SRG Genossenschafter lernen Kurt Aeschbacher als Person kennen
Kurt Aeschbacher - ein Talker, der seine Gesprächspartner ernst nimmt
In der Lounge des Schweizer Fernsehens konnten die Genossenschafter RFZ am Dienstagabend, den 20. August 2013, in einem Event der SRG ein paar Persönlichkeiten aus dem Bereich Unterhaltung näher kennen lernen. Kurt Aeschbacher hat mich bei diesem Anlass besonders überzeugt. Die Zielsetzung des Abends, prominente Persönlichkeiten in einem Talk von einer persönlichen Seite kennen zu lernen, kam aus meiner Sicht Aeschbi am besten nach. Seine Aussagen waren für mich glaubwürdig, echt und nicht gespielt. Er gab Einiges von sich preis, das für die Anwesenden neu war.
So war zu erfahren, dass er seine geladenen Gäste als Menschen immer ernst nimmt und niemand bloss stellt. Dieses Einfühlungsvermögen, dieser Respekt ist in seinen Sendungen offensichtlich. Ausgerechnet diese Wertschätzung vermisste ich leider an diesem Abend bei René Rindlisbacher, der unter dem Vorwand "Lustig sein zu wollen", sich nicht bewusst war, dass er eigentlich etwas von dieser Grundhaltung Aeschbachers lernen müsste. Humor dürfte nämlich nicht verletzen. Besonders, wenn es um Kollegen geht.
Das Eingeständnis Aeschbachers, er scheue eigentlich Auftritte - Die Präsenz am Bildschirm sei für ihn gleichsam Therapie - können sich all jene Leute hinter die Ohren schreiben, die glauben, Profis hätten kein Lampenfieber mehr, d.h. durch die Routine verfliege jegliche Spannung. Kurt Aeschbacher erzählte den Anwesenden, wie er schon im Studium Angst vor Fragen hatte. Er glaubte damals, rot zu werden.
Im Gegensatz zu Rindlisbacher, der sich in der unglaubwürdigen Behauptung verstieg, Quoten wären ihm völlig egal, nahm Aeschbacher die Quote als Signal ernst. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es ein Frontmann im Fernsehen das Resultat (Akzeptanz beim Publikum) völlig ignoriert. Wenn ein Moderator nicht wissen will, wie seine Sendung angekommen ist, wäre er letztlich ein Selbstdarsteller.
Ich bin nicht der Einzige, der Mühe hatte mit dieser sonderbaren Selbstschutzbehauptung Rindlisbachers.
Ebenfalls glaubwürdig vermochte Kurt Aeschbacher in einem anderen Votum darlegen, dass für ihn die Vorbereitung die halbe Miete ist. Junge Journalisten gehen leider oft davon aus, dass sich ein erfahrener Moderator nicht mehr so intensiv vorbereiten müsse.
Alle erfolgreichen Profis, die ich kenne, legen das Hauptgewicht auf die minutiöse Vorbereitung, aber auch auf die hundertprozentige Präsenz. Für Aeschbi muss die Arbeit Spass machen. Die Lust, sich mit Menschen auseinanderzusetzen - gepaart mit einer gesunden Neugierde - ist bei Kurt Aeschbacher zu spüren. Das ist wahrscheinlich auch der Hauptgrund, weshalb er über Jahre hinweg jung geblieben ist. Etwas von Zentralsten blieb mir Aeschbachers Aussage: Ich akzeptiere mich, so wie ich bin. Chapeau! In der Persönlichkeitsschulung ist dies für mich ein essenzielles Teilziel. Im persönlichen Gespräch mit dem Kurt Aeschbacher - vor und nach dem Anlass - merkte ich, dass bei ihm das Interesse an Mitmenschen keine Hohlformel ist. Seine Gedanken stimmen mit all jenen Profi- Medienschaffenden völlig überein, mit denen ich seit Jahren zusammenarbeite:
- Moderieren heisst: Andere zum REDEN bringen, heisst vor allem: aktiv zuzuhören
- Mitmenschen müssen wir ernst nehmen
- Wichtig sind Geschichten, Bilder und Analogieen
Unsere bewährte Navigationsformel BBB (Die Botschaft muss mit einem Bild und einem Beispiel verständlich gemacht werden) - diese Formel lebt auch Aeschbacher nach.
Er hat deshalb Erfolg, weil es sich in die Gäste versetzen kann und diese Wertschätzung mit einer ausgesprochen guten Wahrnehmungsfähigkeit koppeln kann.
Der Abend am Dienstag beim Schweizer Fernsehen war für mich saufschlussreich. Ich lernte Kurt Aeschbacher von einer anderen Seite kennen.
LINKS:
29. Mai 2009 ... Moderieren heisst, sich zurücknehmen und ein Gespräch lenken, führen und zum Ziel führen. Ein guter Moderator, bringt die ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/09/05_29/
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2. Dez. 2008 ...
Persönlichkeiten finden Zur gründlichen Vorbereitung gehörte es,
Persönlichkeiten zu finden, die zum Thema etwas zu sagen haben.
www.rhetorik.ch/Aktuell/08/12_02/
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Nachtrag vom 12. Oktober, 2010: Ein Zitat von Kurt Aeschbacher. "Ich habe heute noch Angst, vor der Kamera andere zu enttäuschen". Die Aussage tröstlich ...
www.rhetorik.ch/Lampenfieber/Lampenfieber.html
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