Für Bundespräsident Merz wird wahrscheinlich der Kelch demnächst an ihm vorüber gehen und er kann bald aufatmen - glaubten alle. Doch:
Aus dem "BALD" wurde ein Nervenkrieg mit ungewissem Ausgang.
Libyen-Affäre
Quelle 20 Min:
Geiseln kommen heute zurück — Jet gestartet
Libyen spielt auf Zeit. Denn im Vertrag wurde die Geiselfrage nicht explizit erwähnt.
Ghadhafis Nervenkrieg mit den Geiseln
Bundesratsjet wartet in Tripolis – Unangenehme Stunden für Merz
Die Libyen-Affäre wird zur Nervenprobe – für die Geiseln, für die Schweiz und besonders für Bundespräsident Merz. In Tripolis wartet seit Stunden der Bundesratsjet. Doch Staatschef Ghadhafi hat es nicht eilig. Auf Merz dürften unangenehme Fragen zukommen. ...
Gaddafi ist so oder so der Sieger: Er hat alles erhalten was er wollte.
26.8.09
Erich Gysling zur Libyen-Affäre
«Gaddafi-Clan lässt die Schweizer schmoren»
Affäre Gaddafi
Keine Spur vom Bundesrats-Jet
Tripolis meldet sich zu Wort: Abkommen wird «umgesetzt»
Tagi
Die libysche Regierung hat das von Bundespräsident Hans-Rudolf Merz in Tripolis unterzeichnete Abkommen am Mittwochabend für gültig erklärt. Dies meldete Jana, die staatliche Nachrichtenagentur Libyens, am Donnerstag.
Die Regierung habe entschieden «den Wortlaut des Abkommens umzusetzen», hiess es. Das Volkskomitee für Aussenbeziehungen und internationale Zusammenarbeit sei damit beauftragt worden,
«die nötigen Massnahmen in die Wege zu leiten». Was damit genau gemeint ist, geht aus der Jana-Meldung offenbar nicht hervor.
«Eine Frage der Zeit»
Zur Zukunft der zwei seit über einem Jahr in Libyen festgehaltenen Schweizer Geschäftsleute schweigt sich Tripolis weiter aus. Am Dienstagabend hatten die beiden Männer gemäss Angaben aus Bern ihre Pässe zurückerhalten, Ausreisevisen liegen vor. Für die Ausreise fehlt noch die Zustimmung der libyschen Justizbehörde.
Es sei «eine Frage der Zeit», bis diese Zustimmung vorliege, teilte der libysche Premierminister dem Bundespräsidenten Hans- Rudolf Merz mit. Das Eidgenössischen Finanzdepartement (EFD) informierte am Mittwoch über die schriftliche Mitteilung des libyschen Premierministers.
Mutiert die ganze Affaire zu einer veritablen Posse?
TRIPOLIS – Nichts geht mehr in Tripolis: Schweizer Geiseln warten auf Gaddafis Goodwill. Ein 5-Mio-Jet samt Crew auf den Rückflug. Damit hat Merz kaum gerechnet.
Am Montag hob die Dassault Falcon 50 der Schweizer Luftwaffe ab, um die beiden in Libyen festgehaltenen Schweizer zurück in die Heimat zu bringen. Doch der Poker von Bundesrat Merz ging in die Hose.Gaddafi denkt bisher nicht daran, die zwei Geiseln ziehen zu lassen. Merz muss auf den Goodwill des Despoten hoffen und wird so selber zur Geisel. Und mit dem Bundesrats-Jet hat Gaddafi noch mehr in der Hand. Mit der Hinhalte-Taktik Gaddafis scheint Bundespräsident Merz nicht gerechnet zu haben. 5 Millionen Franken-Geisel Der Kniefall von Hans-Rudolf Merz entwickelt sich immer mehr zum Desaster. Fünf Schweizer Bürger ohne Diplomatenstatus und der Bundesrat-Jet sitzen in Tripolis fest. Das Flugzeug hat zwar Baujahr 1982, ist aber immer noch 5 Millionen Franken wert. Doch der Bundespräsident zögerte nicht, das teure Flugi auf nach Tripolis zu schicken, obwohl er keine Gewissheit hatte, dass die Festgehaltenen nach Hause dürfen.
Libyen-Kenner, wie Jean Ziegler, sind der Ansicht, dass die Schweizer noch lange festgehalten werden könnten. Es sei auch alles andere als klar, dass die Geiseln am 1. September im Zuge der General-Amnestie zum 40 Jahre Jubiläum von Gaddafi ausreisen dürfte
Tagi:
«Qadhafi geniesst es schlicht, seine Macht auszuspielen»
Warum dauert die Freilassung der Schweizer Geiseln so lange. Libyen-Expertin Isabelle Werenfels erklärt, wie Qadhafi tickt – und auf was sich die Schweiz noch gefasst machen muss. Mehr...