Samstag, 19. Mai 2018

Probleme in Schulen durch Ramadan

Ramadan beginnt - Lehrer beklagen Probleme im Schulalltag

Weil immer mehr Schüler während des Ramadans von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang fasten, befürchten Lehrer Probleme im Schulalltag.
Während des Fastenmonats Ramadan verzichten Muslime tagsüber auf Essen und Trinken. Lehrer sehen das kritisch, weil immer mehr Schüler fasten.
Für viele gläubige Muslime hat am Mittwoch der Fastenmonat Ramadan begonnen. Die Islamverbände laden wieder allabendlich in die Moscheegemeinden ein. Allein in der Zentralmoschee in Köln könnten täglich rund 1000 Besucher zum gemeinsamen Fastenbrechen Iftar kommen, wie die Ditib als größte Islam-Organisation in Deutschland mitteilte. Der Ramadan dauert diesmal bis zum 14. Juni. Gläubige Muslime verzichten von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken und Sex.

Lehrerverband beklagt Probleme im Schulalltag

Nach Beobachtung des Deutschen Lehrerverbands nehmen viele muslimische Schüler das Fasten «inzwischen sehr ernst». Dies könne an Schulen, die über eine nennenswerte Schülerschaft mit Migrationshintergrund verfügten, zu Problemen im Schulalltag führen, beklagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger gegenüber «Welt Online».
Schwierig werde es dann, wenn die religiösen Belange einzelner Schüler alle einschränkten. Dies sei etwa der Fall, wenn Eltern Druck auf die Schulleitungen ausübten, während des Fastens keine Prüfungen oder Exkursionen anzusetzen und sich deshalb die Prüfungen für alle Schüler in einem bestimmten Zeitraum häuften. «Das geht nicht», kritisierte Meidinger.

Erst nach Sonnenuntergang wird während des Ramadan gegessen und getrunken

Der Zentralrat der Muslime betonte, in der Zeit des Verzichts solle man sich besonders für ein friedliches Miteinander einsetzen, gegen Rassismus, Ausgrenzung und Hass in der Gesellschaft eintreten. Erst nach Sonnenuntergang ist Essen und Trinken erlaubt, dann kommen viele zum Iftar oder Nachtgebet zusammen, was in vielen Moscheegemeinden allen Interessierten offensteht. (dpa)