Montag, 30. Juli 2012

Mehr Leistungsdenken an unseren Schulen


Ich zitiere den Rektor der ETH in 20 Min:


ETH-Rektor beklagt tiefes Schulniveau

Die Matura-Prüfungen seien in der Schweiz viel zu einfach, meint ETH-Rektor Lino Guzzella. Die Gymnasien müssen sich als Elite-Schulen verstehen.

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Der neue Rektor der ETH Zürich, Lino Guzzella, fordert Gymnasien, die wie Elite-Schulen funktionieren. Rechts eine Physikstunde am Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium Rämibühl in Zürich.

Der neue Rektor der ETH Zürich, Lino Guzzella, hält das Niveau an den Schweizer Schulen für zu tief. Namentlich die Gymnasien müssten mehr fordern.


«Man kann heute relativ einfach zu einer Maturität kommen», 


  sagt Guzzella im Interview mit der «NZZ am Sonntag». Er fordert eine härtere Maturitätsprüfung, vor allem in den Fächern Mathematik, Physik, Deutsch und Englisch. Die ungenügenden Leistungen von Maturanden in Mathematik seien spürbar an der ETH. Auch die Sprachkenntnisse von Ingenieuren seien zum Teil ungenügend. «Die Gymnasien müssen sich als Elite-Schulen verstehen», sagt Guzzella. Er kritisiert die Leitbilder einiger Gymnasien. Man wolle an der Schule eine angenehme Atmosphäre, ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler. An letzter Stelle aufgelistet sei dann noch der Leistungsauftrag der Bildungsdirektion. Das seien falsche Prioritäten. Zuoberst müsste stehen: «Wir wollen an dieser Schule hervorragende Ausbildung und Leistung erbringen», so Guzzella im Interview.

 

Kommentar: Auch an den Volksschulen mangelt es nach Guzzella am Leistungsdenken. Die Volksschule müsse immer mehr Erziehungsaufgaben übernehmen und könne den eigentlichen Auftrag, Jugendliche zu fördern, nicht mehr gerecht werden. Vor allem Begabte kommen zu kurz. Schüler fühlen sich schon bei den kleinsten Belastungen gefrustet und überfordert.  

Schüler mit ungenügender Leistung könnten bis zuletzt in den Schulen verbleiben. Im Gymnasium gestatte man Schülerinnen und Schülern, welche zu schlecht sind oder überhaupt kein Interesse an der Schule zeigen, "spicken zu lassen". In der Volksschule verderben jedoch diese das Klassenklima und hindern die gesamte Klasse am weiterkommen...

Der Rektor der ETH hat  den Finger tatsächlich auf einen wunden Punkt gehalten. In der Bildung müssten die Lehrkräfte  die Begriffe  Foerderung und Forderung tatsächlich  vermehrt unter einen Hut bringen.

Leistungsdenken, Disziplin sind  ebenso wichtig wie das Einfühlungsvermögen und die Empathie. Wir können lustvoll lernen und dennoch geforderte Ziele erreichen. Sich wohl fühlen beim Lernen darf so wenig Selbstzweck sein wie Lernen als  qualvoller Drillprozess.
Wir können Limiten setzen, ohne dass Lernen schmerzvoll sein muss. Der neue Rektor der ETH wehrt sich lediglich gegen die einseitige "Wohlfühlkultur" in der Ausbildung. Schulen sind für ihn nicht in erster Linie "Wohlfühlvereine".




LINK:


7. Nov. 2010 ... Fragen der Disziplin, der Umgang mit Störungen wurden schon vor Jahren mitunter ausgeklammert, weil nicht sein darf, was nicht sein soll.
www.rhetorik.ch/Aktuell/10/11_07/index.html

Einmaliger Schnappschuss beim TENNIS


Ihre Frisur hat schon gewonnen: US-Tennisspielerin Venus Williams beim Service. Bild: Stefan Wermuth, Reuters, 26. Juli 2012

Ihre Frisur hat schon gewonnen: US-Tennisspielerin 
Venus Williams beim Service.

Bild: Stefan Wermuth, Reuters, 26. Juli 2012