Samstag, 21. März 2009

Der Wettkönig

Wenn Unterhaltung, Aussergewöhnliches, Sensationelles am Bildschirm gezeigt wird, so liebt dies das Publikum und die Einschaltquoten sind garantiert. Die Bauchmuskelwette war somit eine jeder Geschichten, welche die Bedingungen fürs quotenträchtige FERN-sehen erfüllt. Es regt nicht zum Denken, Lernen hoffentlich auch nicht zum Nachahmen an. Solche Sequenzen sind auch Rosinen für den Moderator. In diesem Fall für Gottschalk.

Ich zitiere Tagi-online:

Bei der Auto-Wette stockte allen der Atem

Das war nichts für schwache Nerven: In der Sendung «Wetten Dass …» liess sich ein Hamburger von Autos überfahren – und damit noch nicht genug.

In einem Graben liegend, lässt sich Daniel Peric überfahren. (Quelle: ZDF)

Für den letzten Gast von Thomas Gottschalk, dem Fussballer des FC Bayern München Frank Ribery, hatte der Norddeutsche Daniel Peric eine ganz delikate Wette parat. Er wollte sich von 15 Autos überfahren lassen, während er gleichzeitig das Stück «O sole mio» sang.

Auf die kuriose Idee brachte den Fussballer ein Freund. Dieser hätte ihm immer mit der Faust in den Bauch geschlagen, und das hat dann nach Höherem gerufen. Im Beisein seiner – im Nachhinein völlig überraschten Mutter – trat der Mutige mit dem perfekten Waschbrettbauch dann zur Wette an.

Bei Studiogästen und Publikum herrschte in der Folge eine Mischung aus Entsetzen und Faszination. Peric hielt stand und wurde am Schluss der Sendung denn auch mit der Wahl der besten Wette prämiert. Die Nachahmung des Kunststücks raten wir dringend ab.

So wie man in den Wald ruft, so....

Der deutsche Finanzminister war sich nicht bewusst, welche negative Echos er mit seinen unbedachten Worten in den Medien auslöst. Ich kenne Leute, die andere beleidigen und nachher sagen: Weisst Du, ich bin eben offen und sage, was ich denke. Sie sind sich nicht bewusst, dass in der Kommunikation immer die Wirkung der eignen Worte mitberücksichtigt werden muss. Der Unterschied zwischen offen und taktlos ist so gross wie der Unterschied zwischen sparsam und geizig. Auch das "Sich ernst nehmen" und "Sich egoistisches Verhalten" ist ähnlich aber es ist nicht das Selbe. Es geht in der Kommunikation bei Worten immer auch um Nuancen. Steinbrück mangelt es nicht am notwendigen Sprachgefühl und an Selbstkritik. Es fehlt ihm vor allem die Empathie d.h. das Einfühlungsvermögen.

Ein Blick in die heutigen Presse macht deutlich, welches Medienecho der deutsche Wirtschaftminister nach den undiplomatischen Aeusserungen im Umgang mit dem kleinen Nachbarland entgegennehmen musste (Peitschen- und Wildwestrhetorik). Hier ein paar Beispiele:

- Es ist immer wieder von Unverschämtheit die Rede

- von kraftmeierischer Sprache

- Peer Steinbrück bereitet es ofenkundig Spass, die biederne Schweizer, wie an einem Nasenring vorzuführen

- Der Provokateur schwingt die Peitsche und will mit der Kavallerie die Indianer erschrecken

- Er will Steueroasen austrocknen und die zuwiderhandelden Schurken auf eine schwarze Liste setzen

- ein Rüpel gröberer Sorte

- rabiates, ungehobeltes Verhalten

- treibt auf dem politischen Parkett mit grimmiger Mine ein garstiges Spiel

- breitspuriges Auftreten mit wenig Fingerspitzengefühl

- unangenehmer Ton, beleidigend und aggressiv

- selbst die SP distanzierte sich vom rauhbauzigen Genossen

- die Schweizer sind hellhörig auf oberlehrerhafte und martialische Drohgebärden

- ein Politiker, mit unausgegorener Sprache

- glaubt seinen Geifer am Schweizer Waschlappen abputzen zu können

- das flegelhafte, unflätige Gebaren dürfen wir zurückweisen. Das hat nichts mit Fremdenhass zu tun

Diese Liste könnte beliebig ergänzt werden.

Fazit: Wir dürfen verbale Entgleisungen beim Namen nennen ohne unbedacht mit gleicher Münze zurückzuzahlen. Bekanntlich tönt es so zurück, wie jemand in den Wald ruft. Gelassenheit JA - aber Beleidigungen schlucken und dazu schweigen - NEIN!

Schweizer Gegenwehr schockt Peitschen-Peer

Der Bundesrat hat es verpasst, schon früher - bei Eichel und Müntefering - Klartext zu sprechen, zu protestieren und unmissverständlich zu sagen: Bitte - so nicht!

