.............

MACHO BILDRHETORIK
Ich zitiere aus Tagi (Autor: Vincenzo Capodici) 

History Reloaded
Meister der Körperinszenierung: Wie viel hat Putin von Mussolini abgeschaut? Fotos: Getty Images
Es hat Tradition: Wenn Wladimir Putin in seiner Freizeit in die Wildnis zieht, lässt er die Weltöffentlichkeit an seinen Abenteuern teilhaben. Von seinem jüngsten Kurztrip im Süden Sibiriens hat der Kreml kürzlich jede Menge Fotos veröffentlicht. Wir sehen zum Beispiel, wie der russische Präsident in einem Fluss einen kräftigen Schwumm vollführt. Oder mit ausgebreiteten Armen auf einem Floss in der Sommersonne steht und in der linken Hand einen dicken Fisch hält. Selbstverständlich posiert Putin mit nacktem Oberkörper. Das hat er zu seinem Markenzeichen gemacht. Unvergessen sind seine Fotos als Reiter mit freiem Oberkörper, unterwegs in den Weiten Sibiriens.

Ewig viril: Wladimir Putin sonnt sich in Sibirien (August 2017). Foto: AFP

Auch Benito Mussolini zeigte sich gerne mit entblösster Brust (während einer Ansprache im Sommer 1938 und beim Skifahren 1937). Fotos: Getty
Für einen Mann, der im kommenden Oktober 65 Jahre alt wird, sieht Putin topfit aus. Der Langzeit-Präsident liebt die Inszenierung seines Körpers und seiner Männlichkeit. Er ist eben ein echter Kerl, naturverbunden und sportlich, viril und vital, stets bereit für den Kampf im Dienste des Vaterlands. Der russische Politikwissenschaftler und Publizist Sergei Medwejew sieht hinter dem Gehabe mit dem nackten, muskulösen Oberkörper eine ambitionierte Botschaft: Es soll zeigen, «dass der russische Staat, buchstäblich verkörpert von Putin, stark ist, also alles und alle im Griff hat».

Eine Urgewalt: Der russische Präsident stählt seinen Körper im Baikalsee. Foto: Reuters

Der Duce fand im Mittelmeer etwas weniger herausfordernde Bedingungen vor (ca. 1930). Foto: Getty
Politische Körperinszenierungen haben eine lange Tradition, mit Vorbildern aus der griechischen und römischen Antike. Karl der Grosse, Europas Gründergestalt, soll ein grosser Schwimmer gewesen sein. Schwimmend demonstrierte er Freunden und Untertanen, dass er der geborene Führer war. Beschrieben ist das im Buch «Der schwimmende Souverän» des Kunsthistorikers Horst Bredekamp. In der neueren Geschichte war es Chinas «Grosser Vorsitzender» Mao, der sich als unerschrockener Schwimmer im riesigen Yangtse propagandistisch inszenierte. Im 20. Jahrhundert gab es auch manche afrikanische Diktatoren, die sich in der Kunst der Körperinszenierung übten, allen voran Idi Amin, der Despot und Schlächter von Uganda.

Putin fährt auch Ski, … aber das konnte Mussolini natürlich auch schon. Fotos: PD, Getty
Zur Meisterschaft des Körperkults haben es die deutschen Nationalsozialisten und die italienischen Faschisten gebracht. Sie erkannten früh die Macht der Bilder von Körperinszenierungen, und sie nutzten diese systematisch zur Beeinflussung der Massen. Im Gegensatz zum Führer zeigte der Duce höchstpersönlich vollen Körpereinsatz. Benito Mussolini ist der Erfinder der penetranten Zurschaustellung des nackten Oberkörpers. Von Italiens Diktator gibt es sehr viele Oben-ohne-Fotos, so zum Beispiel von einem Einsatz bei einer Weizenernte im Agro Puntino, vom Skifahren in den Abruzzen oder von einem Treffen mit dem österreichischen Kanzler Engelbert Dollfuss am Strand von Riccione. Wie es dem Faschismus eigen war, zelebrierte Mussolini seine Männlichkeit – so, wie es Russlands Präsident Putin heute tut.

Die Wehrhaftigkeit in Person: Der Russe (ca. 2005) und der Italiener (30er-Jahre) beim Kampfsport. Fotos: Keystone, Getty
In der Körperinszenierung gibt es verblüffend viele Parallelen zwischen Putin und Mussolini. In unzähligen Fotografien präsentieren sich beide als ewig jugendliche Kraftmenschen, die scheinbar nicht altern. Und beide zeigen sich in Sportlerposen oder bei typisch männlichen Freizeitbeschäftigungen, als ginge es darum, als Alleskönner zu erscheinen. Sie sind halt echte Männer und tolle Kerle, die bewundert werden wollen.


Die Tausendsassas Putin und Mussolini sind nicht nur begnadete Sportler, sondern auch Meisterschützen, … (Fotos: PD, Getty)


… furchtlose Motorradfahrer, … (Fotos: Getty)


… tollkühne Piloten … (Fotos: AP, Getty)

… und erfahrene Kapitäne. Fotos: Getty, AP
Mussolini und Putin: Beide Staatslenker sind Reiter, Schwimmer, Skifahrer und Schützen; der eine ist noch Fechter, der andere auch Taucher, Judoka und Eishockeyspieler. Beide sitzen auf Motorrädern sowie am Steuer von Booten oder im Cockpit von Kampfflugzeugen. Beide sind sogar musisch begabt: Putin spielt Klavier und Mussolini Violine. Und beide scheinen eine Vorliebe für junge Raubkatzen zu haben: Mussolini posiert mit einem Junglöwen und Putin mit einem Jungleoparden.

Starke Männer fühlen sich zu starken Tieren hingezogen. Fotos: Keystone, Getty
Putin hat sein ikonografisches Vorbild Mussolini längst überholt. Unvergesslich bleibt Putins Flugaktion zur Rettung einer vom Aussterben bedrohten Kranich-Art. An Bord eines Ultraleichtfliegers flog Putin vom Polarkreis in wärmere Gefielde in den Süden Russlands. Dabei folgte ihm ein Schwarm von Jungkranichen, denn aus Lautsprechern des Fluggeräts erschallten Laute eines Kranich-Muttertiers. Putin, der Tierfreund und Kranich-Retter: Eine solche Show hat nicht einmal der Duce hingekriegt.

Es gibt Menschen, die können einfach alles: Putin und Mussolini beim Musizieren. Fotos: Getty

Der russische Landesvater steht den einfachen Feldarbeitern mit Rat und Tat zur Seite, … Foto: Reuters

… ebenso wie der italienische Duce (1932). Foto: Getty


Wer Bogarts Sprüche über die Frauen liest, stellt fest, dass diese Aussagen kaum als sexistisch bezeichnet werden könnten. Selbst wenn Zitate nach Kriterien politischer Korrektheit beurteilt werden, müssten wir uns fragen, ob spitze Bemerkungen - von einem Augenzwinkern begleitet, heute doch noch toleriert werden sollten, wenn sie niemanden persönlich beleidigen. Dies gilt selbstverständlich auch bei entsprechenden Sprüchen von Frauen gegenüber Männern.