Sonntag, 17. August 2008

Kein Witz:

Ich zitiere Spiegel online:

KAMPFBEREIT IM UNTERRICHT

Texanische Lehrer dürfen sich bewaffnen

An einer Schule im US-Bundesstaat Texas fühlen sich die Lehrer besonders bedroht von Amokläufern und Schießereien. Deswegen beschloss ein Bezirk kurzerhand, die Lehrer aufzurüsten: Von nun an darf jeder Pädagoge eine Pistole tragen.

In Texas war das Leben schon immer ein bisschen härter als in anderen Bundesstaaten. So sehen das zumindest die Einwohner des kleinen Distrikts Harrold. Wenn dort am 25. August nach den Ferien die Schule beginnt und die Lehrer wieder vor versammelten Klassen stehen, darf sich deshalb unter den Jacken der Pädagogen ein Pistolenlauf abzeichnen.

Auswahl im Waffengeschäft: Pistolen für Pädagogen
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AFP

Auswahl im Waffengeschäft: Pistolen für Pädagogen

Denn in Harrold können ab sofort Lehrer Handfeuerwaffen verdeckt bei sich tragen. Das beschloss die Schulbehörde einstimmig. Auch seitens der Eltern seien keine Einwände gekommen, sagte Schulinspektor David Thweatt.

110 Jugendliche besuchen die einzige Schule in dem kleinen, abseits gelegenen Bezirk im Norden von Texas. Sie wird die erste sein, die es ihren etwa 50 angestellten Lehrkräften erlaubt, im Unterricht Waffen zu tragen. "Das ist eine Frage der Sicherheit", erklärte Thweatt.

"Gesunder Menschenverstand"

Die nächste Polizeistation sei eine halbe Stunde entfernt und könne nicht ausreichend Schutz vor Amokläufen bieten, so Thweatt. "Wir haben ein Verriegelungssystem, wir haben Kameras - aber was, wenn es jemand schafft, in die Schulen einzudringen? Was sollen wir dann machen? Das ist einfach gesunder Menschenverstand", sagte der Schulinspektor. Die Entscheidung sei eine logische Reaktion auf Schießereien an Schulen in der letzten Zeit.

Lehrer, die Pistolen bei sich tragen möchten, müssen einen Waffenschein besitzen und an einem Krisentraining der Schule teilnehmen. "Die Schießereien an Schulen fingen erst an, als die Schulen von der Regierung zu waffenfreien Zonen erklärt wurden. Aber warum sollte man es zulassen, dass es Leute dort draußen gibt, die sich nicht verteidigen können?", sagte Thweatt. "Das ist doch, als befehle man einem Hund: Fass sie!" Er finde es gefährlicher, die Waffen aus der Schule rauszuhalten, als sie mit reinzunehmen.

Der amerikanische Kongress hatte landesweit Waffen an Schulen verboten. Der Oberste Gerichtshof hatte das Gesetz wieder zerschlagen, obwohl Gemeinden ohnehin diesbezüglich eigene Gesetze verabschieden können. Nach texanischem Recht sind Schusswaffen in Schulen verboten, solange zuständige Institutionen keine Ausnahmegenehmigungen erteilen.

Aus express.de:

Foto: Käsmacher (Symbolfoto)

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Die Kreide in der linken, die Waffe in der rechten Hand: So könnte künftig der Unterricht an einer Schule in Texas aussehen. Foto: Käsmacher (Symbolfoto)

Wegen Amok-Gefahr

Lehrer dürfen Waffen im Unterricht tragen

Washington - Das Schulmassaker von Littleton vor neun Jahren schockierte die Welt. Um vergleichbare Amok-Läufe in Zukunft zu verhindern, dürfen US-Lehrer jetzt Waffen tragen.

Kommentar: Die Gewalt in der Schule hat unbestrittenermassen zugenommen, nicht nur unter Kindern - auch zwischen Eltern und Lehrkräften. Es braucht deshalb keine Waffen - Hingegen benötigen Schulen und Elternhaus eine taugliche Streitkultur. Eine der wichtigsten Schlüsselkompetenzen im Umgang miteinander ist und bleibt die Förderung der kommunikativen -und sozialen Kompetenz. Aus meiner Sicht gibt es in dieser Hinsicht bei uns einen enormen Aufhol bedarf. Wer Lehrkräfte bewaffnet, resigniert im Grunde genommen. Waffen sind kein Instrument, ein Kommunikationsklima zu verbessern.

