Der CVP Präsident hat seit Jahren ein Problem mit der Kernbotschaft seiner Partei. Seit Jahren wird den Mitteparteien vorgeworfen, sie wollen sich nie eindeutig festlegen. Es bestand die Hoffnung, dass er es fertig bringen würde, die MITTE als eindeutiges Markenzeichen zu positionieren. Doch immer wieder trat er ins Fettnäpfchen. Er gehörte zu den Drahtziehern des hinterhältigen Spiels (versteckte Nacht- und Nebelaktion) bei der Abwahl Blochers, als er mit einigen SP Exponenten im Versteckten paktierte.
Als Darbellay nach dem überraschenden Abstimmungsergebnis bei der Minarettinitiative erkannte, dass viele CVP Mitglieder gegen die eigene Partei gestimmt hatten und er befürchten musste, Wähler zu verlieren, kam es bei ihm zu einer unbedachten Ueberreaktion. Er ging noch weiter als die SVP und wollte Friedhöfe der Muslims - sogar jene der Juden - in der Schweiz verbieten. Das war ein verbaler Fehltritt, den er nachträglich korrigieren musste mit einer nachträglichen Entschuldigung. Mich erstaunt es, wie Vollblutpolitiker den Kopf verlieren können, wenn sie merken, dass Ihnen der Wind ins Gesicht bläst. Diese Ueberreaktion mit dem nachträglichen Rückzieher wirkt sich bestimmt negativ auf die Reputation des Parteipräsidenten aus.
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