Samstag, 15. Februar 2014
Ob der Bundesrat bei den Verhandlungen mit der EU diese Trümpfe ins Spiel bringt?
Die Schweiz hätte wichtige Trümpfe in der Hand
aus 20 min:
Infografik Zuwanderung und Ausländeranteil in der Schweiz
Dass die EU für die Schweiz ein wichtiger Handelspartner ist und die Schweiz in verschiedenen Bereichen von Europa abhängig ist, bestreitet kaum jemand. Dennoch hat auch die Schweiz ein paar Trümpfe in der Hand.
1. Stromversorgung
«Das Wasserschloss Schweiz ist die Batterie Europas», sagt Rolf Weder, Professor für Aussenwirtschaft und Europäische Integration an der Universität Basel. Die EU sei von der Energie-Infrastruktur der Schweiz sehr viel stärker abhängig als umgekehrt die Schweiz vom europäischen Strommarkt. Denn als Stromspeicher sei die Schweiz für die europäische Energieversorgung zentral. «Die Pumpspeicherseen in den Alpen tragen dazu bei, das stark schwankende Ökostrom-Aufkommen aus Wind- und Solarkraft aus ganz Europa auszugleichen», sagt Weder.
Die Schweiz half erst im Februar 2012 einen Blackout in Deutschland abzuwenden. Der «Welt» liegen Dokumente vor, die belegen, dass deutsche Netzbetreiber damals auf dem Höhepunkt der Versorgungskrise bei der Schweizer Swissgrid telefonisch eine «Notreserve» über 300 Megawatt anforderten, um den Blackout zu verhindern. Die Zeitung mutmasst, dass Deutschland solche Nachbarschaftshilfe vermutlich öfter brauchen werde, wenn in Bayern und Baden-Württemberg immer mehr schwankender Ökostrom gesicherte Kraftwerksleistung ersetzen werde.
Wie wichtig die Schweiz versorgungstechnisch für den europäischen Strommarkt ist, zeigt das Italien-Blackout von 2003. Der technische Ausfall einer Schweizer Stromleitung hatte damals dafür gesorgt, dass Frankreich seinen Strom nicht mehr ungehindert nach Italien leiten konnte. Darauf schlug die EU-Kommission der Schweiz vor, den Stromtransit vertraglich zu regeln. Laut dem Stromnetzbetreiber Swissgrid gehen elf Prozent aller europäischen Stromflüsse über die Schweiz.
2. Hoheit über wichtige Nord-Süd-Achse
Mit einem durchschnittlichen täglichen Verkehr von 16'835 Fahrzeugen ist der Gotthard die wichtigste Schweizerische Nord-Süd-Achse für den Güter- und Personenverkehr – auch aus der EU. «Die Schweiz ist ein wichtiges Durchfahrtsland. Es zu umfahren – etwa über den Mont Blanc oder den Brenner – würde hohe Zusatzkosten verursachen», sagt Michael Bräuninger vom Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut HWWI. Für die EU sei zu hoffen, dass die Grenzen offen blieben. Noch beschränkt das Landesverkehrsabkommen die Höhe der Schwerverkehrsabgabe LSVA für die Benutzung der Schweizer Strassen für die 40-Tonnen-Lastwagen aus der EU.
3. Wichtiger Handelspartner
Die Schweiz ist nach den USA, China und Russland der viertwichtigste Handelspartner der EU. Sie ist eines der wenigen Länder, mit denen die EU einen Handelsüberschuss erwirtschaftet. Schweizer Unternehmen kauften im Jahr 2013 Güter im Wert von 108 Milliarden Euro von EU-Staaten – 74 Prozent aller Einfuhren. Die Schweiz exportierte dagegen nur 90 Milliarden Euro in die EU. Das entspricht 55 Prozent aller Schweizer Exporte. «Deshalb hat die EU grosses Interesse, dass sich die Schweizer Wirtschaft weiter gut entwickelt», sagt der Wirtschaftsprofessor Reiner Eichenberger der Universität Freiburg. Je reicher der Handelpartner, desto mehr habe man von ihm. «Entscheidet sich die Schweiz, künftig mehr aus Asien zu importieren als aus der EU, würde das die EU treffen», sagt Eichenberger.
