Donnerstag, 5. November 2015

Bewusste Klima-Lüge

Exxons grosse Klima-Lüge

Erstaunlich, wie lange Institutionen und Firmen Schäden beschönigen und problemlos bestreiten können. 

(Quelle SRF)
Seit Jahrzehnten wusste die grösste private Erdölgesellschaft der Welt, dass der CO2-Ausstoss fossiler Brennstoffe den Klimawandel befördert. Sie verschwieg das nicht nur, sondern bestritt es gegenüber der Öffentlichkeit. Jetzt flog das Doppelspiel auf – der Erdölriese steht am Pranger.
Eine Person betankt ihr Auto, im Hintergrund das Exxon Symbol.  
Bildlegende: Systematisch gelogen, im Dienste des Profits: Die Enthüllungen sind wenig schmeichelhaft. 
Manchmal muss man gar nicht weit suchen, um fündig zu werden. Aber das muss einem zuerst mal in den Sinn kommen. Auch die Journalistin Susanne Rust und ihr Reporterteam des Energie- und Umweltprojekts «Energy and Environmental Reporting Project» an der Columbia University hätten fast am falschen Ort für eine Geschichte über den Klimawandel recherchiert. Dass das Firmenarchiv des Erdölgiganten Exxon Mobil eine ergiebige Quelle sein könnte, wurde zuerst verworfen.

Parallelen zur Tabakindustrie

Es gibt Parallelen zum Verhalten der Tabakindustrie. Eine Diskrepanz zwischen dem internen Wissen und der externe Kommunikation, der Einsatz von Wissenschaftlern beim Schaffen von Unsicherheit. Allerdings sind sich nicht alle Juristen sicher, ob das allein reicht, um mit Big Oil einen ähnlich milliardenschweren Vergleich zu erzielen, wie in den 1990ern mit Big Tobacco. Die Beweiskette zwischen Ursache und Schaden ist zum Beispiel weniger stringent.
Susanne Rust glaubt zudem nicht, dass Exxon Mobil in erster Linie die Umwelt schädigen wollte. «Es ist Exxon Mobil darum gegangen, Gesetze zu verhindern, die schlecht gewesen wären für das eigene Geschäft», sagt die Journalistin. Allerdings fragt auch sie sich, was gewesen wäre, wenn die Erdölfirmen von Anfang an transparenter gewesen und eine andere Strategie im Umgang mit dem Klimawandel gewählt hätten.

FAZIT: Lügen haben kurze Beine. Eine Firma muss nicht immer alles sagen, was Sache ist. Aber das was nach AUSSEN kommuniziert wird muss wahr sein.