Sprache muss verstanden werden
Wir verstehen uns besser, wenn wir einfach,
adressatengerecht und natürlich sprechen.
Verwaltungssprache
Innerhalb des Politikbetriebs wird oft das Register der Verwaltungs- oder Juristensprache verwendet. Wenn man Gesetze macht und anwendet, dann muss alles genau geregelt sein. Es soll möglichst keine Unklarheiten oder Schlupflöcher geben.
Deshalb ist hier eine exakte Wortwahl wichtig – auch wenn die Texte dadurch manchmal sehr dicht und schwer verständlich werden. Da wird es für viele schwierig mit dem Lesen.
Gesetzestexte vorlesen
Lustig wird es, wenn Politikerinnen und Politiker solche komplexe Gesetzes- oder Verwaltungstexte nicht nur lesen, sondern vorlesen müssen – besonders, wenn es um alltägliche und bekannte Dinge geht, die aber völlig verklausuliert umschrieben werden.
Komplexe Voten im Parlament
Nicht nur Gesetzestexte sind komplex, sondern auch die Voten der Parlamentarier*innen. Eine Analyse der Universität Zürich, Link öffnet in einem neuen Fenster von 2019 hat ergeben, dass die (mündlichen) Reden von Schweizer Politiker*innen aller Parteien komplexer sind als die (schriftlichen) Texte der NZZ.
Und dies, obwohl die Redner wissen, dass ihre Voten aufgezeichnet werden und in der Tagesschau gezeigt werden könnten. Von der Situation her sind sie im Parlament eben doch «unter sich».
«Arenasprache»
Wenn die Wähler direkter adressiert werden, dann versuchen Politiker in der Regel, in einfacheren, plakativeren Sätzen zu sprechen. So etwa in TV-Debatten wie der «Arena» auf SRF.
In den letzten Jahren konnte man sogar beobachten, dass Politiker in medialen Debatten bewusst sprachlich eskalierten, um Aufmerksamkeit zu erlangen.
Adressat beeinflusst Sprachregister
Und es hat auch einen Einfluss auf die Sprache, ob man zum allgemeinen Fernsehpublikum spricht oder zur eigenen Parteibasis an der Delegiertenversammlung.
Politiker jonglieren mal geschickter, mal weniger geschickt mit verschiedenen sprachlichen Registern – von der Verwaltungssprache bis zur Fäkalsprache.
(Quelle SRF )