Dienstag, 14. Juli 2020

Echter aussergewöhnlicher Schwarzwaldkrimi

WALDMENSCH ENTWAFFNET MEHRERE POLIZISTEN

Der Schwarzwald ist im Ausnahmezustand! Eine Elitetruppe des deutschen Sondereinsatzkommandos SEK jagt seit Sonntag den 31-jährigen Yves Rausch. Der Waldmensch hat mehrere Polizisten entwaffnet und schaffte es, mit vier entwendeten Dienstpistolen und bis zu 64 Schuss in den Wald zu fliehen. Zuvor wurden die Beamte von einem Zeugen alarmiert, der einen bewaffneten Mann in Tarnkleidung beobachtet hatte. Rausch war mit Pfeil und Bogen, Messer und einer Pistole bewaffnet.
Seit über 24 Stunden wird nach dem Einsiedler mit Ziegenbart, wie die «Bild» ihn beschreibt, gesucht. Laut der Polizei sei er sehr gefährlich und in einem «psychischen Ausnahmezustand». Der Polizeieinsatz läuft auch in der Nacht auf Dienstag auf Hochtouren. Mit Hubschrauber, Hundestaffel und Wärmebildkameras wird nach dem Flüchtigen gefahndet. Die Elitetruppen umstellten am Montag immer wieder Areale im Wald. Doch von Yves Rausch fehlt bislang jede Spur.


Bürgermeister schliesst Schulen, Kindergärten und Badis

Weil er als gewaltbereit gilt, hat die Suchaktion nun auch Folgen für die ganze Region. Der Bürgermeister der Stadt Oppenau, Uwe Gaiser, hat am Montagabend die Schliessung der Schulen, Kindergärten und Badis angeordnet. Die Bevölkerung wurde zu grosser Wachsamkeit aufgerufen.
Yves Rausch dürfte sich in der Gegend auskennen. Er lebt seit einigen Monaten im Wald. Laut Anwohnern hatte er sich bis vor einem Jahr mit Gelegenheitsjobs durchgeschlagen. Dann wurde seine Wohnung zwangsgeräumt, weil er seine Miete nicht bezahlte. Seither hat Rausch keinen festen Wohnsitz mehr. Erst habe er in seinem Auto gehaust, das er beim lokalen Schwimmbad parkierte. Dann bezog er eine Hütte in der Gartensiedlung in der Nähe des Waldes, wo die Beamten am Sonntag nach einem Notruf auf ihn trafen.

Totschlag, Kinder-Pornos, Explosion geplant

Während die Menschen im Schwarzwald gebannt den Polizeieinsatz mitverfolgen, werden immer mehr Details zum «Wald-Rambo» publik. Yves Rausch war nicht bloss ein friedlicher Waldmensch. Er ist laut «Bild» mehrfach vorbestraft. Sein Strafregister umfasse Dutzende Einträge.
2010 war Rausch zu einer Jugendstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt worden. Er schoss damals mit einer gefährlichen Sportarmbrust auf seine Ex-Freundin und verletzte sie schwer. Weiter soll der jetzt Flüchtige auch Kinder-Pornos besessen haben. Auch gegen das Sprengstoffgesetz hat Rausch schon verstossen, laut der deutschen Zeitung plante er eine Explosion. Im Strafregister auch aufgeführt: Diebstahl, Sachbeschädigung und ein Totschlagsdelikt.

Yves Rausch in Militär-Ausrüstung

Besonders gefährlich mutet ein Bild von Rausch an, das die «Bild» am Dienstagmorgen veröffentlicht: Es zeigt den Flüchtigen mit einer Ausrüstung, die jener einer Spezialeinheit ähnelt. Am Kopf hat Rausch ein Nachtsichtgerät befestigt, um den Hals trägt er einen Gegenstand, der einem Atemfilter gleichkommt. Auch eine taktische Weste, einen Waffengürtel und ein Waffenholster hat er sich umgeschnallt. Wann das Foto aufgenommen wurde, ist unklar. (Quelle BLICK)

Wird Medienclub neu konzipiert?

«Medienclub»: 

Franz Fischlin gibt Moderation ab


Franz Fischlin hat in den letzten fünf Jahren den «Medienclub» als eigenständiges Format institutionalisiert. Nun hat er sich entschieden, die Moderation abzugeben und sich auf die «Tagesschau» und Spezialprojekte zu fokussieren.
Im «Club» am Dienstagabend wurden zum Teil auch Medienthemen besprochen, im November 2015 entschied sich SRF aber, mit dem «Medienclub» ein eigenständiges Format zu lancieren, das seither vier bis sechsmal im Jahr ausgestrahlt wird. Die Moderation übernahm Franz Fischlin, dem es gelang, die Sendung zu institutionalisieren.
Franz Fischlin: «Ich habe fünf hochspannende ‹Medienclub›-Jahre erlebt. Mit tollen Gästen und einem aktiven Publikum, dem ich ein grosses Dankeschön aussprechen möchte für das Interesse, das Vertrauen und den Dialog. Ich gebe die Sendung ab, weil ich mein Arbeitspensum reduzieren will. Der Entscheid fiel mir nicht leicht, da die Sendung eine Herzensangelegenheit für mich war. Ich durfte sie lancieren und prägen. Aber ich will mich künftig noch stärker in der Familie engagieren. Und ich kann mich nun ganz auf meine Aufgabe bei der ‹Tagesschau› und auf Spezialprojekte wie YouNews fokussieren.»
Die Nachfolge von Franz Fischlin ist noch nicht geregelt. SRF nimmt den Moderationswechsel zum Anlass, sich Gedanken zum Sendungskonzept zu machen. Fest steht aber: SRF will weiterhin eine Sendung zu medienpolitischen und publizistischen Themen im Angebot haben.

Text: SRF