Lehrer sollten wieder konstante Bezugspersonen werden, die nicht bei jedem Problemchen einen Therapeuten heranziehen.
Ich zitiere Blick:
Neue Studie zeigt:
Schweizer Lehrer erhalten wenig Respekt
(Keystone)
BERN/LONDON -
Lehrerinnen und Lehrer haben in der Schweiz im internationalen
Vergleich einen eher niedrigen Status, obwohl das Vertrauen ins
Schulsystem sehr hoch ist.
Den höchsten Status geniessen Lehrpersonen in China, den niedrigsten in Israel. Das zeigt eine Umfrage in 21 Ländern weltweit. Die
Schweiz landet im unteren Teil der Rangliste: Sie nimmt den 15. Platz
von insgesamt 21 Nationen ein, wie aus einem Communiqué der Stiftung
Varkey GEMS Foundation hervorgeht. Einen ähnlichen Status wie in
der Schweiz haben Lehrer laut der Umfrage in Deutschland und Portugal.
Deutlich höher ist das Prestige der Lehrpersonen beispielsweise in den
europäischen Ländern Griechenland, Niederlande und Grossbritannien sowie
in Südkorea oder Neuseeland.
Wenig Respekt
Vergleichsweise
tief ist laut der Umfrage auch der Respekt, der Lehrern in der Schweiz
entgegengebracht wird. Nur gut ein Fünftel (22 Prozent) der Befragten
stimmten der Aussage zu, dass Lehrpersonen von ihren Schülern
respektiert werden. Damit befinde sich die Schweiz aber in
Gesellschaft vieler anderer europäischer Länder, heisst es im Communiqué
der Stiftung. In Asien und im Nahen Osten gaben Umfrageteilnehmer
hingegen häufiger an, dass Schüler ihre Lehrer respektieren. Am
meisten Respekt gezollt wird den Lehrern in China. Dort hält die
Mehrheit der Befragten auch den Status der Lehrer mit demjenigen von
Ärzten vergleichbar. In der Schweiz hingegen wurde wie in den meisten
anderen Ländern der Lehrerberuf am häufigsten mit demjenigen des
Sozialarbeiters verglichen.
Kommentar: Dass das Image des Lehrerberufes in der Schweiz immer schlechter wird, ist nicht verwunderlich. Wenn Aerzte nicht mehr fähig wären, Patienten zu helfen, würde die Anerkennung bei den Medizinern auch schwinden. Wenn Lehrkräfte nicht mehr die alltäglichen Schulprobleme selbst zu meistern und der Staat Millionen von Franken für Zusatztherapien ausgeben muss, liegt es auf der Hand, dass der Lehrerberuf die Anerkennung verliert. Wir müssen weg von der um sich greifenden Therapitis und zurück zu Lehrerpersönlichkeiten, die Ihren Job weitgehend allein meistern können. Es mangelt eigentlich an LehrMEISTERN, die den Job allein meistern können. Klassen an der Volksschule haben heute viel zu viele Bezugspersonen. Nachtrag: Auch in Deutschland dasselbe Problem. Dort ist es aber noch schlimmer. Ich zitiere SPIEGEL:
Vertrauen,
Respekt, Image: Für ihre Lehrer haben die Deutschen nur wenig davon
übrig. Das zeigt eine weltweite Umfrage zu dem gesellschaftlichen
Ansehen von Lehrern. Immerhin in einem Punkt liegt Deutschland vorn. Von Lena Greinermehr...
Keine
Konzentration, keine Lust aufs Lernen, kein Respekt vor Erwachsenen –
das wird vielen Kindern und Jugendlichen heute vorgeworfen.
Mitverantwortlich: Eltern, Großeltern, Lehrer – sagt Bestseller-Autor
Michael Winterhoff (58) in seinem neuen Buch. Viele Kinder können sich
psychisch nicht mehr altersentsprechend entwickeln. Nachfolgend erklärt der
bekannte Kinderpsychiater, welche Fehler viele Eltern machen – und was
sich ändern muss.
Michael Winterhoff: „SOS Kinderseele“, C. Bertelsmann,
Fotos: dpa Picture-Alliance
Angebote statt Ansagen machen
Problem:Grundschulen
sehen Kinder vermehrt als kleine Erwachsene. Der Lehrer soll nur noch
Lernbegleiter sein, die Kinder bedienen sich an der „Lerntheke“.
