Mittwoch, 24. Juni 2009

Interview führen- aber wie?

Dokumentation für das kommende Journalistenausbildungsmodul:

Hilfreiche Links zur Thematik moderierend fragen:

  1. Fragetechniken

    Rhetorik, Fragetechniken, Lenkungstechniken, Fragen. www.rhetorik.ch/Fragetechnik/Fragetechnik.html - Cached - Similar
  2. [PDF]
  3. Mit Fragen umgehen

    Wir können davon ausgehen, dass den meisten Führungskräften die wichtigsten Fragearten und Fragetechniken aus der Literatur bekannt sind. ... www.rhetorik.ch/Antworttechnik/Antworttechnik.html - Cached - Similar
  4. Kommunikation Konkret

    Fragetechniken: Die Explorationstechniken; Antworttechniken: Lenkungstechniken. Gedanken zum Harvard-Prinzip. Literatur. Die frei formulierten Ausführungen ... www.rhetorik.ch/Konkret/Konkret.html - Cached - Similar
  5. Schwierige Situationen im Interview

    Interviewvorbereitung, schwierige Situationen meistern. www.rhetorik.ch/Interview/Interview.html - Cached - Similar
  6. Schwierige Gesprächsituationen

    Es lohnt sich, schwierige Situationen zu simulieren und sich in einem fachgerechten Coaching mit den gewünschten Situationen vor der Kamera ... www.rhetorik.ch/Gespraech/Gespraech.html - Cached - Similar
  7. Moderieren - aber wie?

    9. Juni 2001 ... Falls Konflikte und schwierige Situationen entstehen, gilt es Probleme rasch zu erkennen und Ursachen herauszufinden. ... www.rhetorik.ch/Moderieren/Moderieren.html - Cached - Similar
  8. rhetorik.ch aktuell: Moderieren heisst, andere zum Reden zu bringen

    Moderieren heisst, sich zurücknehmen und ein Gespräch lenken, führen und zum Ziel führen. Ein guter Moderator, bringt die Gesprächteilnehmer zum Reden. ... www.rhetorik.ch/Aktuell/09/05_29/index.html - Cached - Similar
  9. rhetorik.ch aktuell:

    Sabine Christiansen moderiert aus unserer Sicht zu verbissen, ... Moderieren heisst, aktiv zuhören können. ... Wer moderiert, diskutiert nicht mit. ... www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Mai_10_2002.html - Cached - Similar
  10. Interviewtechnik

    Es gibt Situationen, wo das für uns hilfreich sein kann. .... Schwierige Situationen im Interview - Fragetypen · Zum Interview · Harvard Konzept ... www.rhetorik.ch/Interviewtechnik/Interviewtechnik.html - Cached - Similar
  11. rhetorik.ch aktuell: Unfaire und medienethisch inkorrekte Spielregeln

    19. Febr. 2008 ... Sich nicht durch plumpe Fragetechniken lenken lassen. Kernbotschaften sofort plazieren und - falls das Thema gewechselt wird wieder auf die ... www.rhetorik.ch/Aktuell/08/02_19/index.html - Cached - Similar
  12. Diskutieren - aber wie

    Folgende Beiträge in www.rhetorik.ch sind beim Diskutieren relevant. Zuhören · Argumentationstechniken · Interview Fragetechniken · Moderieren - aber wie? ... www.rhetorik.ch/Diskussion/Diskussion.html - Cached - Similar
  13. rhetorik.ch aktuell: Reden über das Reden

    23. Jan. 2002 ... Gegenfragen · Interview- Fragetypen · Aktuellbeitrag vom 9. Juni: Frage in Frage stellen · Fragetechniken im Lehrbuch, natürlich Reden ... www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Jan_23_2002.html - Cached - Similar
  1. Fragen

    7. Mai 2008 ... Dank Fragen kommt die Wissenschaft zu neuen Erkenntnissen. Dank der Frage erhalte ich zusätzliche und eventuall wichtige Informationen des ... www.rhetorik.ch/Fragen/Fragen.html - Cached - Similar
  2. Indiskrete Fragen

    27. Apr. 2007 ... Rhetorik, Fragetechniken, Lenkungstechniken, Fragen. www.rhetorik.ch/Antworttechnik/Indiskret.html - Cached - Similar
  3. Klug zu fragen ist oft schwieriger als klug zu antworten

    Medienrhetorik: Klug zu fragen ist oft schwieriger als klug zu antworten. von Marcus Knill. Die folgende Analyse ist in der Zeitschrift Persönlich ... www.rhetorik.ch/Aktuell/05/12_15/persoenlich.html - Cached - Similar
  4. Medienrhetorik: Überlegtes Fragen - überlegtes Antworten

    Ueberlegtes Fragen und Antworten. ... Medienrhetorik: Überlegtes Fragen - überlegtes Antworten. von Marcus Knill. Die folgende Analyse ist in der ... www.rhetorik.ch/Aktuell/05/06_16/persoenlich.html - Cached - Similar
  5. Mit Fragen umgehen

