Mittwoch, 30. Januar 2013

Schuster bleib bei deinen Leisten


Gestern besuchte ich eine Podiumsdiskussion über die Minder Initiative  im Mariott Hotel in Zürich. Die Runde war prominent besetzt mit: Prof. Andreas Binder, Nationalrätin Susanne Leutenegger -Oberholzer, Nationalrat und Altbundesrat Christoph Blocher sowie Hans Hess, Swissmam. Minder war auch vorgesehen. Doch er hatte abgesagt.


Das Eindrücklichste war für mich der Moderator, der unfähig war zu moderieren. Er bot ein Lehrstück, wie man es nicht machen darf. Es war Printjournalist, der wahrscheinlich gut schreiben kann, aber noch nie mit einem Mikrofon moderiert hatte und diese Funktion nie gelernt hat. Ich  verzichte an dieser Stelle bewusst, den Namen des NZZ Journalisten zu nennen.



Fürs Publikum bot der eingesetzte Moderator für Publikum ein Lehrstück, wie man es als Moderator nicht machen darf. Der Umgang mit dem Mikrofon war peinlich. Der Journalist merkte nicht, dass er mit dem Mikrofon gestikulierte und dadurch die Lautstärke schwankte und seine Worte kaum verstanden wurden. Das Schlimmste: Der "Laienmoderator" sass hilflos da und war froh, dass die Teilnehmer unter sich diskutierten. Von Leiten oder von Führen einer Diskussion hatte er keine Ahnung. Ich bemitleidete den farblosen, verlegenen Gesprächsleiter, der im Grunde genommen nur als Dekor zwischen den Diskutanten versuchte, zwischendurch auch einmal etwas Unverständliches zu sagen und zu fragen. Immer wieder blickte er hilflos sein Mikrofon an, als erwarte er von dieser Seite Hilfe. Von Konzept, von aktivem Zuhören, von AusDRUCK keine Spur. Für mich ist es unvorstellbar, dass ein guter Printjournalist glaubt - einfach so - moderieren zu können.  Moderieren muss gelernt werden. Es machte den Eindruck, dass der Printjournalist sich nicht einmal bewusst war, dass ihn das Publikum gar nicht mehr ernst nahm. Ein prominenter Teilnehmer fragte mich nach der Veranstaltung:
"Sie analysieren doch Medienauftritte? Hat der Moderator auch etwas richtig gemacht?"
Diese Frage spricht für sich..
Der peinliche Auftritt eines wahrscheinlich guten Printjournalisten macht uns bewusst: Moderieren kann man nicht einfach so. Moderieren ist eine recht anspruchsvolle Sache.  Moderieren und Schreiben sind  zwei paar unterschiedliche Stiefel.
Das Publikum erlöste den hilflosen Moderator aus seiner peinlichen Lage, nachdem der Organisator aufgestanden war und deutlich signalisierte, dass die Zeit längst überschritten sei. Beim Versuch des "Moderators",  mit einem unverständlichen Schlussgedanken die Diskussion doch noch zu beenden, machte das Publikum nicht mehr mit und überdeckte das Gestammel spontan mit lautem Klatschen und erlöste so den Pseudo Moderator aus seiner misslichen Lage. 
Fazit: Schuster bleib bei deinen Leisten!


LINKS:

Moderation heisst denn auch ursprünglich Mässigen oder Schlichten zwischen einzelnen oder mehreren Personen. Bereits im 16. Jahrhundert wurde das Wort ...
www.rhetorik.ch/Moderieren/Moderieren.html




29. Mai 2009 ... Moderieren heisst, sich zurücknehmen und ein Gespräch lenken, führen und zum Ziel führen. Ein guter Moderator, bringt die ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/09/05_29/index.html

K+K bringt Ihnen die wichtigsten Bausteine des Moderierens bei.


NEWS:

Einem Mobbingopfer sendete ich jüngst folgenden Beitrag aus dem Netz*

Mobbing kostet ab 2000 die Schweiz jährlich 4 Milliarden Franken




Was ist Mobbing? Nur ein Modewort? Sicherlich nicht, wenn man weiß, das auch in der Schweiz “jährlich 4 Milliarden Franken” durch Mobbing-Opfer das Sozialsystem belastet wird. Grund genug für Marcus Knill sich nochmals mit Mobbing zu befassen.
Ergebnis: Psychosozialer Stress und Mobbing kann Mitarbeiter wie auch Vorgesetzte lähmen und Kommunikationsprozess ausschalten.(1)
Definition: Eine Belästigung, ein Schikanieren, ein Ausgegrenzt werden, eine Beleidigung oder ein Nichtinformieren allein ist noch kein Mobbing. Nur wenn die aufgezählten belastenden Verhaltensweisen über längere Zeit (mindestens sechs Monate lang) häufig und wiederholt auftreten, ist Mobbing im Spiel. (1)
 

Fürsorgepflicht 1: Betriebsinterne Anlaufstellen schaffen und bezeichnen


  • Hilfsangebote erarbeiten
  • Weiterbildung und Aufklärung auf allen Ebenen
  • Soziale Kompetenz fördern
  • Kommunikationstraining anbieten
  • Umgang mit Konflikten üben (1)
  • Vorbeugung oder Fürsorgepflicht 2:


  • Beanstandungen ernst nehmen und überprüfen
  • Betroffene könne sich wehren:


  • Stabilisieren und Tagebuch führen lassen sowie Fakten sammeln




  • Verbündete suchen
    Psychoterror:

    Permanente Angriffe, Verunglimpfungen, persönliche Diffamierung, Verbreitung von Gerüchten, anonyme Telephonanrufe, Hetz- und Schikanenattacken, Verschwindenlassen von Unterlagen und Computerdaten, wichtige Informationen bewusst zurückhalten, bei wichtigen Entscheiden die Person nicht beiziehen oder sie gezielt isolieren”. (1)

    Antimobbingstrategien
    Alles genau beschreiben und festhalten. (Mobbing – Tagebuch führen) Wer,was, wie, wann? Gab es Auslöser? Verbündete suchen. Mit ihnen zusammen und den gesammelten Fakten die Lage beurteilen.
    Wichtig: Tabuisierung fördert Mobbinghttp://www.rhetorik.ch/Mobbing/Mobbing.html