4. Schweiz als Kreditgeber und Stabilitätsgarant
«Die Schweiz ist einer der grössten Kreditgeber. Diese Gelder fliessen über den internationalen Kapitalmarkt grossenteils EU-Länder und Firmen, auch an die Krisenländer, die dringend auf sie angewiesen sind», sagt Reiner Eichenberger.
Auf solche Kredite sind EU-Länder wie Spanien, Portugal oder Griechenland dringend angewiesen. Doch nicht nur diese Gelder führten zu mehr Stabilität in Europa, glaubt Wirtschaftsprofessor Reiner Eichenberger: «Viele arbeitslose EU-Bürger haben die Chance, in der Schweiz Arbeit zu finden – anstatt, dass sie in ihrem Heimatland Unruhe stiften könnten.» Auch flösse ein grosser Teil der Einnahmen zurück ins Herkunftsland.
5. Attraktives Steuersystem
«Unser Steuersystem ist unser grösster Trumpf», ist Wirtschaftsprofessor Rolf Weder überzeugt. Viele ausländische Firmen wanderten der tieferen Steuern wegen in die Schweiz ab. Ausserdem sei die Bevölkerung darum bemüht, dem Staat nicht zu viele Kompetenzen einzugestehen und so die Steuern tief zu halten. «Diesen Steuerwettbewerb sehen die EU-Mitglieder natürlich gar nicht gerne», sagt Weder. Zusätzlich zur Finanzierung ihrer grossen öffentlichen Sektoren müssten sie nun noch ihre Staatsdefizite reduzieren. Wanderten aber Unternehmen oder Personen wegen der dort hohen Steuern ab, sei das natürlich schwierig. Die EU versuche deshalb auf verschiedene Arten, die Schweiz zur Verringerung ihrer Steuervorteile zu bewegen. Etwa durch die Einführung des Informationsaustausches für Steuerflüchtlinge oder die Erhöhung der Steuern für spezielle Unternehmen: «Die EU hat ein grosses Interesse, dass wir diesen Weg weiterverfolgen.»
KOMMENTAR: Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die EU auf einen echten Machtkampf einlässt.
Die EU ist auch auf die Schweiz angewiesen, so wie die Schweiz die EU ebenfalls benötigt.
LINKS:
Jedes Kind übt sich ständig im Verhandeln. "Muss ich tatsächlich um zehn Uhr
schon ins Bett?", fragt Anna beispielsweise die Eltern. Nach längerem Hin und ...
www.rhetorik.ch/Verhandeln/Verhandeln.html
Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
10. Apr. 2011 ... Verhandeln ist ein fester bestandteil des Lebens, im Grossen wie im kleinen.
beispielsweise das Verhandeln mit der kollegin über die.
www.rhetorik.ch/Aktuell/11/04_10/artikel.pdf
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2. Aug. 2003 ... Vielerorts hapert es jedoch an der notwendigen Verhandlungskompetenz,
obschon überall verhandelt wird. Bereits Kinder verhandeln und ...
www.rhetorik.ch/Harvardkonzept/Harvardkonzept.html
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10. Apr. 2011 ... Der Artikel in ZV- INFO April 11 basiert auf einem Referat an der Veranstaltung in
Brunnen [PDF]mit dem Titel "Verhandeln-aber wie?".
www.rhetorik.ch/Aktuell/11/04_10/index.html
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23. Juni 2013 ... Bekannte Kommunikationsexperten vermittelten am Communication Forum 2013
vom 21. Juni im GDI den anwesenden ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/13/06_23/
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26. Mai 2007 ... Ein Ratgeber zum Thema Verhandeln. ... Dr. Gabi Kratochwil, promovierte
Islamwissenschafterin. Sehen Sie auch den Artikel über Verhandeln.
www.rhetorik.ch/Verkaufen/Verkaufen.html
Notiert von marcus knill um 11:46
Fall Carlos nimmt kein Ende
Die Betreuer haben die Nase voll von den Randalen des Messerstechers.