Wie prognostiziert: Bundesrat Schmid wird überleben

Wenn jemand ein Ueberlebenskünstler ist, so ist es Bundesrat Schmid. Nach all seinen Pannen, Führungsschwächen und kommunikativen Fehlern zeichnet er sich immer mehr als Selbstverteidigungsminister aus. Am Tag als die vier Opfer des Kander Bootsunglücks beerdigt wurden, liess sich Samuel Schmid unverständlicherweise mit Ex- Missen fotografieren. Als er den Armeechef- ohne den Bundesrat über das hängige Verfahren zu informieren- ins Amt gehieft hatte und es unterliess, seinem Kronfavoriten harte Fragen zu stellen. Immer gelang es dem gemütlichen Berner, sein nass gewordenes Fell zu schütteln und immer wieder so da zu stehen, als sei nichts geschehen. Peter Rötlisberger Chefredaktor des "Blick am Sonntag" schreibt: Schmid habe zwar immer ein verkrampftes Verhältnis zu den Medien gehabt, etwas kann man von Schmid lernen: Die Ueberlebenskunst nach den Medienschelten. Gerät er in Bedrängnis, setze er sofort den Helm auf, gehe er in Deckung und warte im Graben ab, bis der Pulverdampf verflogen sei. Ich finde dieses Bild treffend.

Nachdem Schmid seit Wochen von der SVP beschossen wird, kann er nächste Woche wieder an der Bundesratssitzung sein Bärenfell schütteln und er wird einmal mehr unbeschadet davon kommen. Sämi Schmid profitiert vom Feindbild SVP und der Angst, die SVP könnte wieder einen Hardliner in den Bundesrat bringen und dadurch die invernehmliche Stimmung in der Exekutive stören. Der Beschützer Schmid ist jetzt der Bundespräsident persönlich zusammen mit dem Gesamtbundesrat:

Ich zitiere:

Aus der Affäre Nef soll keine Affäre Schmid werden, sagte Bundespräsident Pascal Couchepin in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Samuel Schmid müsse sich in der Bundesratssitzung vom Mittwoch (kommende Woche) auch nicht rechtfertigen. Damit ist offensichtlich:

Cochepin will eine Schlussstrich ziehen. Die Affaire Nef ist für ihn nur eine kleine Episode, ein Sommertheater.

«Die Regierung soll öffentlich sagen: Dieses Sommertheater ist erledigt», sagt Couchepin in einem Interview mit der Zeitung «Sonntag». Zweitens will der Bundespräsident laut «Sonntag» und «SonntagsZeitung», dass sich der Gesamtbundesrat hinter Samuel Schmids Sicherheitspolitik stellt. Couchepin: «So wie ich die Stimmung spüre, ist sich der Bundesrat einig.»

Foto: news.ch:

Couchepin spricht von «Mord-Versuch» an Schmid
Bundespräsident Pascal Couchepin

Der angeschlagene Verteidigungsminister wird nächste Woche vom Bundesrat voll und ganz gestützt werden. Es gibt keine Schelte. Für Couchepin geht es nun nur noch um der Reform der Armee, wie sie in den letzten Jahren eingeleitet wurde.

SVP nicht reif für Bundesrat?

Die Bundespräsident fährt der SVP nach alter Manier hart an den Karren. So wie er seit Jahren dem Rivalen Blocher an den Karren gefahren war. Die SVP opfert nach Couchepin die Interessen den Landes ihren Parteiinteressen. Damit zeige diese Partei, dass sie für die Rückkehr der SVP in den Bundesrat noch nicht reif ist.

Damit sagt Couchepin wo Gott hockt , d.h. dass man der SVP den Zugang zur Macht verwehren muss: «Die SVP muss lernen, sich ein wenig zurückzuhalten. Und sie muss eine positive Haltung entwickeln. Zuvor hat sie in der Regierung keinen Platz mehr.»

Was mich stört bei diesen Verlautbarungen des Bundespräsidenten: Es ist seine hinlänglich bekannte Schulmeisterrhetorik. Dank der politischen Konstellation wird bestimmt die Rechnung Couchepins kurzfristig aufgehen. Doch denke ich bereits an die nächsten Bundesratswahlen. Dann kann es zu grossen Ueberraschungen kommen.