Sonntag, 9. November 2014

Geri Müller bleibt ein Medienthema

Im Sonntagsblick wurde Gerigate 
zur gross aufgemachten Titelgeschichte

Am Sonntagabend erschien noch folgende neue Meldung auf 20 Min-online:

Nationalrats-Wahlen 

Geri Müller tritt nicht mehr an!

Der wegen seiner Nackselfie-Affäre in ein politisches Abseits geratene Aargauer Grünen-Nationalrat Geri Müller tritt bei den Nationalratswahlen 2015 nicht mehr an. Er will sich voll auf sein Amt als Stadtammann von Baden konzentrieren.


Geri Müller will Vertrauen zurückgewinnen (Archiv) play Volle Konzentration auf Baden: Geri Müller. (Keystone)  KOMMENTAR: Nachdem zu erfahren war, dass  die Geschichte noch nicht ausgestanden ist, weil...
1. Geri trotz Amtsübernahme das 
Vertrauen nicht zurückgewinnen konnte.
2. Er noch mit einer Klage seine 
Chatpartnerin rechnen muss.
3. Die Bevölkerung nicht begreift, 
dass Geri nicht Wort gehalten hat.
Hatte Müller doch versprochen, 
sein Amt nieder zu legen, wenn er kein Vertrauen mehr habe und verweigerte eineKonsultativabstimmung Klarheit gebracht hätte.
Im Stadtrat wie auch in 
der Bevölkerung schmolz das Vertrauen eindeutig dahin und der Stadtammann hätte Wort halten müssen.
Taktisch handelt Geri Müller nun recht 
geschickt, wenn er sein Nationalratsmandat ablegt.
Denn er weiss genau, 
dass er in der kurzen Zeit bis zur Nationalratswahl nicht damit rechnen kann, dass sein Fehlverhalten vergessen sein wird.
(Nacktfoto, die er in der Amtsstube 
geschossen hatte und der Partnerin ins Netz zugestellt hatte)
Anderseits hofft Geri Müller, 
dass während der drei Jahre bis zur Wahl als Stadtammann, über die Geschichte Gras wachsen könnte.
Ich vermute, dass Geri Müllers 
Berater dieses geschickte Vorgehen vorgeschlagen hat. Anderseits zweifle ich daran, dass Geris Fehlverhalten - vor allem während den Krisensituationen - auch Auswirkungen hat in drei Jahren. 
Für Viele hätte ein Stadtammann, 
der den Kopf verloren hatte und nicht mehr Herr seiner Sinne war, sofort zurücktreten müssen.      

Gute Prognose

Winterportler können den Neuschnee geniessen
(Quelle Tagi)

Am Wochenende haben die ersten 
Skigebiete der Schweiz die Saison eröffnet. 
Wintersportler können sich freuen – 
der nächste Neuschnee folgt sogleich.

Eklat im Deutschen Bundestag



Liedermacher Biermann beschimpft Linke 
 

Eigentlich sollte der Liedermacher Wolf Biermann zur Gedenkstunde zum Mauerfall nur singen. Doch dann geriet sein Auftritt zur Abrechnung mit der Linkspartei.

Dass der deutsche Liedermacher Wolf Biermann – der 1976 aus der DDR ausgebürgert wurde – und die SED-Nachfolgepartei "Die Linke" sich nicht grün sind, ist kein Geheimnis. Wie scharf der 77-Jährige die Politiker der Linkspartei im Bundestag anlässlich einer Gedenkstunde zum Mauerfall angriff, überraschte alle.
Eigentlich war Biermann nur gekommen, um auf Einladung des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert (CDU) zu singen. Doch dann holte er zum Rundumschlag gegen die von ihm verhasste Linke aus. Die Partei sei «der elende Rest dessen, was zum Glück überwunden ist», sagte der Musiker am Freitag und mutmasste, der «Ironiker» Lammert habe ihn doch wohl deshalb eingeladen, um der Linkspartei ein paar Ohrfeigen zu verpassen.

