Samstag, 21. März 2015

Einfache Tipps über "Körpersprache entschlüsseln können" sind im Trend, aber.....

Hier ein weiteres publiziertes Beispiel, das von vielen Lesern geschätzt wird. Menschen wünschen einfache Tipps und suchen  derartige fragwürdige Rezepte:

So entschlüsseln Sie die Gestik Ihrer Mitmenschen!

Die Körpersprache eines Menschen sagt oft mehr als dieser selbst. Aber nur für den, der sie auch verstehen kann. Ethnologen, Psychologen und auch Polizisten haben sich aus verschiedensten Gründen mit dem Thema auseinandergesetzt. Hier eine kleine Auswahl – als Anregung für das „Durchschauen“ Ihrer Mitmenschen.


Mit dem Finger zeigen
Könnte heißen: Schau mal, du hast da einen Fleck.

Aber auch: Auf andere zeigen ist in der Körpersprache meist ein aggressiver Akt – es kann bedeuten, dass der andere Sie beschuldigt oder angreift. Sie dürfen diesem Menschen durchaus sagen, dass er nicht auf Sie zeigen soll. Oder Sie entspannnen die Situation mit einem Scherz: „Hm, schöne Fingernägel!“

Hände reiben
Könnte heißen: Mir ist kalt.

Aber auch: Wir massieren uns intensiv die Hände, wenn wir mit unangenehmen Themen konfrontiert sind. Wenn jemand eine derart nervöse Gestik zeigt, sollten Sie ihn nicht noch eigens darauf ansprechen, sondern ihm die Angst nehmen und ihm entgegenkommen.

Doppelter Händedruck
Manchen Menschen gibt man die Hand – und sie legen ihre zweite noch behütend und bekräftigend obenauf.

Könnte heißen: Ein Zeichen der Innigkeit oder des Trostes.

Aber auch: Viel öfter wird diese Geste kontrollierend von oben herab benutzt. Sie zeigt, wer der Bestimmende ist. Sind Sie in einer solchen Situation, legen Sie Ihre zweite Hand ebenfalls obenauf und lächeln Sie. Das bedeutet in der nonverbalen Kommunikation: Wir sind beide gleich stark!

Hände auf den Hüften
Könnte heißen: Ich präsentiere mich einfach gerne.

Aber auch: Amerikanischen Polizisten wird diese Geste beigebracht, um ihre Kontrolle zu behaupten. Wenn Sie jemand mit dieser starken Angriffsstellung konfrontiert, nehmen Sie ihm den Wind aus den Segeln, indem Sie ihn beschwichtigen: „Habe ich etwas falsch gemacht?“ Oder Sie stellen sich ebenso schulterbreit hin, stemmen die Hände in die Hüften und drücken damit aus: „Ich bin nicht eingeschüchtert!“



KOMMENTAR:
Solche einleuchtenden Anleitungen sind gefährlich. Wenn wir uns nämlich auf die geschilderten Verhaltensweisen fokussieren und bestimmte Verhaltensweisen fix zuordnen, verlieren wir die ganzheitliche Wahrnehmung.
Ich vertrete die Meinung, dass wir die gesamte Wirkung eines Menschen auf uns einwirken lassen müssten. Die Körpersprache ist nur ein Teilaspekt.
Die Stimme, die  paraverbalen Signale aber auch der optische Eindruck sowie die Art und Weise des Formulierens, die Wortwahl, der Sprechrhythmus müssten bei Beurteilungen ebenfalls mit berücksichtigt werden. Leider lieben Menschen einfache Schlüssel. Sie glauben dann, den Mitmenschen auf Anhieb entschlüsseln und entlarven zu können. Leider ist dies nicht so einfach. Verlassen Sie sich lieber auf Ihre Intuition.
K+K hilft Ihnen, Ihre Wahrnehmungsfähigkeit ganzheitlich zu schärfen.

LINKS:
Ihr Kollege gestikuliert, unterstreicht seine Worte mit vielen Handbewegungen - damit will er Sie überzeugen: "Das ist die Lösung. Glauben Sie mir!" Die Hände ...
www.rhetorik.ch/Pseudopsychologie/Pseudopsychologie1.html


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Links zu diesem Thema: Selbsterkenntnis als Schlüssel zur Menschenkenntnis · Ist Menschenkenntnis lernbar? Pseudopsychologie ...
www.rhetorik.ch/Menschenkenntnis/Menschenkenntnis.html
27. Juli 2013 ... Rhetorik.ch Artikel zum Thema: Pseudopsychologie I · Pseudopsychologie II · Psychologie · Menschenkenntis I · Menschenkenntis II ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/13/07_27/


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Der Frühling beginnt schon am 20. März


Warum kommt der Frühling früher?

Von einem Frühlingsanfang zum nächsten vergehen nicht exakt 365 Tage, sondern zusätzliche 5 Stunden, 48 Minuten und 45 Sekunden. Von Jahr zu Jahr verspätet sich der Frühling um knapp 6 Stunden. Nach vier Jahren ist der Frühling bereits einen Tag verspätet. Die Verspätung wird durch einen Schalttag korrigiert, allerdings um 44 Minuten zuviel. Dies addiert sich in 100 Jahren auf rund einen Tag. Daher fällt alle 100 Jahre das Schaltjahr aus.
Im Moment geht unser Jahr vor, und der Frühlingsanfang ist am 20. März.  
Im Jahr 2048 ist der Frühlingsanfang erstmals seit 1796 wieder am 19. März.