    Rhetorik, Fragetechniken, Lenkungstechniken, Fragen. www.rhetorik.ch/Antworttechnik/Antworttechnik.html - Cached - Similar
  6. rhetorik.ch aktuell: Zuhören, Fragen, Argumentieren

    www.rhetorik.ch aktuell: (27. Apr, 2008). Zuhören, Fragen, Argumentieren. Rhetorik.ch Artikel zum Thema: Reden über das Reden ... www.rhetorik.ch/Aktuell/08/04_27/index.html - Cached - Similar
  7. [PDF]
  8. Klug zu fragen ist oft schwieriger als klug zu antworten

    Und wir stellen auch viele kritische Fragen. Aber: Ich sage immer den Leuten Es ist eine Chance. Ich glaube, wir sind ein glaubwürdiger Rahmen, ... www.rhetorik.ch/Aktuell/05/12_15/index.html - Cached - Similar

Inhaltsverzeichnis

Interview führen-aber wie?

von Marcus Knill

Interview Ein Interview ist mehr als nur das Stellen vorbereiteter Fragen. Gute Interviews zu führen ist eine Kunst, die erlernt werden kann. Nachfolgend werden Bausteine zusammengefasst, die wir im Seminar für Journalisten gemeinsam erarbeitet haben.
Vorbereitung
Interview In der Vorbereitungsphase klären wir nicht nur, wann das Interview stattfinden oder wo es geführt werden soll. Wir überlegen uns, welches Ziel wir anstreben. Mit anderen Worten: Worum geht es? Welche Antworten benötigen wir dringend?
Grundsätzliches
Beim Schreiben des Entwurfs überlegen wir bereits, welche Antworten wir vom Interviewpartner erwarten.
"Was soll mir mein Interviewpartner sagen? Welche Information brauche ich von ihm?"
Wir sollten sogar die erwarteten Sätze als Wegleitung vorformulieren, um uns bewusst zu machen, worum es geht, was wir vom Gegenüber erwarten. Das ähnelt einem Jeopardy-Spiel (Risiko-Quiz- Spiel). Wir schreiben im Entwurf die Antworten und denken uns dazu die passenden Fragen aus. Wir müssen uns jedoch stets bewusst bleiben, dass der Interviewte nicht so antworten muss, wie wir es erwarten. Wir dürfen uns nicht durch die eigenen Erwartungen einschränken lassen.
Übung: Sie befragen einen Lokalpolitiker über ... (aktuelles Thema) Erstellen Sie eine Liste mit Fragen oder Stichworten, die sie als Notiz oder im Kopf bei sich haben. Eventuell auf einem Zettel oder auf einzelnen Kärtchen.
Gespräch antizipieren
Wir müssen uns stets vor Augen halten:
  • Mit wem führe ich das Interview?
  • Welche Schwierigkeiten könnten auftauchen?
  • Mit welchen Hindernissen muss ich rechnen?
Tip: Telefonieren Sie mit dem Interviewpartner. Ein Vorgespräch macht die wichtigen Fragen bewusster. Spricht der Befragte bereits am Telefon schwerfällig und gehemmt? Dann lohnt es sich zu überlegen, wie das Gespräch aufzulockern wäre. Jemandem, der sehr kritisch reagiert, könnte man eine Stellungnahme zu einem heiklen Thema bereits im Vorgespräch entlocken. Versucht jemand dauernd auszuweichen, überlegen Sie, welche Strategie am besten zum Ziel führt. Muss jemand über eine emotionale Sache sprechen (Unfall), und besteht die Gefahr einer emotionalen Entgleisung, überlegen Sie, wie Sie die Emotion unter Kontrolle halten können. Die Zielvorgabe muss bei jedem Gespräch schon vor dem Interview klar sein.
Thema vorbereiten
Wir müssen uns nicht nur auf den Interviewpartner und die jeweilige Situation einstellen. Es gilt auch, uns in die Thematik einzuarbeiten. Je mehr wir in der Vorbereitungsphase über das Thema erarbeiten, desto fundierter können wir das Interview führen.
Details sind wichtig
Vor Ort sind wir in der Regel mit dem Setzen des Lichts und der Vorbereitung des Bildes beschäftigt. Je heikler das Interview ist, desto mehr gilt:
Zeit lassen
Die Zeit unmittelbar vor Beginn des Gesprächs kann entweder Spannung fürs spätere Interview erzeugen oder auch reduzieren. Wenn wir Interviews führen, die emotional schwierig sind, lohnt es sich, die Position für den Gesprächspartner ruhig und entspannt zu gestalten. Beispielsweise indem wir den Gesprächspartner erst setzen lassen, wenn das Licht fast fertig eingerichtet ist. Oder wir unterhalten uns locker mit ihm, während das Licht noch auf ihn abgestimmt wird. Wichtig:
Nie darüber reden, was anschliessend thematisiert wird!
Es besteht sonst die Gefahr, dass der Gesprächspartner all sein Pulver vor der Aufnahme verschiesst. Die besten O-Töne sind immer die spontanen, wenn etwas zum ersten Mal gesagt wird. Plaudern wir deshalb lieber übers Wetter oder andere Unverfänglichkeiten, während mit dem Kameramann die letzten Lichtkorrekturen und die Einstellungsgrößen abgesprochen werden.
Das Interview selbst
Interview Mitunter gerät man an Personen, die schon während der Vorbereitung etwas Nervosität benötigen. Es gibt Situationen, wo das für uns hilfreich sein kann. Wenn wir zum Beispiel einen Mißstand aufgedeckt haben und den Verantwortlichen im Interview damit konfrontieren wollen, kann es dienlich sein, schon vor dem Interview die Positionen klarzustellen, nach dem Motto:
"Ich stelle hier die Fragen!"
Flexibilität ist gefragt
Techniken
  • Lenkungstechniken
    Notieren Sie alle Möglichkeiten, wie sie den Gesprächspartner mit ihren Fragen oder Antworten lenken können.
  • Explorationstechniken
    Notieren Sie alle Techniken, die es ermöglichen, dem Gesprächspartner Aussagen zu entlocken, die er nicht machen möchte. Wenn Mißstände aufgedeckt werden, hat jeder Journalist das Recht, die Wahrheit zu erfragen.
Anhang: Tips von Journalisten für die Praxis
Aus dem Erfahrungsbereich von Profis. In diesem Anhang sammeln wir weitere hilfreiche Erkenntnisse und Hinweise aus der Praxis von Journalisten:
  • Keine Frageketten! Wer die Interviews verfolgt, stellt immer wieder fest, dass Kollegen Frageketten bilden, anstatt nach der ersten Aussage nur eine Frage zu stellen! Falls der Partner nicht anwortet, stellen wir die gleiche Frage in abgeänderter Form nochmals und warten! Das Warten lohnt sich! Denn das Gegenüber muss die Frage überlegen, vordenken, planen und auch noch formulieren. Dies benötigt ein paar Sekunden! Wir haben in verschiedenen Beiträgen auf diesen Fehler hingewiesen: Nachteile der Frageketten: Der Befrage kann die leichteste Frage auswählen.
  • Start in vielen Fällen loht es sich, dem Gesprächspartner zu sagen, um was es im Interview geht. Selbst dann, wenn er nicht nachfragt. Wir haben in der Praxis festgestellt, dass jeder Journalist sein individuelles Vorgehen hat. Frank A. Meyer ("Vis à vis") hat gute Erfahrungen mit dem vorgängigen Bekanntgeben der Startfrage gemacht. Andere verzichten bewusst auf das Mitteilen des Startthemas, um den Partner bewusst zu wecken.
Literatur und Links
  • Jürgen Friedrichs, Ulrich Schwinges, Das journalistische Interview. Westdeutscher Verlag, 1999
  • Michael Haller, Das Interview. Ein Handbuch für Journalisten, UVK, 2001