«Ihr seid dazu verurteilt, das hier zu ertragen»

Lammerts  Versuch, ihm das Wort abzuschneiden, konterte Biermann schlagfertig: «Das Reden habe ich mir in der DDR nicht abgewöhnt und werde das hier schon gar nicht tun.» Sprachs, und sprach weiter in Richtung der Linken: «Ihr seid dazu verurteilt, das hier zu ertragen. Ich gönne es euch.» Es sei «Strafe genug» für die Linken, «dass sie hier sitzen müssen und sich das anhören müssen».
Als die Linksfraktion konterte, sie sei  gewählt worden, gab der Liedermacher zurück, die Wahl sei doch «kein Gottesurteil», die Linke sei in Wahrheit «reaktionär». Erst nach einem minutenlangen Wortduell trug der Musiker schliesslich sein Lied «Ermutigung» vor, das früher besonders bei Oppositionellen in der damaligen DDR beliebt war.

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REUTERS
KOMMENTAR:
Demut war Biermann stets wesensfremd. Der Bundestagspräsident hätte somit wissen müssen, dass Biermann seinen Auftritt nutzen wird, den Frust der Vergangenheit los zu werden.

Die Süddeutsche Zeitung beschreibt Biermanns Situation wie folgt:

Der vielversprechende 16-jährige Kommunist Wolf Biermann wurde 1953, kurz vor dem Arbeiteraufstand vom 17. Juni, in die DDR geholt, wo ihm eine glänzende Laufbahn offenstand. Sein Vater Dagobert Biermann hatte im Hamburger Hafen kriegswichtige Lieferungen sabotiert und war deshalb in Auschwitz ermordet worden, der Sohn sollte das neue, antifaschistische Deutschland aufbauen helfen, das es für ein Arbeiterkind wie ihn nur in der DDR geben konnte.
Biermann lernte am Berliner Ensemble, wurde von Hanns Eisler unter dessen Fittiche genommen, scheiterte mit seinen an François Villon geschulten Balladen aber bald am staatlich verordneten Banausentum der DDR. Sein parteiliches Liedgut wurde gern genommen, doch nach dem 11. Plenum des Zentralkomitees der SED 1965 erhielt er Auftrittsverbot und war auf seine Wohnung in der Ostberliner Chausseestraße 131 verwiesen. Dort wurde er von Freunden und Sympathisanten aus der ganzen Welt besucht, die dafür sorgten, dass er nicht vergessen wurde. Das Geld, das er aus dem Westberliner Fontane-Preis erhielt, stiftete er den politischen Verfolgten, die der Anwalt Horst Mahler vertrat; später verstieg er sich sogar zu einer Verteidigung der RAF gegen ihre linken Kritiker.
(Ende Zitat)
Wer diese Vergangenheit kennt, kann die verbale Entgleisung besser einordnen  und vielleicht sogar verstehen. Tatsächlich gibt es ehemalige Stasi Agenten, die sich nach dem Mauerfall im Westen hochgearbeitet haben und sich nun bei den "Linken" recht gut aufgehoben fühlen. So wie es nach dem zweiten Weltkrieg auch führende Nazis gab, die nach der Niederlage von ihre Vergangenheit nichts mehr wissen wollten und im der Bundesrepublik erneut politisch tätig wurden.
Was Biermann sagte, mag selbstsüchtig  und unverschämt gewesen sein.  Seine Wut auf alles, was sich Linkspartei nennt wirkt zwar nach Schlacht von gestern. Doch gehört die Beschimpfung  zur persönlichen Geschichte des politisch Verfolgten. Diese Geschichte lebt in Biermann fort, so wie sie es vielen anderen Menschen geht, die unter der DDR-Staatssicherheit leiden mussten.  
Ich finde es richtig, dass Biermann überhaupt geredet hat und nicht daran gehindert werden konnte.  Bedenken wir: Da verletzt einer die Regeln, und nichts geht dabei kaputt. Für mich ist dies eine erfreuliche Demonstration der Redefreiheit.