Zur Kriegsrhetorik nach den Anschlägen in Paris
Der IS spricht vom heiligen Krieg
Hollande spricht von einen Kriegsakt
Die Anschläge auf ein russisches Flugzeug und die gezielten Attentate in Europa werden vom IS als Vergeltung der Angriffe in Syrien bezeichnet.
Der Tagesanzeiger findet dennoch, Kriegsrhetorik sei fehl am Platz. Sind die Angriffe des IS tatsächlich nur ein politisches Problem?
Die Kriegsrhetorik ist verfehlt
Der Terrorismus des IS ist in Westeuropa kein militärisches, sondern ein politisches Problem. Der IS wird seine Ziele nicht erreichen, wenn wir besonnen bleiben.
Diese Begrifflichkeit stimmt für Syrien und den Irak, in Westeuropa ist sie verfehlt. Hier gibt es keinen Krieg, sondern im religiösen Wahn exportierte Gräueltaten von Kommandos mit automatischen Waffen und Bombengürteln. Die IS-Terroristen sind angesichts der schwachen Unterstützung selbst in den Banlieues keine reale Gefahr für die politische Stabilität Frankreichs.
Aus:(Tagesanzeiger.ch/Newsnet)
KOMMENTAR:
Nach Wikipedia haben Kriege folgende Ursachen:
Beim Krieg sind die vordergründigen Kriegsanlässe von den tieferen Kriegsursachen zu unterscheiden. Die meisten Kriege lassen sich auf einige Hauptursachen zurückführen. Dazu gehören vor allem:
- wirtschaftliche Vorteile, Ressourcenmangel, Imperialismus
- Reichtum an Ressourcen: Ressourcenfluch[11]
- politisches und/oder ideologisches Hegemoniestreben (z. B. Dschihad, Kreuzzug, „Demokratisierung“ des nahen Ostens)
- drohender Verlust von Einfluss in besetzten bzw. annektierten Gebieten
- mangelnde Wehrhaftigkeit gegenüber möglichen Angreifern, die diese zum Krieg einladen (passive Kehrseite von aktivem Hegemoniestreben) – auch als „Machtvakuum“ bezeichnet
- ethnische Konflikte
- Nationalismus
- religiöser Fanatismus, Dogmatismus oder auf Krieg basierende Rituale in verschiedenen Religionskriegen (z. B. Dschihad im Islam, Kreuzzüge im Christentum, „Blumenkriege“ der Azteken)
- Innere Verfasstheit von Staaten. So sind autoritäre und totalitäre Systeme (z. B. Stalinismus, Nationalsozialismus, Faschismus) häufiger in Kriege und Demozide verwickelt, als etwa Demokratien. Die empirische Forschung sieht einen Zusammenhang zwischen der Machtfülle, die einer Staatsführung ungeteilt zur Verfügung steht, und Massenverbrechen und Kriegen.[12]
Im Fall der ATTACKE in Paris geht es beim IS um einen weiteren gezielten Angriff auf die westliche Freiheit, gegen die Meinungsäusserungsfreiheit und um die Vernichtung einer dekadenten Gesellschaft.
Kulturelle Schätze anderer Kulturen werden systematisch vernichtet. Ungläubige geköpft.
Auch Hitler wollte die Menscheit vom Uebel des Zionismus befreien und hatte
Bücher, dekadente Kunst aber auch Menschen (Juden) verbrennen lassen.
Die Attentate aus der Zentrale des IS sind somit ein neues kriegerisches Mittel, eine Weltmacht aufzubauen. Die blutigen Anschläge sollen dem Westen Angst einjagen und demokratische Staaten verunsichern oder destabilisieren.
Aus meiner Sicht ist somit die Kriegsrhetorik nicht deplaziert.
Ich zitiere die NZZ:
Die neusten islamistischen Terrorattacken in Paris werden mit ihrer blutigen Grausamkeit das Gefühl der französischen Bevölkerung verstärken, dass ihr Land sich im Krieg befindet. Präsident Hollande traf diese Stimmungslage, als er von einem «Kriegsakt» einer «Armee von Terroristen» sprach. Das Gefühl der Bedrohung ist schon seit längerem da, es hat sich schleichend ausgebreitet und verstärkt, weil es in den letzten Jahren immer wieder Anschläge gab; besonders diejenigen vom Januar in Paris haben die Öffentlichkeit verstört.