Sonntag, 8. Oktober 2017
Carlos hat Beamten spitalreif geprügelt
Wenn Carlos etwas haben wollte, konnte er sich meist den Wunsch mit Gewalt erfüllen
Umstritten war die teure Boxtherapie. Heute zeigt sich, dass er bei seinen Angriffen von diesem Training profitiert hat. Er prügelt professioneller.
Aus 20 Min:
Der 22-jährige Straftäter Carlos* soll erneut ausfällig geworden sein. In der Justizvollzugsanstalt Pöschwies soll er mehrere Aufseher angegriffen und einen Mitarbeiter spitalreif geprügelt haben. Er sitzt deswegen erneut in Untersuchungshaft.
Kommentar: Eigentlich wäre Carlos aus dem Gefängnis entlassen worden. Er hatte im März 2016 einem Bekannten einen Faustschlag ins Gesicht verpasst.
Nun fragen sich die zuständigen Stellen, was man mit so einer Person machen soll, die immer wieder rückfällig wird. Ratlosigkeit dominiert.
Mit dem jüngsten Vorfall im Gefängnis Pöschwies steht Carlos womöglich ein erneuter Prozess bevor. Ihm wird Körperverletzung, sowie Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte vorgeworfen. Strafrechtsexperte Martin Killias sagt, es sei rechtlich sehr gut möglich, dass die Staatsanwalt eine Verwahrung beantragen werde, wie sie dies schon beim letzten Prozess in Aussicht gestellt hatte. «Ob es dazu kommt und ob es eine kleine oder gewöhnliche Verwahrung sein wird, liegt weitgehend im Ermessen des Gerichts», so Killias.
LINK:
7. März 2014 ... Der Fall "Carlos" beansprucht die Medien. Carlos ist ein 18 jähriger Straftäter, der
seit der Ausstrahlung einer Fernsehreportage im ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/14/03_07a/index.html
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Notiert von marcus knill um 11:17
Floskeln aus dem Schwulst-Lexikon des Grauens
Ein typischer Steinmeier-Satz zur Flüchtlingspolitik beginnt so: "Wir
müssen uns ehrlich machen."
Das kommt, weil der Bundespräsident dem
Stilmittel der Wiederholung vertraut, an zentraler Stelle gleich drei
Mal vor. Malte Lehming hat gestern im "Tagespiegel" sehr schön
dargelegt, warum dies, unabhängig von dem, was darauf folgt, eine
Floskel ist, die ins Schwulst-Lexikon des Grauens gehört.
Man kann die Geschichte für eine Spitzfindigkeit halten, aber das ist sie nicht. Der Satz führt direkt in den Steinmeierschen Politikstil. Steinmeier ist der Typ Politiker, der sich gerne reden hört, aber so, dass niemand daran Anstoß nimmt. Das ist in Zeiten, in denen es politisch um wenig oder nichts geht, nicht weiter tragisch. Dummerweise haben im Augenblick allerdings eine Menge Leute das Gefühl, dass es nicht schaden könnte, wenn die Demokratie ein paar redegewandte Verteidiger hätte.
Wer Steinmeiers Rede zum Tag der Einheit liest, entdeckt an jeder Ecke den Beraterstab, der zur Vorsicht rät, wenn etwas zu deutlich geraten ist. Klar, irgendwas gegen die AfD, das muss vorkommen. Aber auch nicht so unmissverständlich, dass sich die Leute, die AfD gewählt haben, beleidigt fühlen könnten. Also streicht man den Parteinamen besser ganz raus. Oder redet einfach von den neuen Mauern, die es im Lande gebe, und die wir gemeinsam schnell wieder beseitigen sollten. Wahrscheinlich fand Steinmeiner schon das Bild der Mauer wahnsinnig gewagt. Seine "bislang stärkste Rede" urteilte die "Süddeutsche Zeitung" in einem Kommentar. So vernichtend kann Kritik sein.
Der Grund, warum Steinmeier unser Bundespräsident ist, ist ein Versehen. Die CDU hatte keinen Kandidaten, weil ihr alle absagten. Bei der SPD hatten die begabteren Leute andere Pläne, also fiel die Wahl auf den Außenminister. Steinmeier bleibt am Ende immer übrig, das ist seine Stärke. Als Schröder aus dem Amt kippte, war er da, um weiterzumachen. Als die Wahl 2009 mit ihm als Kandidaten schief ging, blieb er einfach sitzen; auch 2013, als die SPD mal wieder als Aushelfer in die Regierung wechselte, war er zur Stelle. Wenn sie morgen beschließen sollten, das Schloss Bellevue zu einem Museum zu machen und den Etat des Staatsoberhauptes ersatzlos einzusparen: Steinmeiner hielte sich zur weiteren Verwendung zur Verfügung, dann eben als Abwickler.
Quelle Spiegel.
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Notiert von marcus knill um 11:16