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"Do goht dä Meischter selber us und goht go räsoniere. Doch Joggeli wott nid Birli schüttle"

Peter Hardmeier und Peer Steinbrück

Tagi online:

Seit Tagen versucht «Tages-Anzeiger»-Korrespondent Sascha Buchbinder einen Interviewtermin mit dem deutschen Finanzminister Peer Steinbrück zu erhalten. Pressesprecher Thorsten Albig erklärte ihm vorgestern, dass ein Interviewtermin nicht gewährt werde, weil es Herrn Steinbrück egal sei, wie in der Schweiz über ihn gedacht und geredet werde.

An der gestrigen Morgenkonferenz des «Tages-Anzeigers» um 9.00 Uhr beschliesst die Redaktionsrunde, nun müsse sich der Chefredaktor persönlich um einen Termin bemühen. Also spreche ich mich mit unserem Korrespondenten ab, welche Argumente ich wohl vorbringen könnte, um den deutschen Minister für eine Fragestunde zu gewinnen. Aufmunitioniert mit lauter schlagenden Argumenten rufe ich die Pressestelle des Finanzministers an und gelange immerhin bis zur Sekretärin von Pressesprecher Albig. Der Stimmlage der Sekretärin entnehme ich innerhalb der ersten Sekunde, wie unangenehm und anmassend sie meinen Anruf empfindet. Schnippisch teilt sie mir mit, der Pressesprecher sei an Sitzungen und ob er zurückrufe sei unsicher.

So schnell lasse ich mich nicht abwimmeln und bringe höflich meinen vorbereiteten Satz vor, dass es in der Schweiz mit ihrem direktdemokratischen System von Vorteil sein könnte, wenn ein Politiker, der sich so dezidiert über unser Land äussert, sich diesen Fragen stellen würde. «Ja, ja, direkte Demokratie...»" sagt sie und legt auf ohne sich zu verabschieden. (Tagesanzeiger.ch/News)

Der Medienwirbel scheint nun doch noch Wirkung gezeigt zu haben. Unerwarteterweise signalisierte gesten jedenfalls Steinbrück gesprächsbereitschaft - Er will angeblich mit unserem Finanzminister reden. Sicher war für ihn der Druck zu gross geworden und der uneinsichtige Polterer muss sich nun im Interesse seiner Karriere (Wahlen sltehen bevor) doch bewegen - ob er will oder nicht.

Wo und ob überhaupt die beiden eine Friedenspfeife rauchen werden, ist noch offen.

Der Bundespräsident gibt Steinbrück einen Korb und Bundesrat Mauere tauscht den Mercedes ein. Er fährt künftig kein deutsches Auto mehr.

Nachtrag 20 Min 22. März:

Indianer-Vergleich

Bundesrätliche Ohrfeigen für Steinbrück

Gleich zwei Bundesräte demonstrieren ihren Unmut gegen den «Indianer»-Vergleich des deutschen Finanzministers Peer Steinbrück: Während Ueli Maurers Rückgabe seines Dienst-Mercedes' Steinbrück wohl mit einem Lächeln hinnehmen wird, ist die kalte Schulter von Bundespräsident Hans-Rudolf Merz fast schon ein diplomatischer Affront.

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Deutsche Restaurants distanzieren sich von Steinbrücks Wildwestrhetorik

Quelle Tagi-online:

«Mit aller Deutlichkeit»: Die vier Gaststätten kritisieren Peer Steinbrück.

«Mit aller Deutlichkeit»: Die vier Gaststätten kritisieren Peer Steinbrück. Bild: Basler Zeitung

Hat viele Schweizer Gäste: Das Hotel Restaurant Mühle im süddeutschen Binzen.

Hat viele Schweizer Gäste: Das Hotel Restaurant Mühle im süddeutschen Binzen. (Bild: muehle-binzen.de)

«Liebe Schweizer Gäste», schreiben die vier Gaststätten gleich ennet der Grenze von Basel heute in ihrem Inserat in der «Basler Zeitung».

«Mit aller Deutlichkeit distanzieren wir uns von den verbalen Entgleisungen des Herr Steinbrück.» Die Schweiz sei eine der ältesten Demokratien und ein souveräner Staat, das hätten auch die deutschen Politiker zu respektieren.

Unterschrieben ist der Brief von dem Hotel Restaurant Mühle in Binzen, dem Gasthaus Zur Krone und dem Hotel Restaurant Adler in Weil am Rhein sowie dem Hieber's Frische Center, das in zehn Orten Filialen hat.

Hansjörg Hechler, Inhaber der Mühle, erklärt:

«Seit den Äusserungen des deutschen Finanzministers spüren wir, dass viele Schweizer wegbleiben», sagt er. «Wir bekommen sogar Mails, in denen die Gäste sich für ihr Fernbleiben entschuldigen – sie kämen erst wieder, wenn sich Steinbrück entschuldigt habe.»

