Montag, 19. Dezember 2016

Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss.

Wir hören zwar vom Krieg um Aleppo, aber wir  verdrängen die schlimmen Meldungen.

Bilder vom wahren mörderische Krieg werden unserer Wohlstandgesellschaft nicht zugemutet.
Der Oeffentlichkeit werden die krassesten Bilder der realen Brutalität (bewusst?)  enthalten.
Wir stellen  uns zwar einen brutalen Krieg vor aber das grauenhafte Geschehen sehen wir nicht.
Es herrscht ein totaler Krieg und nur wenige schauen hin.
Nach dem Motto: Was man nicht sieht, existiert hoffentlich nicht.
oder: Was wir nicht wissen, macht uns nicht heiss.
Unserer Jugend wird im Geschichtsunterricht immer wieder in Erinnerung gerufen: Es wird nie mehr grossflächige Kriege geben.
Dazu haben wir eine Weltpolizei, die eingreifen würde, wenn es zu Gräueltaten käme, wie im zweiten Weltkrieg. Nun sind  diese Gräueltaten wieder Tatsache und alle schauen weg. Es ist beruhigend, zu wissen:
Dank der EU und der UNO haben wir  nie mehr einen Weltkrieg gehabt.
Wer jedoch die zerbombten Städte  in Syrien betrachtet und sie mit Dresten vergleicht, erkennt keinen Unterschied.
Die Schlacht um Aleppo ist vergleichbar mit dem Elend der zerbombten Städte  im  zweiten Weltkrieg:

Bildergebnis für krieg um aleppo


Zwar erinnert uns Kriegsberichterstatter Pascal Weber an das grauenhafte Elend:
Der Krieg ist in Aleppo  sei wie in ganz Syrien allgegenwärtig. «Man kann den Schrecken gar nicht genug drastisch zeigen. Das Leid und die Verzweiflung sind immens», stellt der Journalist klar.
Syrien ist die grösste humanitäre Katastrophe seit dem 2.Weltkrieg. Und die Welt schaut weg. Die Schlachten eskalierten ständig. Die Menschen vor Ort  lieden immens. Sie sind am verzweifeln, am verhungern, am verdursten und verbluten.
Hinrichtungen sind an der Tagesordnung. Das Elend ist unbeschreiblich. Was uns vor allem zu denken geben müsste:
Die Regierungsgemeinschaft ist bei dieser Schlachterei machtlos und  gleichsam zum Statistendasein verdammt.
Nur wenige Players entscheiden derzeit über Bombadierungen, allfällige Waffenpausen oder über Korridore für Flüchtlinge.
Die Weltpolizei ist ohne Macht und damit im wahrsten Sinne völlig machtlos.
Uebrigens: Wo sind sie geblieben, die engagierten Pazifisten, die Demonstrationen, Friedensmärsche?
In solchen grauenhaften Situationen scheint es einfacher zu sein, die Haltung der bekannten drei Aeffchen einzunehmen: Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen.
Es bleibt eigentlich nur noch die Hoffnung, dass sich die Schergen -  wenigstens nach dem Krieg - vor einem internationalen Gerichtshof (analog Nürnberg)   für ihre Kriegsverbrechen  verantworten müssen.