Samstag, 25. Februar 2023

Schweizer m müssen für Flüchtlinge Wohnung verlassen

So etwas dürfte nicht geschehen.

Die Wohnungsnot in den Gemeinden nimmt offenbar immer drastischere Ausmasse an. In der Gemeinde Seegräben im Zürcher Oberland muss nun ein Mieter seine 5.5-Zimmer-Wohnung verlassen, weil die Gemeinde als Eigentümerin der Liegenschaft dort eine Flüchtlingsfamilie unterbringen will. Per Ende Mai muss der Mieter seine Wohnung räumen.

Gemeindepräsident Marco Pezzatti (FDP) begründet das Vorgehen gegenüber SRF mit den klaren Vorschriften des Bundes. Gemeinden im Kanton Zürich seien angehalten, Platz für Asylsuchende in der Höhe von 0.9 Prozent ihrer eigenen Bevölkerung anbieten zu können: «In unserer Gemeinde sind das etwa 13 Personen.» Das Problem: In Seegräben leben aktuell nur 9 Geflüchtete. Die Quote sei damit nicht erfüllt, so der Gemeindepräsident (Quelle SRF)

 

Der Anwohner fühle sich vom Entscheid der Gemeinde vor den Kopf gestossen, sagt er gegenüber 20 Minuten:


"Ich bin unglaublich traurig. Ich wohne hier seit über 15 Jahren. Meine Kinder sind in dieser Wohnung aufgewachsen», so der Mieter. Vor sechs Jahren seien seine Ex-Frau und die Kinder ausgezogen. Danach habe der Seegräbner einen Teil der Wohnung untergemietet und über die Jahre renoviert. Dass er nun ausziehen muss, kann er noch gar nicht fassen. «Ich hätte niemals damit gerechnet."

 

"Glaube nicht, dass ich eine bezahlbare Wohnung finden werde"

Die Gemeindeverwaltung habe den 47-Jährigen über die Kündigung kürzlich bei einer Sitzung aufgeklärt. "Sie hat mir gesagt, dass es keine andere Möglichkeit gebe, die vom Kanton vorgegebene Anzahl Personen unterzubringen." Obwohl der 47-Jährige dafür Verständnis habe, sei er davon überzeugt, dass man eine Alternative hätte finden können.

Wie es für den Familienvater weitergeht, weiss er noch nicht. «Ich habe Angst. Ich glaube nicht, dass ich innert der nächsten drei Monate eine andere bezahlbare Wohnung in der Gegend finden werde, die Platz für mich, meine Kinder, die mich alle zwei Wochen besuchen, und meine Haustiere bietet.» Eine Notfalllösung habe er keine.

Ein ähnlicher Fall hat sich  jüngst auch im deutschen Lörrach nahe der Schweizer Grenze zugetragen. Dort sollen gleich 40 Mieterinnen und Mieter aus ihren Wohnungen ausziehen, weil die Gemeinde Platz für Geflüchtete braucht.

 

Kommentar: Wenn keine Wohnungen mehr  zur Verfügung stehen, sollten Asylsuchenden Notunterkünfte - wie Zivilschutzanlagen - zugemutet werden können. Wenn Einheimische die Wohnung zwangsräumen müssen, fördert dies Fremdenhass.

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