Lob dann Tadel
Der Auftritt Widmers Schlumpf wurde zuerst gelobt -
die Bundesrätin habe mit ihrem lockenen Auftritt bei Giacobbo für die BDP Punkte geholt-
Nun folgt die Schelte!
«Pauschalbesteuerung ist nicht gerecht»Giacobbo-Auftritt bereitet Widmer-Schlumpf Ärger
Die Aussage der Finanzministerin stösst auf scharfe Kritik. Ihre Aussage sei völlig ungeschickt.
(Aus Blick)
«Die Pauschalbesteuerung ist nicht gerecht», sagte
Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf in der Sendung
«Giacobbo/Müller». Und fügte sogleich an, dass dies ihre Meinung sei –
nicht jene des Gesamtbundesrats.
Die Aussage der Bundesrätin ist Wasser auf die Mühlen der Initianten der Vorlage zur Abschaffung der Pauschalbesteuerung. Sie machen die Finanzministerin nun zur Botschafterin ihrer Ja-Kampagne. «Wir werden die Aussagen Widmer-Schlumpfs in unsere Kampagne einbauen», sagt Niklaus Scherr von der Alternativen Linken. So ehrliche Worte wie von Widmer-Schlumpf höre er von vielen Bürgerlichen – aber nur hinter vorgehaltener Hand. Es herrsche Einigkeit darüber, dass Pauschalsteuern ungerecht seien. «Als Frage bleibt einzig, ob die Schweiz mit der Pauschalbesteuerung Grundprinzipien über Bord werfen soll, wenn es um Geld geht.»
Bürgerliche Gegner der Pauschalsteuer-Initiative üben nun scharfe Kritik an Widmer-Schlumpf. SVP-Nationalrat Jean-François Rime sagt: «Die Aussage ist völlig ungeschickt. Wenn wir diese Abstimmung verlieren, ist Widmer-Schlumpf schuld.»
Auch CVP-Nationalrat Gerhard Pfister ärgert sich: «Das ist ein Steilpass für die Initianten. Sie werden die Aussage der Finanzministerin im Abstimmungskampf landauf, landab verwenden.» Viele könnten glauben, dass die Bundesrätin eigentlich für die Initiative sei.
KOMMENTAR: Mich hatte es erstaunt, dass Eveline Widmer-Schlumpfs Auftritt bei Giacobbo-Müller so gelobt worden war.
Es war offensichtlich, dass Giacobbo die Bundesrätin schonte, weichgespülte Fragen stellte und das Wort Satire ausklammerte. Auch in der letzten Sendung fehlte Giacobbo der Biss und das Hinterfragen. Jedenfalls hatte Eveline Widmer-Schlumpf ein Heimspiel. Die meisten Journalsiten werteten dies als aussergewöhnlich grosse Leistung der Finanzministerin und waren des Lobes voll.
Wer hingegen die Körpersprache der Finanzministerin genauer beobachten konnte, stellte fest, wie gestresst die Gesprächspartnerin war. Das aufgesetzte Lachen und die "programmierten" lockeren Sprüche stimmten mit dem nervösen Fingerspiel und den Stresssignalen des Körpers nicht überein. Die Bundesrätin verstand es zwar, ihr Unwohlsein, ihre Spannung zu überspielen. Der unbedachte Patzer veranschaulicht uns nun, dass es gefährlich ist, Lockerheit zu spielen. Zu schnell wird etwas zu "locker vom Hocker" gesagt, was negative Folgen haben kann. Nach meinem Dafürhalten war der Auftritt für das Giacobbo-Müller Team laut Pressespiegel ein Erfolg, aber für die Finanzministerin war es in Wirklichkeit ein Flop. Es lohnt sich immer, vor Mikrofon und Kamera stets voll konzentriert zu sprechen.
Wir dürfen uns nicht von der Lockerheit der Situation zu einer fahrlässigen Lockerheit verleiten lassen. Die Lässigkeit der Bundesrätin wurde ihr leider zum Fallstrick.
Die Aussage der Bundesrätin ist Wasser auf die Mühlen der Initianten der Vorlage zur Abschaffung der Pauschalbesteuerung. Sie machen die Finanzministerin nun zur Botschafterin ihrer Ja-Kampagne. «Wir werden die Aussagen Widmer-Schlumpfs in unsere Kampagne einbauen», sagt Niklaus Scherr von der Alternativen Linken. So ehrliche Worte wie von Widmer-Schlumpf höre er von vielen Bürgerlichen – aber nur hinter vorgehaltener Hand. Es herrsche Einigkeit darüber, dass Pauschalsteuern ungerecht seien. «Als Frage bleibt einzig, ob die Schweiz mit der Pauschalbesteuerung Grundprinzipien über Bord werfen soll, wenn es um Geld geht.»
Bürgerliche Gegner der Pauschalsteuer-Initiative üben nun scharfe Kritik an Widmer-Schlumpf. SVP-Nationalrat Jean-François Rime sagt: «Die Aussage ist völlig ungeschickt. Wenn wir diese Abstimmung verlieren, ist Widmer-Schlumpf schuld.»
Auch CVP-Nationalrat Gerhard Pfister ärgert sich: «Das ist ein Steilpass für die Initianten. Sie werden die Aussage der Finanzministerin im Abstimmungskampf landauf, landab verwenden.» Viele könnten glauben, dass die Bundesrätin eigentlich für die Initiative sei.
KOMMENTAR: Mich hatte es erstaunt, dass Eveline Widmer-Schlumpfs Auftritt bei Giacobbo-Müller so gelobt worden war.
Es war offensichtlich, dass Giacobbo die Bundesrätin schonte, weichgespülte Fragen stellte und das Wort Satire ausklammerte. Auch in der letzten Sendung fehlte Giacobbo der Biss und das Hinterfragen. Jedenfalls hatte Eveline Widmer-Schlumpf ein Heimspiel. Die meisten Journalsiten werteten dies als aussergewöhnlich grosse Leistung der Finanzministerin und waren des Lobes voll.
Wer hingegen die Körpersprache der Finanzministerin genauer beobachten konnte, stellte fest, wie gestresst die Gesprächspartnerin war. Das aufgesetzte Lachen und die "programmierten" lockeren Sprüche stimmten mit dem nervösen Fingerspiel und den Stresssignalen des Körpers nicht überein. Die Bundesrätin verstand es zwar, ihr Unwohlsein, ihre Spannung zu überspielen. Der unbedachte Patzer veranschaulicht uns nun, dass es gefährlich ist, Lockerheit zu spielen. Zu schnell wird etwas zu "locker vom Hocker" gesagt, was negative Folgen haben kann. Nach meinem Dafürhalten war der Auftritt für das Giacobbo-Müller Team laut Pressespiegel ein Erfolg, aber für die Finanzministerin war es in Wirklichkeit ein Flop. Es lohnt sich immer, vor Mikrofon und Kamera stets voll konzentriert zu sprechen.
Wir dürfen uns nicht von der Lockerheit der Situation zu einer fahrlässigen Lockerheit verleiten lassen. Die Lässigkeit der Bundesrätin wurde ihr leider zum Fallstrick.