Das Fernsehpublikum hat den Herzchirurgen Rene Pretre zum Schweizer des Jahres 2009 gewählt. Zuvor hatte er bereits die Auszeichnung in der Kategorie Gesellschaft gewonnen.
Rene Pretre ist vom Publikum zum Schweizer des Jahres 2009 gewählt worden. (Bild: SF)
Der jurassier Pretre konnte den Preis nicht persönlich in Empfang nehmen, weil er derzeit in Mosambik als Chirurg tätig ist.
«Das ist unglaublich, so eine Anerkennung», sagte der per Video zugeschaltete Preisträger. Es gebe in der Schweiz sehr viele Menschen, die so gut und seriös arbeiteten wie er und diesen Preis auch gewinnen könnten. «Ich fühle mich jetzt wie der unbekannte Soldat, der diese Menschen vertritt. Ich würde ihnen jetzt diesen Preis widmen», sagte Pretre. Der 53-jährige Pretre ist seit acht Jahren Chefarzt der Kinderchirurgie am Universitätsspital Zürich. In Anerkennung der Leistung wird der Name von Rene Pretre auf einem Fels im geographischen Zentrum der Schweiz verewigt, auf der Älggi-Alp oberhalb von Sachseln im Kanton Obwalden.
Kein Showstar ist Schweizer des Jahres, kein bekannter Politiker: Mit einer klaren Mehrheit von 24,3 Prozent entschied sich das Schweizer Fernsehpublikum für einen «König der Herzen», der seine humanitäre Arbeit im Stillen tut: René Prêtre (52), Chefarzt der Herzchirurgie am Kinderspital Zürich.
Derzeit arbeitet er zusammen mit einem zwölfköpfigen Team für seine Stiftung «Le petit coeur» im afrikanischen Mosambik. Dort hatte er gestern drei kleine Patienten am Herzen operiert. Den Award nahmen stellvertretend die Leiterin der Fondation, Helene Faggionato, und seine Tochter Camille (24) entgegen. Ihre Hände zitterten: «Ich bin völlig überwältigt.»
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Kommentar: Diese Worte kamen aus dem Herzen und haben mich überzeugt. Eine derartige Aussage ist hundertprozentig mediengerecht. Emotionen und Botschaft stimmen überein. Alles stimmt und ist synchron. Körpersprache und Stimme. Die Aussage ist kurz und wird eindeutig verstanden.
Dieses Beispiel veranschaulicht uns: Bei Medienauftritten dürfen wir nie auswendig Gelerntes zitieren, sondern müssen fähig sein, einen Gedanken, spontan formuliert, verständlich auf den Punkt bringen. (Selbstverständlich wurde die Kernaussage vorher bedacht)
Wer Theater spielt, wird erstaunlicherweise von Laien entlarvt. Shows haben kurze Beine! Wenn aber jemand - so wie es der neue "Schweizer des Jahres" gemacht hat - bei Medienauftritten echt, authentisch (dennoch spontan) seinen Gedanken frei formuliert, der wird überzeugen und ist glaubwürdig.