Folge:
Das Kind bindet sich nicht an den Lehrer. Ein Sechsjähriger lernt auch,
weil er die Bestätigung durch den Lehrer sucht. Durch die fehlende
Bindung geht die Motivation verloren – das Kind lernt nicht gern.
Lösung:
Kinder brauchen für ihre Entwicklung einen Lehrerzentrierten
Unterricht. Der Lehrer muss als konstante Orientierung dienen. Darauf
sollten Sie bei der Auswahl der Schule achten.
Konflikte vermeiden Problem:
Heute haben Eltern und auch Großeltern oft Angst vor Konflikten. Sie
denken, dass sie nicht mehr geliebt werden, wenn sie mal Nein zum Kind
sagen.
Folge: Das Kind entwickelt sich zu einem
lust- orientierten Egoisten, dem es schwer fällt, wenn sich nicht alles
nach ihm richtet. Als Erwachsene scheitern sie dann am Chef oder sind
unfähig, eine Partnerschaft aufrecht zu erhalten, weil sie keine
Kompromisse gewöhnt sind.
Lösung: Ein Kind darf
nicht alles bekommen. Es braucht Grenzen, z.B.: „Heute darfst du nicht
fernsehen.“ Diese Lenkung gibt den Kindern Schutz und stärkt die
Bindung.
Kinder vorm TV „parken“ Problem: Kinder werden heute viel zu oft an Fernseher, iPad oder Smartphone „abgegeben“.
Folge:
Das Kind findet das Gesehene zwar spannend, klickt auf dem Bildschirm
herum – doch die blinkenden Lichter und schnellen Bewegungen führen
oft zu einer Reizüberflutung, weil das Hirn darauf nur diffus reagiert. Lösung:
Technische Geräte können die Eltern nicht ersetzen. Die Zeit mit den
Eltern (z. B. Vorlesen oder Gespräche über den Tag) sollte zeitlich
immer überwiegen.
Sich ständig einmischen Problem: Durch den eigenen Leistungsdruck haben Eltern oft Angst, ihr Kind könne in der Schule schlecht abschneiden.
Sie
projizieren die Leistungen auf sich: Bekommt das Kind beispielsweise
eine Fünf, fühlen sich Mama und Papa selbst als Versager.
Folge: Die
Eltern beschweren sich vermehrt bei Lehrern, Schulleitern und sogar dem
Schulamt. Das Kind lernt daraus aber, dass es für seine mangelnden
Leistungen nicht selbst verantwortlich ist.
Lösung: Eltern sollten Lehrer respektieren, sich nicht einmischen. Ein sachliches Gespräch ist okay. Aber: keine Anschuldigungen!
Kind als Partner sehen Problem: Viele Eltern betrachten ihre Kinder als Partner. Sie behandeln sie als ebenbürtig, lassen Sie zu viel selbst entscheiden.
Folge: Die
Psyche des Kindes kann sich nicht richtig entwickeln, das Kind fühlt
sich überfordert, lernt keine soziale Kompetenz – weil es sich nicht
anpassen muss.
Lösung: Die Kindheit ist die
einzige Zeit, in der wir keine Verantwortung tragen müssen. Kinder
können sich ausprobieren, sind trotzdem durch die Erwachsenen geschützt.
Aber um diese Freiheit genießen zu können, muss auch klar sein, dass
die Eltern Anleitungen bieten.
Stress auf Kinder übertragen Problem:
Viele Erwachsene leben heute durch die digitale Gesellschaft von einem
Moment zum nächsten. Sie haben selbst kaum Struktur, befinden sich in
einem permanenten „Katastrophen-Modus“.
Folge: Das Kind wird hektisch, weiß nie, was von ihm erwartet wird.
Lösung:
Die kindliche Psyche orientiert sich am erwachsenen Gegenüber. Ein Kind
sollte deshalb seine Eltern als in sich ruhende, konstante und
strukturierte Personen erleben. Versuchen Sie, Ihren Stress nicht auf
die Kinder zu übertragen.
Kinder immer selbst entscheiden lassen Problem:
Kinder können, zu Hause und in Kitas, immer öfter selbst entscheiden,
wann sie was essen oder wann sie spielen, lesen, lernen möchten. Die
Erzieherin macht nur offene Angebote.
Folge: Ein
gemeinsamer Tagesablauf entfällt, die Kinder verbleiben quasi auf
Säuglings-Niveau, haben Schwierigkeiten, Einfühlungsvermögen zu
erlernen. In der Schule schaffen es viele dieser Kinder dann nicht, 45
Minuten still zu sitzen.