Beeinflussung

Echo nach dem Referat vom 9. Mai 09

Meine Ausführungen folgten den Ausführungen von Dr. Yves Bichsel über die Beeinflussung durch die Medien

Dr. Yves Bichsel

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Beeinflussung durch die Werbung

Einen Einblick, wie Bild, Sprache und Botschaft in der Werbung oder in der Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt werden können, um Menschen zu beeinflussen, gab der Kommunikationsberater Marcus Knill. Er ist überzeugt, dass das Wie einer Botschaft (das Bild, Aussehen und Persönlichkeit, der Ton und die Stimme) unterbewusst einen viel grösseren Einfluss hat auf den Empfänger als der Inhalt selbst. Letzterer mache, vergleicht man die Gesamtbotschaft mit einer Pyramide, lediglich das oberste Drittel, also volumenmässig den kleinsten Teil aus. Knill sieht somit im Bilde die Basis der Beeinflussung. Selbst ein gesprochenes oder geschriebenes Wort beeinflusse dann am meisten, wenn es im Leser oder Zuhörer ein Bild auslöse. Genau dies machen sich erfolgreiche Redner zu Nutze: Sie reden bildhaft und machen es den Zuhörern so leicht, zuzuhören und Wichtiges zu behalten.

Neben der erwähnten Technik sprach Marcus Knill noch einige weitere Beeinflussungsmethoden an, so etwa das Instrument der Wiederholung, die einen grossen Verstärker-Effekt hat, oder eine geschickte – bis hin zu einer manipulierenden – Wortwahl. Weil die Zeit, welche der Kommunikationsexperte zur Verfügung hatte, jedoch in einem krassen Missverhältnis zu seinem Wissens- und Erfahrungsschatz stand, verwies er zum fundierten Nachlesen auch auf seine ausführliche und informative Homepage: www.rhetorik.ch. Abschliessend stellte Marcus Knill aber auch noch klar, dass die Beeinflussung an sich noch nichts Schlechtes sei. Die entscheidende Frage sei, wozu man Menschen beeinflusse.