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Was ist mit den Alltags - Menschen los,
wenn sie sich an den
Weltmeisterschaftsspielen plötzlich
in grölende Fans verwandeln?
Entweder hat Papst Franziskus recht,
der die Weltmeisterschaft gelobt hatte:
"Wenn wir die Lehrern, die der Sport
uns gibt, annehmen, dann
sind wir alle Sieger"
und fügte noch bei: Loyalität,
Durchhaltevermögen,
Freundschaft und Solidarität seien
Werte, die durch das Fussballspiel
gefördert werden.
Franziskus ging sogar recht weit,
indem er sagte:
"Der Sport ist die Schule des Friedens."
Vielleicht treffen aber eher jene
Evolutionsbiologen
den Nagel auf den Kopf,
wenn sie sagen:
"Fussball ist Krieg und Leid!"
Denn der Fussballsport ist ein einziges
Hauen und Treten. Mannsbilder i
m hormonellen
Ausnahmezustand haben
nur ein Ziel:
Den Gegner mit einem
rasenden Geschoss
mitten ins Allerheiligste zu
treffen.
Und die Meute schaut
ihnen dabei zu.
Auch Psychologen und Soziologen
gingen der Frage nach,
weshalb die Menschen
wie gestochen hinter dem
Runden hinterherlaufen.
Weshalb die Verzückung
das das Runde das Eckige trifft?
Tatsächlich können wir feststellen:
- Millionen können in Ekstase
verfallen
- Der Fussballplatz ist wie der
Bolzplatz bei den alten Stammesfeden
- Jagd und Krieg wird im Zweikampf
perfektioniert
- Weil niemand weiss, wie der
Kampf verläuft,
zieht es die Leute ins Stadion
(Neugier-These)
- Philosoph Peter Sloterdijk
sieht das Fussballspiel
als "antropologische Versuchsanordnung".
Da wird das älteste Erfolgsgefühl der
Menschheit reinszeniert: mit einem
ballistischen Objekt ein Jagdgut
zu treffen,
das mit allen mitteln versucht sich
zu schützen.
- Die enthemmten Situationen
laufen irrational ab
- Kriegsbemalte Familienväter fluchen
wie Halbstarke
- Es erfolgt eine Triebsabfuhr
im geschützten Raum
- Das Fan-Dasein (lateinisch fanaticus
"Raserei")
versetzt den Fan in einen
schwärmerischen Zustand,
der sich mit dem eigenen Team
identifiziert.
Sie sagen: WIR haben gewonnen!
- Die Identifikation kann zu
Gewaltausbrüchen gegen die Gegner
ausarten
- Der Fan benutzt den Anlass als Ventil,
für gestaute Aggression
- Der Sport veranschaulicht,
dass die Kampftechniken,
dass Stärke, Geschwindigkeit,
Wendigkeit und Kooperation
zum Erfolg führen kann und
trainiert werden muss
- Fans profitieren vom
Gladiatorenwettstreit.
Es lohnt sich herauszufinden,
mit wem es sich lohnt
zu kooperieren.
- Ist somit Fussball vor allem
ein Werkzeug,
um Demokratie und
Frieden zu fördern?
George Orwell schrieb jedenfalls:
"Ernsthafter Sport hat nichts mit
Fair Play zu tun. Er ist
verbunden mit Hass,
Eifersucht, Prahlsucht und
sadistischem Vergnügen
am Betrachten von Gewalt.
Sport ist Krieg abzüglich
des echten Schiessens."
Jetzt hoffen die Fans auf die grosse Überraschung.