Lösung: Kinder brauchen
klare Zeiten und Abläufe, die durch die Erzieherin oder die Eltern als
Orientierung vorgegeben werden. Zum Beispiel sollte fest geregelt sein,
wann gegessen wird, am besten gemeinsam. (Quelle BILD)
Kommentar: Als Vater und während der Phase als Lehrperson habe ich erkannt, dass es sich lohnt,wenn Kinder eine verlässliche Bezugsperson haben. Kinder wollen sich an dieser Person orientieren können. Obschon vor Jahren viele Eltern Konflikten bewusst ausgewichen sind und nach fragwürdigen Erziehungskursen den Kindern alles gewährt hatten (man wollte bewusst keine Grenzen setzen), blieben wir im Alltag konsequent: Unsere Kinder mussten Spielregeln einhalten. Wir haben nachträglich gesehen: Diese Lenkung erleichterte das Zusammenleben enorm. Dank zahlreicher Rituale - als Orientierungshilfe - kam es zu keinen destruktiven Auseinandersetzungen. Wir hatten viel mehr Zeit für sinnvolleres Tun. Auch beim Fernsehkonsum gab es klare Regelungen. Wir haben im Nachhinein gesehen, dass unsere Kinder den stützenden Rahmen geschätzt hatten. (Zeiten, Abläufe). Dadurch kam es nie zu den bekannten endlosen Diskussionen über Nichtigkeiten.
Ende August hat der
Ausbilder-Verband avch den Kommunikationsberater Marcus Knill zum Thema „Überzeugen können, auch in
schwierigen Situationen“ eingeladen.
Marcus Knill hat nicht nur über Rhetorik doziert,
sondern mit einprägsamen Wortspielen, anschaulichen Bildern und einleuchtenden
Beispielen vorgelebt, was er vermitteln wollte. Dabei hat er bei
Ausbildungsfachleuten bekannte Grundsätze wieder in Erinnerung gerufen und mit direkt
umsetzbaren Praxistipps die Zuhörer begeistert.
„Taxifahrer fahre langsam, es eilt“
erläutert den Grundsatz in schwierigen – sprich überraschenden Situationen
azyklisch zu handeln. In überraschend ist das Wort „rasch“ enthalten. Das
heisst, es wird nicht damit gerechnet und die Zeit um über mögliche
Handlungsmuster nachzudenken ist knapp.
Wird man beispielsweise von einem Kursteilnehmenden herausgefordert,
sollte man nicht gleich eine unüberlegte Antwort geben, sondern „stoppen, -
klären, und erst dann handeln“. Das heisst, eventuell zurückfragen, oder die
Frage auf einem Flip mit dem Titel „Frageparkplatz“ deponieren. Erst wenn der
Dozierende die innere Sicherheit wieder erlangt hat, ist er in der Lage die
Situation gekonnt zu meistern.
Was heisst überzeugen?
Dies lässt sich vom Wort „überzeugen“ selber
ableiten. Um jemanden zu überzeugen sollte eine Botschaft von einer Person auf
eine andere „über“-gehen und dann in
dieser „etwas Neues erzeugen“.
Dazu braucht es ein Ziel und eine
Kernbotschaft.
Das Zauberwort „jetzt“
Die Erfolgsformel um eine Botschaft erfolgreich zu
transportieren ist die hundertprozentige Präsenz des Dozenten. Gute
Kommunikation entsteht nur, wenn der Redner ganz bei sich und der Sache ist. Konzentration
und Fokus auf die Kernbotschaft sind zentral.
Die Zahl 1 als
Erfolgsrezept:
Gut überzeugt, wer eindeutige und einfache
Botschaften spannend transportiert. Die Kernbotschaft kann beispielsweise mit
einem der folgenden rhetorischen Werkzeuge vermittelt werden.
Eine Frage
Ein Bild
Eine Analogie
Eine Geschichte
Ein Beispiel
Image schlägt Fakten:
Auf Basis einer Untersuchung wurde gezeigt, dass die
gleiche Kernbotschaft ganz unterschiedlich verstanden werden kann, wenn sie von
verschiedenen Personen gelesen wird. Das heisst, je nach Image des Referenten
wird eine Botschaft unterschiedlich bewertet.
Die ressourcenorientierte Arbeit mit den
Teilnehmenden und eine wertschätzende Grundhaltung fördert Überzeugung.
Tipp: Warten sie ruhig mal 15-30 Sekunden wenn auf
eine Ihrer Fragen im Kursraum gerade keine Antwort kommt. Auch Überzeugung
braucht seine Zeit.