Sonntag, 6. April 2014

Frühlingsgefühle




Frühling

Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!


Eduard Mörike


Die Krux mit der Kettensäge

Die Meldung in der Presse über einen Kettensägeunfall, weckt mir Erinnerungen an den Vorfall im letzten Herbst im Wallis.
Heute lese ich:

Röntgenbilder nach Unfällen mit Nägeln kennt man. Auch solche mit Scheren. Aber mit einer Motorsäge? Die Aufnahme eines Baumschneiders aus Pittsburgh krönt fortan unsere Fotostrecke. 
ENDE ZITAT

UND NUN ZUR KETTENSAEGEGESCHICHTE AUF DER ALP:


Auf unserem Refugium "Salmenfee" - einer Maiensäss auf 1200 Meter - wollten wir im Herbst eine neue Küchentüre einsetzen. Das 150 jährige Lärchenholz war so hart, dass der Schreiner Mühe bekundete mit seiner Handsäge. Deshalb fuhr er ins Tal zur Schreinerei und beschaffte sich eine Kettensäge. Kaum hatte er den ersten Schnitt durch die dicke Holzwand geschafft, rief mir meine Frau: UNFALL! Der Handwerker sprang auf dem Vorplatz umher - blutüberströmt. Er drückte noch bei Bewusstsein Küchentücher auf das Gesicht. Die Kette muss sich gelöst haben und  dem Handwerker von der Stirne über die Nase bis zum Mund eine Scharte ins Gesicht geschnitten haben. Was tun? Mit dem Auto den Verletzten ins Spital hinunterzufahren? Das war nicht möglich. Der Patient wäre uns verblutet. Ich hatte glücklicherweise das Handy bei mir und  rief  sofort 144 an. Ich schilderte   der Frau  in Sitten die Situation. Diese sagte mir: Halten sie ein sauberes Tuch auf die klaffende Wunde und gehen Sie vor die Hütte auf der Alp. Winken sie mit dem Hemd. Ein Heli wird kommen. Ich schilderte den genauen Ort und erwähnte der Telfonistin den starken Blutverlust. Die Frau sagte: "Dann drücken sie einfach stärker drauf". Der  erfahrene Arzt mit dem Sanitäter und dem Piloten kamen mir  beim Eintreffen wie rettende Engel vor. Eindrücklich war für mich (Ich beschäftige mich als Kerngeschäft mit Krisenkommunikation) wie der Arzt  den Patienten ruhig  untersucht hatte. Mit dem Mikrofon am Helm  sprach er dann direkt mit einem Arzt in Visp. Weil dort keine Gesichtsoperationen möglich waren, sprach er hernach direkt mit einem Chirurgen im Insel-Spital in Bern. Nachdem er beim Patienten wichtige Funktionen, wie das Funktionieren der Augen geklärt und das Gesicht mit einem Druckverband fachgerecht eingebunden hatte, instruierte er den Chirurgen in Bern, damit er die Operation vorbereiten konnte und anküdigte, er werde dort in 20 Minuten eintreffen.
FAZIT: Diese Geschichte kann ich heute in Seminaren schildern, wenn ich das "antizyklische Verhalten" in Stresssituation veranschaulichen muss. Das Beispiel illustriert den Grundsatz: "Taxifahrer fahren Sie langsam, es eilt!"
Als  nach nach dem Aufenthalt auf der Alp eine Radiostation von mir  in Uhwiesen wissen wollte, was ich vom aktuellen Rega Zwist halte, erzählte ich am Mikrofon die erlebte  Geschichte mit den Rettern aus der Luft und sagte: Die Bevölkerung will nur Eines: Eine rasche, kompetente Hilfe. 
Für die Hilfesuchenden spielt es letztlich keine Rolle, ob es die Rega, der TCS oder die Air Zermatt in der Not kommt.  

 LINK:

knill blog: Zum Image der REGA

knill.blogspot.com/2013/07/zum-image-der-rega.html
27.07.2013 - Salmenfee Haus An unserer Alphütte setzte ... Er holte im Tal eine Kettensäge, um schneller vorwärts zu kommen. Plötzlich hörten wir Schreie ...