Post zeigt sich kundenfreundlicher- vielleicht zu spät
Während der letzten Jahre wurden die Poststellen abgebaut. In unserer Gemeinde versuchten wir vergeblich die Post zu retten. Doch auf dem Reissbrett wurde gekürzt, rationalisiert.
Gegen das Argument, dass man das Rad der Zeit nicht mehr zurückdrehen kann und der Briefträger als Kontaktperson zu den Kunden ausgedient hat, ist zwar verständlich.
Doch fällte die Post Schritt für Schritt Entscheide gegen die Kunden. Wir müssen beispielsweise heute ins Nachbardorf an den Schalter um Geldgeschäfte zu erledigen.
Jetzt machte es nun den Anschein, dass die Post erkannt hat (leider zu spät), dass die Bedürfnisse der Kunden eigentlich wichtig wären .
Ich zitiere die Handelszeitung:
Post baut aus: Briefe und Pakete werden später abgeholt
Die Schweizerische Post will sich im hartumkämpften Zustellmarkt besser
positionieren. Dazu erweitert sie ihr Angebot bei Briefen und Paketen.
So soll es ab September spätere Abholzeiten und ab 2012 mehr
Abholstellen geben.
Weiter bietet die Post künftig an 457 Orten Briefkästen an, die um 19 Uhr oder später geleert werden. Das sind rund 140 mehr als bisher. Um die gleiche Zahl wird die Sonntagsleerung um 17 Uhr ausgebaut: Diese gibt es künftig bei 396 Briefkästen. Das erweiterte Angebot bei den Briefeinwürfen lässt sich die Post pro Jahr 7,6 Millionen Franken kosten.
Mit der "Verbindung der physischen mit der elektronischen Welt" will die Post die Leute auch wieder dazu animieren, richtige Postkarten zu verschicken, wie Konzernchef Bucher sagte. Ab Herbst soll es möglich sein, Ferienfotos per Handy auf das Postportal hochzuladen und anschliessend als Postkarte zu verschicken.
Ich zitiere aus 20 Min vom 12. Mai:
Die Post hatte in den vergangenen Jahren die Leerungszeiten tendenziell nach vorne geschoben. Kommunikationsexperte Marcus Knill bezeichnet die Investition deshalb als verspätete Kehrtwende. «Durch die jahrelange Reduzierung des Zustell-Services hat die Post viel Geschirr zerschlagen.» Jetzt könne sie das Verhalten der Kunden, die sich schon längst an elektronische Kommunikation gewöhnt hätten, auch nicht mehr «vom Reissbrett aus ändern.»