Querdenker und Sozialwissenschafter Ulrich Beck tot
Soziologe der Risikogesellschaft
Ulrich Beck gestorben
Sein Befund zur «Risikogesellschaft» bahnte
ihm eine Karriere, wie sie nur wenigen Soziologen
vergönnt ist. Auch viele Politiker holten
sich bei ihm Denkanstösse.
gestorben. Nach einem Bericht der «Süddeutschen Zeitung» starb er am
1. Januar an den Folgen eines Herzinfarkts. Beck war einer der einflussreichen
und öffentlich sichtbaren Sozialwissenschafter der Gegenwart.
Einem grösseren Lesepublikum wurde er mit dem
Buch «Risikogesellschaft» bekannt, das – 1986, im Jahr
der Atomkatastrophe von
Tschernobyl, erschienen – zum Bestseller avancierte
und in mehr als dreissig Sprachen übersetzt wurde.
Kommentar:
Ulrich Beck machte sich nicht nur als Autor
zahlreicher zeitdiagnostischer Bücher,
sondern auch als Wissenschaftsorganisator sowie
bei der Politikberatung einen Namen.
Im Bestseller «Risikogesellschaft» wies er auf die
Gefahren und Risiken hin, die
die moderne Gesellschaft selbst produziert.
Er war ein Kosmopolit und vertrat
die Meinung, dass wichtige Probleme nur
global gelöst werden können. Er rief
zu einer Neugründung EUROPAs auf.
Er beschrieb neue Möglichkeiten und
Verbindlichkeiten, die sich aus der
Individualisierung der Lebensstile ergeben.