Es lag in der Luft, doch viele glaubten an ein Wunder
Dani Albrecht hat richtig entschieden - leider etwas zu spät
Dani Albrecht gab nach seinem Horrorsturz den Glauben an eine Rückkehr zur Weltspitze nie auf.
Seine Verletzungen durften nicht mit dem Unfall Maiers verglichen werden, der das Wunder der Rückkehr schaffte.
Wir haben den Verlauf der Mediengeschichte Albrechts vor allem im Zusammenhang mit der Medienrehtorik der Aerzte genauer mit verfolgt. Neurologen und Hirnspezialisten orientierten damals die Oeffentlichkeit vorbildlich. Sie beschrieben ständig den aktuellen Zustand des verunfallten Spitzensportlers. Wer diese Berichte genauer mit verfolgen konnte, merkte bald, dass Dani Albrecht von Glück reden konnte, wenn er wenigstens wieder lebenstauglich werden und später sogar normal Ski fahren kann.
Nach jahrelangem Bemühen, Therapien und Sondertrainings hat nun Dani Albrecht endlich eingesehen, dass eine Rückkehr zur Weltspitze nur im Taum möglich gewesen wäre.
Ich zitiere Blick:
Albrecht schweift zurück in seine schlimmste Zeit: «Nach der
Überführung aus der Innsbrucker Klinik ins Berner Inselspital träumte
ich oft, dass ich vom Hals abwärts ein Elefant sei. Dieser Traum war so
real, dass ich noch nach dem Erwachen glaubte, ich sei ein Elefant.»
Es
gab damals noch andere Realitätsverschiebungen. Eine betraf auch seine
Herzdame Kerstin: «Ich erwartete um 16.00 Uhr eine Therapeutin bei mir
auf dem Zimmer. Es kam dann tatsächlich eine Frau zur Türe rein. Ich war
mir sicher, dass es sich dabei um die Therapeutin handeln würde. Doch
diese behauptete, sie sei meine Freundin Kerstin. Ich schüttelte
ungläubig den Kopf. Erst nach ein paar Minuten habe ich erkannt, dass
die Frau tatsächlich meine Kerstin ist.»
Vor einem Jahr hat Dani
die Tochter seines früheren Sekundarlehrers geheiratet. Kerstin arbeitet
jetzt für ihren Gatten bei der Albright GmbH. Albrecht: «Ich habe das
grosse Glück, dass ich mir mit meiner Skibekleidungslinie schon vor dem
Unfall ein zweites Standbein aufgebaut habe. Ich werde mir jetzt aber
eine einjährige Auszeit gönnen und genau überlegen, was ich in Zukunft
sonst noch alles tun will.»
Lobende Worte findet Albrecht gestern
auch für Trainer-Altmeister Karl Frehsner (74): «Der Kari gehört zu den
wichtigsten Wegbegleitern in meiner Ski-Karriere, er hat mich im Sommer
2002 erstmals für ein Schneetraining in Südamerika aufgeboten.» Eine
Begegnung, die Albrecht nie mehr vergessen wird. «Kari begrüsste mich in
Argentinien mit den Worten: ‹Du Scheiss-Walliser.› Ich schlug zurück:
‹Lieber ein Scheiss-Walliser als ein Österreicher.› Der Konter hat ihm
offenbar imponiert. Wir haben uns immer perfekt verstanden.»
Daniel Albrecht tritt zurück
KOMMENTAR: Die Mehrheit der Leser vertreten die Meinung, der Rücktritt Albrechts sei notwendig geworden.
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