Freitag, 8. Oktober 2010

Nur ein paar Worte - und Bundespräsident Christian Wulff kam in Schieflage


Christian Wulff (CDU) © ddp mecom Fotograf: Nigel Treblin



Wenige Sätze führten zu hitzigen Debatten und zu einem heftigen Streit über die Rolle des Islam in Deutschland.

Die umstrittene Aussage im Wortlaut (am Tag der Einheit):


"Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland.

Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland.

Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte.

Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland-"



Nach diesen Worte folgte ein vielstimmiger Chor von Kritikern.

Ohne den Fall Sarrazin wäre wohl die Aufregung in den Medien nicht so lautstark ausgefallen.

Die Kommentare drehten sich meist um die Nicht- Integrationsbereitschaft vieler muslemischer Zuwanderer.
Wulff hat mit seinem Versuch Christentum und Islam gleich zustellen, leider nicht mit berücksichtigt, dass Islam und Grundgesetz in schroffem Gegensatz zueinander stehen.
Nach Artikel 5 Absatz 3 entbindet die Freiheit der Lehre nicht von der "Treue zur Verfassung".

Es darf nicht zum gewaltsamen Umsturz unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung aufgefordert werden. Jede Religion, die missioniert, hat ein Problem im Hinblick auf die "Treue der Verfassung".

Es geht beim Islam nicht um  Handlungen und Verhaltensweise, die strafrechtlich verfolgt werden können.

Folgende Stichworte sprechen für sich:

Hassprediger

Abkehr vom Respekt der Menschenwürde

Strafempfehlungen der Scharia:


Schlagen von Frauen

Beschneidungen von Frauen


Ehrenmorde

Steinigungen


In der Praxis wird der Koran leider nicht so gemässigt ausgelegt, wie es oft behauptet wird.




WULFF HAT IN SEINER REDE NICHT BERUECKSICHTIGT, DASS WIR NICHT ZWEI WERTAUFFASSUNGEN GLEICHSETZEN KOENNEN, DIE SICH GEGENSEITIG AUSSCHLIESSEN.



Als Kommunikationsberater stelle ich einmal mehr fest, dass Worte keine unterschiedlichen Bilder  wecken dürften.  Wulffs Sätzen  fehlte die Präzisierung. Damit kam es zu unterschiedlichsten Echos:



"Wulff wirbt für Integration und Toleranz"


-lesen wir in den Augsburger Nachrichten.


"Wulff tat fast allen wohl und keinem weh",


findet die "WELT"


"Die Rede ist platt und bescheiden."



"Der Wulff im Schafspelz"

- schreibt der Alb Bote.





Wulff wollte es wahrscheinlich allen recht machen und berücksichtigte dabei nicht, dass sich ein Redner auf dünnem Eis bewegt, wenn er es nicht wagt, Klartext zu sprechen. Die Redenschreiber unserer Politiker könnten  aus dem Wirbel viel lernen, dem Wirbel, den nur ein paar Worte ausgelöst hatten.
Wullfs unpäzise Aeusserung entfachte unnötigerweise Feuer, anstatt die angeheizte Situation zu besänftigen. Er hätte beispielsweise sagen können, dass er sich als Präsident auch den Muslimen verpflichtet fühle, die hier leben. 


Zum Einfluss der Medienanwälte





Im Zusammenhang mit Medienopfern spielten bislang die sogenannten "Opferanwälte" eine  zentrale Rolle. Diese Anwälte standen den Opfern medienwirksam zur Seite. Heute sind es die "MEDIENANWAELTE", die sich als Fachanwälte um die Interessen von Betroffenen kümmern. Es geht ihnen aber nicht mehr in erste Linie um Belange, die  Presse-, Rundfunk-, Film-, Internet- Multimedia-, Urheber- oder Verlagsrechte betreffen. Sie treten meist bei Mandanten auf, die in einem Strafverfahren involviert sind, die von grossem öffentlichen Interesse ist. z.Bsp Jörg Kachelmann.




Der Wettermoderator Jörg Kachelmann mit seinem Anwalt Reinhard Birkenstock im Landgericht Mannheim.
Der Wettermoderator Jörg Kachelmann mit seinem Anwalt Reinhard Birkenstock im Landgericht Mannheim.


Der Medienanwalt beeinflusst heute  die Medien direkt, indem das Bild des Angeschuldigten in der Oeffentlichkeit prägt. Mit Verlautbarungen führt er eine publizistische Gegenöffensive zum Kläger.

In einer Umfrage der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung gab jeder vierte Richter und jeder dritte Staatsanwalt an, dass er Berichte in den Medien über seine Fälle "ganz gezielt" verfolge
und somit die mediale Meinung die Höhe des Strafmasses beeinflusse.

Jeder zweite Richter gab zu, dass er bei brisanten Urteilen jedenfalls "ein wenig" über die öffentliche Reaktion nachdenke.

Damit wird in der Zukunft der Medienanwalt eine immer wichtigere Rolle  spielen.