Viele Unternehmen im grenznahen Raum lebten von den Schweizer Gästen. Sie kämen nicht nur zum Essen, sondern auch zum Einkaufen und zum Coiffeur. Hechler fühlt sich der Schweiz näher als Berlin, wie er sagt: «Für die Politiker in Berlin sind wir nur ein Randgebiet, die Schweiz aber wendet sich uns zu», so der Gastronom. Er geht sogar noch einen Schritt weiter: «Wir sind gar nicht zufrieden mit der deutschen Politik. Eigentlich wäre uns am liebsten, die Schweiz nähme uns auf.»

«In der Schweiz weiss man, was Gastronomie ist. Vielen Norddeutschen muss man erst beibringen, dass der Aperitif vor dem Essen und der Digestif nach dem Essen kommt», sagt Hechler.

(Tagesanzeiger.ch/Newsnetz)

spiegel:

STEUEROASEN-STREIT MIT DER SCHWEIZ

Kauder ruft Steinbrück zur Mäßigung auf

Die Nachwehen sind noch nicht vorbei

Tagi-online:

Steinmeier soll Steinbrück zur Räson bringen

In Deutschland wird die Kritik am Gepolter von Peer Steinbrück gegen die Schweiz immer lauter. Kann Vizekanzler und Parteikollege Frank-Walter Steinmeier den Finanzminister stoppen?

Sogar die echten Indianer protestieren:

Indianer-Häuptling: «Der Deutsche beleidigt die Ureinwohner Amerikas»

Der Häuptling eines Yuma-Indianderstammes in Arizona findet, der deutsche Finanzminister Peer Steinbrück solle mehr über Indianer lernen, bevor er etwas sage.

«Der Minister denkt offenbar noch immer wie im dunklen Zeitalter»: Don Watahomigie.

«Der Minister denkt offenbar noch immer wie im dunklen Zeitalter»: Don Watahomigie. (Bild: Cronkite News Service Photo/Greg Lindsay)

Supai, Heimat der Havasupai

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Artikel zum Thema

Don Watahomigie, Häuptling der Havasupai-Indianer, sagt in einem Kurzinterview mit der Zeitung «Sonntag», Peer Steinbrück habe «offenbar keine Ahnung, wovon er spricht», wenn er die Schweizer mit Indianern vergleiche.

«Wir Havasupai hinterziehen keine Steuern, und wir helfen niemandem, das zu tun», so der Häuptling. «Was der Deutsche sagt, ist eine Beleidigung mitten ins Gesicht der Ureinwohner Amerikas.» Watahomigie findet, die Deutschen müssten Steinbrück eigentlich zum Rücktritt auffordern – würde ein amerikanischer Präsident etwas Ähnliches sagen, würden «alle Indianer der USA ihn anrufen und ihm mitteilen, solche Aussagen seien inakzeptabel».

Schweizer Frontalangriff auf deutschen Finanzminister „Steinbrück Fresse polieren“

Fieser Facebook-Eintrag +++ Bundesrat verzichtet auf deutschen Dienstwagen +++ G20-Treffen abgesagt

Frontalangriff auf Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (62, SPD)! Ein Schweizer Banker ruft in einem Eintrag der Internet-Community Facebook dazu auf, dem deutschen Politiker die „Fresse zu polieren“!

Steinbrücks Ärger über die starre Haltung der Schweiz bei der Lockerung des Bankgeheimnisses – der Streit eskaliert!

Schweizer Facebook-Eintrag: „Steinbrück die Fresse polieren“

Schweizer Facebook-Eintrag: „Steinbrück die Fresse polieren“

Kuno Hämisegger, Cheflobbyist der Schweizerischen Bankiervereinigung, ruft Parlamentarier dazu auf, der Facebook-Gruppe „Ich könnte Peer Steinbrück pausenlos die Fresse polieren!“ beizutreten.

Auch sonst stößt Steinbrücks Äußerung, notfalls mit „Peitsche“ und „Kavallerie“ gegen die Schweiz vorzugehen, wenn sie das Bankgeheimnis nicht lockere, in der Schweiz auf heftige Gegenwehr.

Bundesrat Ueli Maurer gab aus Protest seinen deutschen Dienstwagen, einen schwarzen Mercedes, zurück und fährt seitdem Renault Espace. Der Schweizer Finanzminister Hans-Rudolf Merz schlug Steinbrücks Einladung zu einem Treffen vor dem G20-Gipfel aus. Ein politischer Affront.

Die Schweiz hat Deutschland nicht mehr nötig, dass ist die Haltung der Eidgenossen.

Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) hat Peer Steinbrück wegen dessen Steuerstreits scharf angegriffen. Steinbrück sei dabei, das Ansehen Deutschlands zu beschädigen, sagte Kauder

Source: www.youtube.com

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Trotz kalter Nacht und kalter Bise kehrt heute im Weinland, im Garten und in Parkanlagen - bei Sonnenschein - doch noch der Fühling ein

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