Linksextreme bekennen sich zur Tat der Oekoterroristen
Zum Anschlag auf Schweizer Atomverband
Blick:
Tötungsabsicht Links- Extreme bekennen sich zum Anschlag von Olten
Beim Anschlag auf die AKW-Fachgruppe Swissnuclear in Olten wurden
gestern zwei Frauen verletzt. Eine zunächst unbekannte Täterschaft hatte
eine Briefbombe an die Adresse der Atom-Lobby-Organisation geschickt.
Eine
der beiden Mitarbeiterinnen des Büros zog sich bei der Explosion des
Briefes Verletzungen im Gesicht, an den Armen, im Brustbereich zu, die
andere klagt über Hörprobleme.
Die
Bundesanwaltschaft (BA) ermittelt gegen Unbekannt. Im Bundeshaus informierte sie am Nachmittag über den Stand der Ermittlungen.
Die Bombe sollte töten
Laut
Ruedi Montanari, Stellvertreter von Bundesanwalt Erwin Beyeler, habe es
noch nie einen politischen Anschlag von solcher Sprengkraft in der
Schweiz gegeben. Offensichtlich sei es das Ziel gewesen, den Adressaten
zu töten. Das zeige die Kraft der Bombe. Es sei pures Glück, dass es
keine Toten gab.
Welche Art von Sprengstoff für den Anschlag
verwendet worden war, konnte Verfahrensleiter Carlo Bulletti noch nicht
sagen. Dafür müssten die Ergebnisse der wissenschaftlichen
Untersuchungen abgeklärt werden.
Bekennerschreiben italienischer Anarchisten
Ermittler des wissenschaftlichen Dienstes der Stadtpolizei Zürich
fanden in den Überresten der Bombe ein in Italienisch abgefasster
Brief. Er stamme wahrscheinlich von der FAI (Federazione Anarchica
Informale), einer anarchistischen Gruppierung aus Italien.
Der
Brief wurde im Ausland abgeschickt, wie die BA annimmt. Sie koordiniere
darum ihre Bemühungen mit den ausländischen Ermittlungsbehörden, sagte
Bulletti. Demnächst seien auch Treffen zwischen den Ermittlern geplant
Die
FAI hatte bereits Ende Dezember 2010 Briefbomben an die Botschaften
Chiles und der Schweiz in Rom geschickt. Damals waren zwei Personen in
Rom verletzt worden.
Verbindungen zum Fall Rüschlikon
Es
handle sich beim Brief um eine Seiten lange Abhandlung darüber, wie die
Welt sein sollte, so die BA. Zudem werden darin die drei Verhafteten im
Fall Rüschlikon erwähnt. Costantino Ragusa und Silvia Guerini aus
Italien sowie der Schweizer Luca Bernasconi hatten im April 2010 einen
Anschlag auf ein Forschungslabor der
IBM in Rüschlikon ZH geplant, der jedoch verhindert werden konnte (
blick.ch berichtete).
Hinweise,
dass auch anarchistischen Kreise aus der Schweiz in den Anschlag von
Olten verwickelt sein könnten, gebe es derzeit nicht. Eine Verbindung
könne aber auch nicht ausgeschlossen werden.(rrt/SDA)
Kommentar:
Als nach fremdenfeindlichen Aktionen in der Schweiz Asylantenheime angezündet worden waren, wurden rechtslastige Parteien als Brandstifter bezeichnet. Obschon sich bei diesem jüngsten Anschlag in Olten gegen die Vertreter der Atomkraftwerke alle Atomkraftgegner in der Schweiz sofort vom Bombenanschlag distanziert haben, würde es mich nicht wundern, wenn in diesem Fall die militanten Demonstranten gegen die Atomenergie ebenfalls beschuldigt würden, sie hätten das Klima angeheizt und deshalb auch als Brandstifter herhalten müssten.
Tagi (Nachtrag):
«Die Briefbombe hat ihr Ziel erreicht»
Marxisten dürften hinter dem Anschlag auf Swissnuclear stecken, vermutet Experte Stahel.