Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen
Deshalb:
Stärken ausbauen und Schwächen abbauen
Aus meiner Erfahrung beschäftigen sich zu viele Führungskräfte vor allem nur mit den Schwächen der Mitarbeiter.
Selbstverständlich gibt es auch jene, die Negatives nicht wahr haben wollen und bewusst ausblenden. Beides ist falsch. Meine Frau Hildegard hat übrigens bei ihren Seminaren immer wieder festgestellt, dass die Teilnehmer - wenn sie auf einem Zettel Ihre Schwächen notieren sollten - die Seite schnell gefüllt hatten (Ich werde rasch ungeduldig / Ich bin nachtragend usw...). Wurden Sie hernach aufgefordert, ihre Stärken zu notieren, hatten sie grosse Mühe, nur eine Stärke zu finden.
Fördergespräche sind im Alltag vor allem Kritikgespräche.
Weshalb findet diese eindeutige Fixierung auf Schwächen statt?
Weil oft das, was wir gut machen, meist als selbstverständlich betrachtet wird.
Schon in der Schule wurden Aufsätze nur die Fehler mit dem Rotstift korrigiert. Es gibt selten Lehrkräfte, die ebenfalls betonen, was gut geschrieben wurde. Wir wurden in unserem Leben gleichsam nur darauf abgerichtet, Schwächen abzubauen. Die Stärken werden kaum bewusst gemacht. Davon ausgehend, dass wir uns nur verbessern können, wenn das Negative konkret benannt wird.
Viele Führungskräfte tappen in diese Falle und gehen davon aus, dass gute Leistungen selbstverständlich sind.
Es geht natürlich nicht darum, Mängel auszuklammern und künftig noch die guten Leistungen zu erwähnen. Wichtig ist: Lob darf beim Verbesserungsmanagement nicht ausgeklammert werden. Ein Manager sagte mir in einem Seminar: "Ich lobe die Untergebenen nicht, sonst wollen Sie nur mehr Lohn. Oder sie werden eingebildet."
Wer coacht oder Menschen zu führen hat, sollte zum einen die Stärken der Mitarbeiter ausbauen, d.h. die Stärken stärken und anderseits die Schwächen selbst erkennen lassen und ihnen helfen, die störendste Schwäche abzubauen.
Selbsverständlich müssen den Mitarbeitenden blinde Flecken bewusst gemacht werden. Deshalb sind Spiegelverfahren (Hofnarrenprinzip) so wichtig.
Stärken ausbauen und Schwächen abbauen hat nichts mit Schonung und Verzicht auf konstruktiver Kritik zu tun.
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