Freitag, 26. August 2016
Jugend-Fernsehsender Joiz schliesst
Der Konkurs durch Überschuldung war vorprogrammiert.
Ich habe seit der Gründung immer wieder Joiz möglichst vorurteilsfrei länger betrachtet.
Ich wollte mir über diesen unkonventionellen Sender ein Bild machen.
Die Qualität der Joiz Macher war für mich meist enttäuschend, obschon die Plattform erfolgreich nach Deutschland, den Niederlanden, Russland und die USA lizenziert werden konnte. Im Ausland wird der Erfolg aber auch nur möglich, wenn sich die Macher den Sinn die Gewohnheiten der Konsumenten - sprich Jugendlichen - anpassen.
Fernsehsendungen produzieren, mit dem Ziel, möglichst originell, möglichst quer und möglichst anders zu sein, taugt
als Erfolgsrezept noch nicht.
Die Echos von mehreren Jugendlichen war nach meinen Recherchen bedenklich.
Viele zappten rasch wieder weg. Der Grund: Wirr, schlecht im Ton, konstruierte Gespräche, dilletantische Kameraführung, aufgesetzte Moderationen, mit bewusstem lässigen Sprechen und unruhig im Schnitt. So lassen sich keine Zuschauerzahlen generieren. Viele Moderatoren agierten als Selbstdarsteller. Wer die bewährten Gesetze des Fernsehens ignoriert, wer die Verständlichkeit, den roten Faden und die Informationselemente ausklammert, dem ist der Flop vorprogrammiert.
Wenn die jugendlichen Konsumenten selbst nicht mehr gewillt sind, chaotische unstrukuriert Sendungen anzuschauen, steigen auch die Werber aus. Der Sender 3 Plus macht vieles besser.
Er kauft günstige Sendungen auf dem internationalen Markt ein. Er sucht auch noch nach eigenen Nischenprodukten.
Notiert von marcus knill um 00:58
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