Aus Fehlern nichts gelernt
Unglaublich, trotz des deutlichen Resultates bei der Verwahrungsinitiative werden
gefährlich Täter nicht verwahrt. Es wird moniert: Täter müssen resozialisiert werden und da haben wir halt ein gewisses Risiko in Kauf zu nehmen. Der Souverän kann diese Sicht nicht nachvollziehen.
Ich zitiere BLick-online:
Brumann und Chaaban zum Fall Marie «Was muss noch passieren?»
ZÜRICH -
Beide verbindet ein persönliches Schicksal mit dem Mord an Marie:
Jeannette Brumann und Anita Chaaban sprechen über den
traurigen Fall im Welschland.
Seit heute Mittwoch herrscht traurige Gewissheit: Marie (19) ist
tot. Ermordet in der Nähe von Payerne vom verurteilten Claude Dubois
(36), der seine Freiheitsstrafe im Hausarrest absass.
Was Dubois' Tat für die Eltern der ermordeten Marie (19) bedeutet, weiss Jeannette Brumann (63). Vor 20 Jahren brachte der Sexualstraftäter Erich Hauert während eines Hafturlaubs ihre damals 20-jährige Tochter Pasquale um. «Ich will mich gefühlsmässig nicht hineingeben», sagt sie zum Drama um Marie. Aber sie könne das Leid der Familie nachvollziehen.
Dass Maries Mörder seine Strafe im Hausarrest absitzen konnte, findet Brumann «blauäugig». Man habe die Gefährlichkeit des Täters unterschätzt – «es muss immer erst etwas passieren». Sie fordert: «Wir müssen endlich unser Rechtssystem ändern.» Ein gesamtschweizerischer Standard nach Zürcher Vorbild sei nötig. Alle Kantone bräuchten die gleichen Regeln, aber «es herrscht Kantönligeist».
Auch sie fragt sich: «Was muss noch passieren, bis die Behörden endlich merken, dass wir längst abgestimmt haben?»
Besonders unverständlich für die zwei Frauen: der Hausarrest des Täters. «Es ist immer wieder das Gleiche. Der Täter war im Hausarrest, obwohl man wusste, dass er gefährlich ist. Immer wieder wird das Risiko eingegangen, dass Menschen umkommen», sagt Chaaban.
Dass Dubois eine elektronische Fessel trug, hält Chaaban für einen Witz. Denn: «Wenn so jemand etwas im Sinn hat, dann kann er das ja offensichtlich tun.» Der Täter habe zu viele Rechte, findet Chaaban, «die Rechnung geht nicht mehr auf». Was in der Schweiz laufe, sei nicht im Sinne des Volkes.
«Früher hatte ich andere Ansichten von Recht. Ich habe gelernt, objektiv zu bleiben. Wenn so etwas passiert, kann ich nicht aufschreien.» Aber dass auch die Behörden «endlich etwas lernen», hofft sie bis heute.
Kommentar: Es geht immer wieder um das Dilemma: Sicherheit der Oeffentlichkeit gegen Freiheitsanspruch eines Gewaltverbrechers. Welches Risiko müssen wir bereit sein, zu tragen, damit ein Gewaltverbrecher wieder in unsere Gesellschaft eingegliedert werden kann?
Nach Volksentscheiden stellen wir zunehmend fest, dass die Entscheide nachträglich auf Regierungsebene Ebene entschäft werden. (Ausschaffungsinitiative, Verwahrungsinitiative, Zweitwohnungsinitiative, Alpenschutz usw.)
Dies ist ein Steilpasse für die Anliegen der SVP, die immer wieder betont, dass der Volkswillen nicht ernst genommen wird.
Was Dubois' Tat für die Eltern der ermordeten Marie (19) bedeutet, weiss Jeannette Brumann (63). Vor 20 Jahren brachte der Sexualstraftäter Erich Hauert während eines Hafturlaubs ihre damals 20-jährige Tochter Pasquale um. «Ich will mich gefühlsmässig nicht hineingeben», sagt sie zum Drama um Marie. Aber sie könne das Leid der Familie nachvollziehen.
Dass Maries Mörder seine Strafe im Hausarrest absitzen konnte, findet Brumann «blauäugig». Man habe die Gefährlichkeit des Täters unterschätzt – «es muss immer erst etwas passieren». Sie fordert: «Wir müssen endlich unser Rechtssystem ändern.» Ein gesamtschweizerischer Standard nach Zürcher Vorbild sei nötig. Alle Kantone bräuchten die gleichen Regeln, aber «es herrscht Kantönligeist».
«Es ist immer wieder das Gleiche»
Auch Anita Chaaban, (54) ist enttäuscht vom Staat. Sie hat 1998 - nachdem ihre Nichte Katja vergewaltigt und fast umgebracht worden war - die Verwahrungsinitiative lanciert - damit extrem gefährliche und nicht therapierbare Täter für immer eingesperrt werdenAuch sie fragt sich: «Was muss noch passieren, bis die Behörden endlich merken, dass wir längst abgestimmt haben?»
Besonders unverständlich für die zwei Frauen: der Hausarrest des Täters. «Es ist immer wieder das Gleiche. Der Täter war im Hausarrest, obwohl man wusste, dass er gefährlich ist. Immer wieder wird das Risiko eingegangen, dass Menschen umkommen», sagt Chaaban.
Dass Dubois eine elektronische Fessel trug, hält Chaaban für einen Witz. Denn: «Wenn so jemand etwas im Sinn hat, dann kann er das ja offensichtlich tun.» Der Täter habe zu viele Rechte, findet Chaaban, «die Rechnung geht nicht mehr auf». Was in der Schweiz laufe, sei nicht im Sinne des Volkes.
Hoffnung bis heute
Jeannette Brumann setzte sich ebenfalls für härtere Strafen für Gewalttäter ein. Sie prozessierte nach dem Mord an ihrer Tochter bis vors Bundesgericht gegen den Staat und erreichte, dass Urlaubs- und Entlassungsrichtlinien für Verurteilte verschärft wurden.«Früher hatte ich andere Ansichten von Recht. Ich habe gelernt, objektiv zu bleiben. Wenn so etwas passiert, kann ich nicht aufschreien.» Aber dass auch die Behörden «endlich etwas lernen», hofft sie bis heute.
Kommentar: Es geht immer wieder um das Dilemma: Sicherheit der Oeffentlichkeit gegen Freiheitsanspruch eines Gewaltverbrechers. Welches Risiko müssen wir bereit sein, zu tragen, damit ein Gewaltverbrecher wieder in unsere Gesellschaft eingegliedert werden kann?
Nach Volksentscheiden stellen wir zunehmend fest, dass die Entscheide nachträglich auf Regierungsebene Ebene entschäft werden. (Ausschaffungsinitiative, Verwahrungsinitiative, Zweitwohnungsinitiative, Alpenschutz usw.)
Dies ist ein Steilpasse für die Anliegen der SVP, die immer wieder betont, dass der Volkswillen nicht ernst genommen wird.