TV Star Andrea Kiewel: Schwere Vorwürfe wegen Schleichwerbung
Nach „Spiegel“-Informationen soll Nadrea Kiewel (Fernsehgarten) in der TV-Show von Johannes B. Kerner Schleichwerbung für „Weight Watchers“ gemacht haben – und dafür bezahlt worden sein.
Im Januar 2007 trat Kiewel bei Kerner im ZDF auf und schwärmte im Interview von ihrem Gewichtsverlust. Den Namen des Schlankheitsprodukts nannte sie innerhalb einiger Minuten so oft, dass Kerner Verdacht schöpfte.
Gelogen?
Kerner deutete damals an, man müsste annehmen, sie bekomme Geld dafür. Doch Andrea Kiewel stritt dies vehement ab:
„Nein, natürlich nicht!“
Nun soll es Kiewel laut „Spiegel“ seit Anfang November 2006 entgegen der Negierung eine „Vereinbarung über eine PR-Kooperation“ mit der Firma geben. Der Beitrag an die Moderatorin beläuft sich auf 35 000 Euro. Dazu zählt die Teilnahme an den Abnehmgruppen und zusätzlich wird erwartet, dass Kiewel bis Ende 2007 "Wight Watchers" wie es so schön heisst: „für alle PR-Zwecke zur Verfügung steht“.
Der Vertrag soll sogar eine Sonderklausel enthalten, die besagt, dass Kiewel zusätzliche Zahlungen erhält, falls es ihr gelinge, die Gewichtsabnahme mit Hilfe des „Weight Watchers“-Programms in quotenstarken TV-Formaten zu präsentieren.
Peinlich!
Kiewels Management hat nun bestätigt, dass es eine PR-Vereinbarung über „diverse PR-Massnahmen“ gegeben habe.
Verständlicherweise sind die Verantwortlichen beim ZDF alarmiert. Sie fordern rasche Aufklärung.
Die Moderatorin wurde hernach sofort schriftlich aufgefordert, beim Programmdirektor zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen.
Folgen dieses unprofessionellen Verhaltens?
ZDF-Sprecher Alexander Stock dazu: Wenn es in dem Vertrag einen Abschnitt gegeben habe, der ihr bei der Unterbringung des Namens „Weight Watchers“ ein Honorar bezahlt wird, so wäre dies „sehr gravierend“.
Ein Pech kommt selten allein: Auch für Andrea Kiewel. Ihre Ehe ging auch noch die Brüche
Der erste Schlag: Sie hat die Zuschauer belogen.
Der zweite Schlag: Sie hat nun auch noch ihren Mann verloren. Das Leben der beliebten und sympathischen ZDF-Moderatorin „Fernsehgarten“ liegt nun in Scherben.
Die Schleichwerbung gibt jetzt Kiewel zu:
„Im Rahmen der Sendung 'Johannes B. Kerner' vom 23.01.2007 wurde ich gefragt, ob es eine vertragliche Beziehung zwischen mir und Weight Watchers Deutschland gäbe. Meine Antwort war leider: ‚Natürlich nicht‘.“
Damit hat die Moderatorin die Lüge eingestanden.
Es wird vermutet, der Moderatorin drohe nun die Kündigung beim ZDF. Kiewel nimmt die Schuld auf sich:
„Das war ein Fehler, für den ich mich ausdrücklich bei den Zuschauern und den Kollegen vom ZDF entschuldigen möchte.“ Ob sie dieses Mea Culpa rettet? Wohl kaum.
Zur Zeit hält sich die Moderatorin in New York auf.
Kommentar: Es ist einer der wichtigsten Grundsätze der Medienrhetorik: Was gesagt wird, muss immer stimmen. doch muss nicht immer alles gesagt werden, was wahr ist.
Mit der falschen Aussage hat sich TV Star Kiewel selbst das Bein gestellt!
Schade für die gute Moderatorin. Ich rechne mit ihrer Entlassung.
Nachtrag 23.12.07
bild-online
Schummel-Kiwi belog sogar ihren Chef
Warum darf Kerner Werbung machen und Kiewel nicht?
Von MALTE BETZ
BILD am SONNTAG sprach mit Thomas Bellut, Programmdirektor des ZDF, über den Fall Kiewel:
BILD am SONNTAG: Andere ZDF-Moderatoren wie Herr Gottschalk oder Herr Kerner haben ebenfalls Werbeverträge. Warum wurde Frau Kiewel wegen eines Werbevertrags gefeuert?
THOMAS BELLUT: Frau Kiewel hat sich in einer für uns unbekannten Vereinbarung verpflichtet, in journalistischen Sendungen des ZDF verdeckt für ein Produkt Stellung zu beziehen. Das ist etwas völlig anderes, als wenn ein Moderator unseres Hauses im Rahmen eines Werbespots für etwas wirbt.
Wie beispielsweise Herr Gottschalk für Süßigkeiten, Herr Kerner für Wurst . . .
Der entscheidende Unterschied: Gottschalk oder Kerner trennen das von ihren Sendungen oder Auftritten, wo sie zu Gast sind, thematisieren das nicht. Werbung ist dann möglich, wenn Moderatoren das anmelden und das ZDF die Genehmigung dafür gibt. Diese Genehmigung hat natürlich unter anderem zur Bedingung, dass dieses Engagement nicht in redaktionelle Teile einfließt.