Carlos hat sich noch nie einordnen können. Wenn er das nicht bekommt, was er will, verweigert er einfach die Arbeit und queruliert. Ende letzter Woche kehrte Carlos (18) in das Massnahmenzentrum Uitikon zurück, nachdem er wegen Umbaus vorübergehend im Bezirksgefängnis Zürich untergebracht war. Doch das Personal ging auf die Barrikaden, wie die «NZZ» schreibt. Die Mitarbeiter des Massnahmenzentrums sollen sich geweigert haben, weiterhin mit dem verurteilten Messerstecher zu arbeiten. Deshalb wurde er anfangs Woche ins Gefängnis in Dietikon verlegt.
In Uitikon hatte das Zentrum Carlos einen 20-tägigen Arrest auferlegt. Das vergangene Wochenende verbrachte er deshalb im «Bunker», der Arrestzelle des Zentrums.
Weil er diese bei seinem letzten Aufenthalt flutete, hatte Carlos dieses Mal einen persönlichen Security-Mitarbeiter an seiner Seite. Dieser öffnet ihm die Wasserleitungen, wenn er einen Schluck Wasser trinken wollte oder pinkeln musste.
15'000 Franken pro Monat
Die Behörde wollen den Bericht der «NZZ» nicht kommentieren. Benjamin Tommer, Sprecher der Justizdirektion, verweist dabei auf das Amtsgeheimnis. Auch der Anwalt Carlos’ nimmt nicht weiter Stellung. «Ich kann die Informationen weder bestätigen noch dementieren», sagt er zu Blick am Abend. Er habe momentan keine Informationen aus erster Hand.Offensichtlich hat er seinen Mandanten schon seit Längerem nicht mehr getroffen.Bei allem Ärger: Durch die Verlegung von Carlos ins Gefängnis Dietikon können Tausende Steuerfranken gespart werden. Ein Monat im Bezirksgefängnis kostet knapp 4000 Franken – ein Monat im Massnahmenzentrum fast das Vierfach.
Kommentar: Ob wohl die Vollzugsbehörden weich werden und erneut den Weg des geringsten Widerstandes gehen? Wenn ja, hat Carlos einmal mehr mit Querulieren das erreicht, was er wollte. So wie in seiner Jugend. Wer kennt nicht die Situation vor der Ladenkasse. Es gibt Kinder, die nerven die Mutter so lange, bis sie den Schoggoriegel bekommen, den sie wollen.
Wie lesen und schreiben, müssen wir Menschen auch lernen auf Wünsche zu verzichten.
LINKS:
28 Jan. 2014
Seit
letztem Freitag sitzt nun «Carlos» wieder im Bezirksgefängnis Zürich in
einer einer Zweierzelle. Denn der Erweiterungsbau des MZU geht in die
letzte Etappe, weshalb die Insassen vorübergehend andersweitig
platziert ...
15 Dez. 2013
Neben
Carlos wurde auch eine zweite Zürcher Jugendliche für 25'000 Franken
pro Monat rundum betreut. Das Sondersetting ist inzwischen beendet und
wirft vor allem wegen der Kostenverteilung Fragen auf. Mehr.
30 Nov. 2013
Carlos
könnte für viele renitente Kinder zum Vorbild werden. Sie könnte sich
sagen: "Rebelliere, verweigere Anordnungen, übe Gewalt aus. Dann wird
man Unsummen für angenehme Therapien ausgeben, damit Du wieder ...
28 Dez. 2013
Wenn
Carlos nicht das bekommt, was er sich wünscht, dann... Carlos hat
bereits in seiner Kindheit immer das verweigert, was ihm nicht behagte.
Früher setzte er den Willen mit Gewalt durch, gestern noch mit
Hungerstreik, ...
Notiert von marcus knill um 11:35
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