Montag, 4. November 2013

Unverständlicher Entscheid

Nicht die Universität - nur ein Dozent schoss den Vogel ab- mit dem Gratiszeitungverbot

Wenn ein Dozent glaubt,  sein Verbot der Gratiszeitungen an der Universität sei sinnvolle Medienerziehung, so mangeln ihm Kenntnisse über Journalismus, Medien und Wahrnehmungspsychologie.
Der Entscheid - die Gratisanzeiger zu verbieten - war mehr als unglücklich. Es ist ein Rohrkrepierer.

Ich zitiere BLICK:


Zensur an der Uni Zürich: Dozent verbietet Gratiszeitungen  

 Dozent verbietet Gratiszeitungen


Zensur an der Uni ZürichDozent verbietet Gratiszeitungen

ZÜRICH - Ein Dozent der Uni Zürich verbietet seinen Studenten, «Blick am Abend» und «20 Minuten» im Hörsaal zu lesen. «Lächerlich!», heissts sogar im Büro des Uni-Rektors.

 
Zeitungs-Verbot am Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft (kurz fög) an der Uni Zürich. In einem Interview im Medienmagazin «Edito» sagt Mark Eisenegger, Co-Leiter des fög, freimütig: «Wir verbieten, dass Studierende Pendlerzeitungen in den Vorlesungsraum mitnehmen. ‹20 Minuten› oder ‹Blick am Abend› gehören nicht in eine Universität oder Hochschule.»
Das am Professorenpult ausgesprochene Leseverbot soll die jungen Studierenden dazu bringen, sich mehr für Qualitätsfragen bei Medien zu interessieren. Ein Thema, das sich das Institut als Herausgeber des «Jahrbuchs Qualität der Medien» schon länger auf die Fahnen geschrieben hat.

«Es wäre lächerlich, Gratiszeitungen zu verbieten»

Auf Twitter empören sich Medienschaffende ob der zweifelhaften Qualitätsförderung. Und auch die Uni selbst distanziert sich von den Aussagen des fög. «Die Uni Zürich verbietet keine Zeitungen», sagt Thomas Tschümperlin, Leiter der Rektoratsdienste der UZH. «Ein Dozent kann zwar verbieten, dass man während der Vorlesung Zeitung liest, aber mit in den Hörsaal können die Studierenden nehmen, was sie wollen.»
Die Realität sehe denn auch ganz anders aus. «Im Umfeld des Universitätsgeländes stehen überall Boxen mit Gratiszeitungen. Es wäre lächerlich, wenn man diese verbieten würde», sagt Tschümperlin weiter. Und: «Es gibt auch niemanden, der die Mitnahme der Gratiszeitungen kontrollieren würde.»
Es stellt sich auch die Frage, welche Sanktionen bei einem Verstoss gegen das Gratiszeitungs-Verbot verhängt werden. Auspeitschen? Straflager? Das «Jahrbuch Qualität der Medien» lesen?

Die fög-Dozenten sind verstummt

«Nein, keine Barbareien, Diskussion!», twittert @foeguzh. Denn ganz verbannt sollen «20 Minuten» und Blick am Abend doch nicht werden. Sie seien erlaubt, sofern sie analysiert würden, sagt Eisenegger im Edito-Interview.
Blick am Abend versuchte heute, das fög ans Telefon zu kriegen. Doch weder Eisenegger noch Medienqualitäts-Guru Kurt Imhof waren für eine Stellungnahme erreichbar.

Kommentar: Mit Spannung erwarte ich Reaktionen der Mediengurus. Wetten, dass sie die Zensur nicht gutheissen werden.

Zum EINSTIEG

Lernen benötigt Stimulation

An der Weiterbildungsveranstaltung der Schulen VIVENTA in der Stadt Zürich (unter der Direktorin Pia Kasper) sprach vor einigen Tagen der renommierte  Neuropsychologe und Neurowissenschaftler  der Universität Zürich Lutz Jäncke über:


Interaktion zwischen VERTRAUEN, OFFENER KOMMUNIKATION und einer
MOTIVIERENDEN LEHR- und LERNKULTUR






Bei allen Präsentationen, Vorlesungen und Auftritten schätze ich bei Lutz Jäncke seine Präsenz, seine Begeisterungsfähigkeit, sein enormes Wissen, vor allem seine frei vorgetragenen, verständlichen, bildhaften Gedanken.



Was mir bei diesem Input vor über 200 Lehrkräften erwähnenswert geblieben ist:


EMOTIONEN - BILDER - GESCHICHTEN  verstärken das Lernen!

Unser Gehirn vernetzt und speichert das Wissen dank dieser Stimulanz schneller!

VERNETZUNG ist das Zauberwort!

Gefühle, Erfahrungen fördern das Lernen

Wissen muss verkoppelt werden!

Wir lernen, was stimuliert.

Es ist nicht in erster Linie die Begabung, die uns weiterbringt. Es ist die MOTIVATION, vor allem die interne SELBST MOTIVATION.

Wer lernen will, macht die Hausaufgaben früher, hat weniger Absenzen und lernt rascher.

Lernen benötigt ZEIT. Lernen benötigt Kraft und Power.

SELBSTDISZIPLIN - AUFMERKSAMKEIT/ACHTSAMKEIT - WIEDERHOLUNGEN sind keine Hohlformeln.

Lutz Jäncke bestätigte mir im persönlichen Gespräch, dass das Gehirn gefordert werden will.
Er bestätigte meine Beobachtung bei meiner Tätigkeit: Ich kenne viele ältere Personen, die das Gehirn auch im Alter fordern, die ständig NEUES lernen und das Gehirn nicht pensionieren lassen. Dass wir als gesunde Menschen bis 20 Minuten vor dem Tod immer noch lernen können ist für viele neu. Vor Jahren ging man davon aus, dass das Denken und Lernen ab 50 Jahren schrittweise nachlässt.

Etwas vom Wichtigsten ist für mich die BEGEISTERUNGsfähigkeit für eine Sache.

Das Publikum hat bei Lutz Jäncke erleben können, was es heisst, von einer Thematik selbst begeistert zu sein. Er hat es vorgelebt.

Fazit: Ich kann als Lehrender kein Feuer entfachen, wenn es in mir nicht brennt!