Darbellay als Regierungsratskandidat gescheitert
7. Juni 2008, NZZ Online:
Unterwalliser CVP nominiert Maurice Tornay und Jacques Melly
CVP-Präsident Christophe Darbellay bleibt der Sprung in die Walliser Regierung vorerst verwehrt. Der Wahlkongress nominierte am Freitagabend in Conthey alt Grossrat Maurice Tornay und Fraktionschef Jacques Melly für die Wahlen im März 2009.
Darbellay reagierte enttäuscht auf seine erste politische Schlappe.
Weshalb hat der CVP Präsident den Sprung in die Walliser Regierung nicht geschafft? Es ist durchaus möglich, dass sich Christoph Darbelley als einer der wenigen erfolgreichen Drahtzieher der berüchtigten Nacht und Nebelaktion für eine überraschende Abwahl Blochers auch im Wallis an Vertrauen eingebüsst hat. Ich vermute, dass diese raffiniert geplante, aber aus Sicht vieler Politiker - hinterhältige Aktion -, nicht ohne Folgen bleiben wird. Auch für die SP. Darbelley war es, der nach Tondokumenten angeblich vor der Wahl sicher gewusst hatte, dass Eveline Widmer Schlumpf die Wahl annehmen werde. Die Quelle seiner Information gab er jedoch bis zum heutige Zeitpunkt nicht bekannt.
Ein weiterer Grund zu Darbellays Karriereknick könnte auch sein Wortbruch. Er versprach nämlich bis 2011 der die CVP zu führen. Viele CVPler empfanden es als stossend, dass Darbellay das Präsidium zu Gunsten seiner Karriere und eines höheren Einkommens aufgeben wollte. Der Misserfolg im Wallis hat für Darbellay somit möglicherweise auch ein Karrierknick zur Folge. Der Schritt zum Ständerat oder Bundesrat ist durch den Misserfolg im Wallis gewiss erschwert, wenn nicht verbaut worden.